„Ja, gleich“ oder „Warte Mal kurz“ – das hört HerrSjardinski öfter von mir. Zu oft vielleicht? Sarah von mamaskind hat zur Blogparade aufgerufen und gefragt, wieviel Zeit wir Eltern eigentlich in Gegenwart der Kinder am Smartphone verbringen.

Ein Thema, was mich schon lange sehr beschäftigt. Denn das Smartphone liegt hier immer in Reichweite und „piepst“ verführerisch bei jeder eingehenden Nachricht. Mal kurz checken, wer da gerade geschrieben hat? Hab ich eine neue Mail bekommen? Und was macht die twitter-Timeline? Ich bin dann wie ein verträumtes Kätzchen. Finde hier einen interessanten Post, kommentiere da oder lese Mal einen ganzen Artikel. Und ich vergesse dabei die Zeit! Schwuups, ist eine halbe Stunde um. Und neben dir steht vielleicht schon seit 5 Minuten ein kleiner Vierjähriger, der sein neustes Kunstwerk zeigen will oder einem zum drölfzigsten Mal sagt, dass er auf sein 5-Tage-altes-Aua ein neus Pflaster haben will. Es sind dann ungefähr Situationen wie diese, nur dass ich dabei mein Smartphone vor der Nase habe:


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Nicht so schön. Für alle Beteiligten. Und da auch mein Mann schon sichtlich genervt von meinem Smartphone-Gebrauch ist, versuche ich z.B. am Wochenende – wenn Familienzeit ist – das Handy kaum zu benutzen. Klar checke ich morgens meine Mails und schaue mal auf Instagram oder Twitter vorbei. Aber ich surfe nicht, blogge nicht und schaue auch zwischendurch nur Mal kurz drauf – wenn z.B. gerade eine Nachmittagsverabredung über Whatsapp geplant wird.

Unter der Woche sieht das anders aus. Die Vormittage bin ich mit MisterWin alleine, der im Moment noch ein Vormittags- und ein Mittagsschläfchen hält. Und ansonsten auch nicht sonderlich kommunikativ ist. Wie Babys eben so sind. Klar spiele ich mit ihm. Aber eben auch keine fünf Stunden lang. Hier ist das Smartphone eine willkommene Abwechslung. Das schnelle und kommunikative Fenster zur Außenwelt. Mit erwachsenen Menschen – yeah. Ich kann zwischendrin „schnell Mal“ whatsappen, twittern, fotografieren, posten oder mailen. Und ich finde das, so lange das im Rahmen bleibt, durchaus legitim.

Denn in der Zeit vor Smartphone & Tablets gab es das auch schon – die Mütter & Väter, die „Ja-haaa, gleich“ sagen. Weil sie stundenlang telefoniert haben. (Ich telefoniere nie, außer mit meiner Mutter. Andere Generation und so). Weil sie gestrickt haben. (Ich blogge eben.) Oder weil sie noch schnell fertigrauchen wollten. (Ich twittere – is auch gesünder.) Und wo ist der Unterschied zwischen Lesen in Zeitschriften und Lesen im Web?

Zusammenfassend kann man also sagen, dass wo Eltern und Kinder aufeinandertreffen auch Ablenkung sein muss. Damit wir Eltern eben nicht zwischen all den gemalten Bildern, Pflasterwünschen, Trinkforderungen und Naschanfragen platzen. Und dadurch vielleicht sich wirklich auch ganz bewusst ohne Smartphone dem Kind widmen können: um zu spielen, spazierenzugehen, zu basteln und zu kochen. Oder?

MisterWin findet mein Smartphone übrigens super. Die kleine Krake will es haben, unbedingt! Und in den Mund nehmen. Von daher bleibt es jetzt quasi Zwangsweise öfter liegen. In diesem Fall teile ich nicht!