Es gibt so Tage, da fängt alles schon „falsch“ an. Das Kind wird zu früh wach. Sonst IMMER später aber ausgerechnet heute, wo man noch sooo müde ist (in der Regel am Wochenende) so früh. „Kacko!“ Also schlurft man im Halbdunklen in die Küche und findet einen Klecks Katzenkotze auf dem Boden (oder tritt gleich rein). „Scheiß Katze.“ Die Küche ist unaufgeräumt und überall steht schmutziges Geschirr, weil keiner abends noch Lust hatte, die Spülmaschine auszuräumen. Als macht man das jetzt und motzt auch dabei ein bisschen rum. Aber es hört einen eh keiner, weil Kind schon spielt und Mann noch schläft.

Die Stimmung kann jetzt nur noh ein schöner heißer Kaffee retten, bevor sie gänzlich für diesen Tag kippt. Aber oh Freude, die Maschine schreit einem ein „Filter wechseln“ entgegen. „Oooorrr“. Genervt kramt man einen neuen Filter hervor, verrenkt sich dabei noch fast rgendwas und tauscht das elende Ding aus. Die Maschine bedankt sich mit einem „Wasser füllen“. Nachdem das auch getan ist folgt noch „Bohnen füllen“ und „Fach leeren“. Bei „Reinigen“ ist man dann entgültig kurz vorm Nervenzusammenbruch. „Ich will doch nur EINEN Kafeee!“. Mal wieder einer dieser Tage, an denen ALLES schief läuft. Die Welt muss sich gegen eine verschworen haben.

Denn an diesen Tagen mag einem nichts gelingen. Das Essen brennt an, die Einkaufstüte reißt, alle Mülleimer sind voll und egal wie oft man seine Haare bürstet und föhnt: sie sehen kacke aus. Der Autotank ist leer, der Geldbeutel auch. Und der Kühlschrank sowieso. An diesen Tagen geht auch das Internet nicht oder wenn doch, kommt man eh zu nichts. Denn man erinnert sich kurz vorher an den wichtigen Termin, hetzt rum und ist am Abend total ausgelaugt. Ja, an diesen Tagen, an denen wirklich nichts klappt, gibt man die schlechte Stimmung weiter.

Da ist ein umgeworfener Becher Schorle der Weltuntergang „Och Mensch, pass doch mal besser auf“. Anstatt darüber hinwegzusehen und sein Kind zu bitten, einen Lappen zu holen. An diesen Tagen sagt man dreimal mehr „Setzt dich richtig hin, du fällst sonst vom Stuhl“  oder „Jetzt trödel nicht so rum, wir müssen weg.“ Statt „Oh du malst ja toll. Nimm aber bitte eine Unterlage, sonst ist der Tisch auch gleich bunt“  kommt an solchen Tagen ein „Manno, jetzt hast du wieder den Tisch angemalt“.

Nörgel nörgel nörgel. Irgendwann denkt man, das Kind hört nur noch „Bla bla bla bal blaaaa“ was wahrscheinlich auch so ist. Und man mag sich auf einmal selbst gar nicht mehr, weil man nur noch rummotzt und schlechte Mieselaune verbreitet. Und das Kind darunter leidet, obwohl es selbst gar nicht anstrengender, tollpatschiger oder nerviger ist als sonst. Auch wenn es einem so vorkommt.

Also durchatmen und die Nörgelbremse ziehen! Und dann hilft eigentlich nur eins –  gemütlich machen (Fauschdecke raus, Kamin an), kuscheln, ein gemeinsames Bad und Schokolade (Kuchen oder Eis gehen auch). All das macht glücklich. Und wer kann da noch nörgeln?

Habt ihr manchmal auch solche Motz-Tage?