MisterWin ist jetzt fast sieben Monate auf der Welt. Wie krass – schon fast SIEBEN Monate! Und fast sieben Monate schläft der kleine Mann bei mir im Ehebett. Das ausgeliehene Beistellbettchen dient dabei als prima Schnuller-, Tempo- und Flaschenlager. Ein halbes Familienbett sozusagen. Halb, da der Iromann nun schon fast sieben Monate auf der Couch nächtigt. Weil „das Baby ja Geräusche“ macht. Soweit so gut.

Die Nächte sind mal mehr mal weniger unruhig. Ich stille etwa zwei bis vier Mal pro Nacht. Und immer schläft der kleine Kerl sofort danach wieder ein. Nur in den Morgenstunden wird gelegentlich gequegelt und gebrabbelt. Ich versuche dann das Baby zu ignorieren, stille und meistens schläft es vor Langeweile wieder ein. Hooray. Lucky me!

Nun mag der Iromann aber auch gern mal wieder auf einer komfortablen Matratze schlafen. Und nicht auf der ollen durchgerittenen Couch. Im Wohnzimmer mit zwei Katzen, die gelegentlich am Fenster kratzen, um rein und wieder raus und wieder rein gelassen zu werden. Kann ich verstehen. Ich fände Kuscheln am Morgen auch mal wieder ganz schön. Doch vermissen tue ich meinen Mann nachts eigentlich nicht. Denn wirklich ruhiger werden die Nächte mit dem schnarchenden Berg von Mann auch nicht gerade. Zumal ich dann bei jedem Quäkeln durch die halbe Wohnung schlurfen müsste, um dann im Babyzimmer auf der Minicouch zu stillen. Nichts mehr im Liegen und einfach weiterschlafen.

Noch ein bisschen Mamabett oder Zeit zum Ausquartieren? (Foto: lieblingsbilder)

Bei Sohn Nummer 1 war das alles so easy. Der schlief nie IM Bett, sondern DANEBEN im Stubenwagen. Er wachte maximal zweimal in der Nacht auf. Und wurde nach vier Monaten ohne Probleme „ausquartiert“. Warum fällt mir das nun bei Nummer zwei so irre schwer? Weil es so gemütlich ist? Oder wiel ich denke, dass der Mini diese Nähe einfach mehr braucht?

Immerhin schläft MisterWin die erste Hälfte der Nacht immer in seinem eigenem Bett im Babyzimmer. Problemlos. Erst nach 23 Uhr kommt er mit zu mir ins große Bett. Es wäre also super einfach, ihn nach dem ersten Aufwachen zu stillen und wieder in Bettchen zu legen. Doch mein letzter Versuch endete darin, dass MisterWin quengelte und ich ihn dann doch wieder mitnahm. Nur der Papa kann in so easy ins Bett legen. Er scheint eine spezielle Technik zu haben. Jedenfalls war mein Gehirn voll auf Schlaf programmiert. Purer Egoismus. Der Gedanke, in der Nacht noch mindestens zweimal aufzustehen, war nicht so prickelnd. Und die Aussicht auf männliches Geschnarche auch nicht.

Doch da ist ja noch der Mann, der mit jeder weiteren Nacht immer schlechter schläft. Der auch ein Recht auf guten Schlaf hat und nun eben fast sieben Monate zurückstecken musste. Würde MisterWin nur einen Ticken besser schlafen… Also einfach ausprobieren und durch? Und sobald der Kleine sich nicht mehr in seinem Zimmer wohl fühlt, wieder ins Bett holen? Denn eins ist klar, herzlose „Schlaflernprogramme“ würde ich niemals durchziehen.

Schlaflernprogramme können schwere Folgen für die Seele Deines Babys haben. Ganz abgesehen von der Tortur, die auch Du durchmachen musst, um es durchzuhalten. Schreien lassen schädigt nachweislich das Gehirn des Babys. Das Stresshormon Cortisol wird in hohen Mengen ausgeschüttet. Das “Verlassen werden” verursacht einen großen, seelischen Schmerz. Diese traumatischen Erfahrungen wirken sich stark auf das emotionale Empfinden des Kindes aus, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Depressionen, Angststörungen und stressbedingten körperlichen Erkrankungen führen kann. Zudem erschüttert das Schreien lassen das Urvertrauen der kleinen Menschen. Dieses Urvertrauen ist für eine stabile Psyche und den Aufbau eines gesunden Bindungsverhaltens unabdingbar.

(Lesenswerter Text zum Thema Schlaflernprogramme von Marlen Greb auf mibaby)

Ich stecke in einer Zwickmühle. Wir versuchen das jetzt langsam mit dem „Ausquartieren“. Vielleicht morgen. Oder erst am Wochenende?

Wie habt ihr den Umzug vom Familienbett in das eigene Babybettchen geschafft?