Glauben eure Kinder an eine Weihnachtsgestalt oder wissen sie, dass die lieben Eltern die treibende Kraft hinter den Weihnachtsgeschenken sind? Das möchte ich gerne im Zuge der Blogparade von Nessa und ihrem Blog wundertolles beantworten.

Dieses laut singende Bärchen hat auch der Nikolaus gebracht – hatte es beim Onkel abgegeben.

Ich selbst habe sehr sehr lange an den Weihnachtszauber geglaubt. Daran, dass das Christkind an Heiligabend die Geschenke bringt zwar nicht so lange, aber der Nikolaus hatte es mir angetan. Auch wenn das jetzt etwas albern klingt, aber ich hatte ein sehr einprägendes Erlebnis, was diesen Glauben lange aufrecht erhielt. Ich muss wohl so 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein. In der Nikolausnacht musste ich auf Toilette. Auf dem Weg dorthin begegnete ich dem Nikolaus, der gerade meinen Schuh füllte. Mit weißem Bart und rotem Mantel – so wie man ihn eben kennt – stand er bei uns im Treppenhaus. Ich war sehr erstaunt und erschrocken und sagte verlegen sowas wie „Hallo“ und er sagte auch irgendwas. Ich ging schnell auf´s Klo, denn da musste ich ja ganz dringend hin. Als ich zurückkam war er weg. Lautlos war er verschwunden, hatte aber ein Plüsch-Eichhörnchen im Stiefel hinterlassen. Dieses Kuscheltier habe ich noch heute bzw. habe es an meine Kinder vererbt.

Jahrelang hab ich daraufhin dem Nikolaus Bilder gemalt und Briefe bzw. selbst geschriebene Gedichte geschrieben. Die natürlich meine Eltern beantworteten. Eine regelrechte Brieffreundschaft entstand. Jahre später habe ich meine Eltern gefragt, ob sie mit dieser „Begegnung“ etwas zu tun gehabt hätten. Ob sich damals irgendwer als Nikolaus verkleidet hätte. Nein, das war es nicht. Ich musste das alles geträumt haben. Aber auch heute noch ist diese Begegnung in meinem Gedächtnis realer als jeder Traum.

Wie auch immer, diese Begegnung im Traum, an die ich so viele Jahre glaubte (bestimmt bis 16), machte den Nikolausabend und die Vorweihnachtszeit zu etwas ganz besonderem. Auch wenn ich damals meine Geschenke schon selbst unter den Baum legte. An den Nikolaus glaubte ich! So wie andere vielleicht an Engel glauben.

Und warum sollte ich diesen Zauber meinen Kindern madig machen? In einer Zeit voll Konsum und Leistungsdruck sind doch diese kleinen Wunder etwas, was sich Kinder „noch erlauben“ dürfen. Etwas bei dem Kinder noch wirklich Kinder sein dürfen. Zu Weihnachten gehört doch mehr als die Geschenke an sich. Es sind die bunten Lichter, die Plätzchen, die geschmückten Christbäume, die Lieder und so vieles mehr, was Weihnachten ausmacht. Was diesen Zauber so zauberhaft macht. Und dann kommen Eltern daher und machen diese perfekte Wunderkonstruktion kaputt, indem sie sagen, dass eigentlich sie die Geschenke kaufen. Aus etwas Wundervollem wird etwas banal Alltägliches. Klar, jedem das seine, aber schade ist, dass dann diese „aufgeklärten“ Kinder überall aus vollem Halse heraus posaunen müssen, dass es Nikolaus, Osterhase und Co. ja „gaaar nüsch giiiieeebt“. Und wenn man doch an diesen Zauber glaubt, ist man leider ein dummes Baby. Und nicht einfach nur ein phantasievolles Kind, dass sich die Wunder bewahren möchte.

HerrSjardinski hat dieses Jahr dem Nikolaus einen Teller mit Brot und Apfelschorle vor die Tür neben seinen Stiefel gestellt. Es war seine Idee!  Vielleicht malt er dem Nikolaus ja nächstes Jahr ein Bild? Ich würde mir jedenfalls für ihn wünschen, dass der Zauber lange bleibt.