Es gibt diese Kinder, bei denen ist die Mama das Licht. Das Licht, das sie wärmt, den Weg weist und einem Trost und Geborgenheit spendet. Das Licht, das sie magisch anzieht. Und sie zirkulieren um diese strahlende Muttergestalt wie kleine Motten. Nur die Mama kann trösten, tragen, helfen und nur sie kann kuscheln, genau wie Frida von 2kindchaos beschreibt. Und der Papa? Ist abgeschrieben.

Ich stelle mir das sehr sehr anstrengend vor. Denn hier kenne ich das nicht. Meine Jungs sind eher Papakinder. Oder eher gesagt: Der Rabauko ist ein absolutes Papakind, während der feine Herr sich die Rosinen rauspickt und phasenweise oder ganz situationsbedingt den ein oder anderen von uns beiden bevorzugt.

„Nein, der Papa soll das“

Und so schleppt Mama die schweren Einkäufe, damit der kleine Knirps getragen werden kann. Von Papa natürlich. Der Papa fährt den Buggy. Nur der Papa kann die Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Und nur er kann bei einem Alptraum trösten, während ich als Mama vom weinenden und kreischenden Kind weggeschickt werde. Schon als Babys trug er seine Söhne stundenlang im Fliegergriff durch die Wohnung, bis sie aufhörten zu schreien. Bei mir klappte das nie.

Gibt es eine kleine Verletzung, die beklagt werden muss, wird nach Papa verlangt. Und sobald meine Stimme lauter wird, weil ich schimpfe, wird mit Tränen in den Augen nach Papa gerufen. Der Papa erklärt geduldiger, versorgt Auas besser und ist generell gelassener. Wenn er nicht da ist, wird permanent nach ihm gefragt. „Iss der Papa schon da?“ oder „Wann kommt denn der Papa?“ Er wird mit jeder Minute mehr vermisst.

„Der Papa bringt mich ins Bett – du niss“

Papa ist einfach der Größte. Der Superheld. Der, der das coolere Auto fährt. Und ich stehe in seinem Schatten. Aber: Das ist manchmal auch ein ganz flauschiges Plätzchen. Denn während Papa beim Essen noch dem Rabauko das Fleisch schneidet, greife ich schon genüsslich zu. Während abends noch dreimal nach Papa verlangt wird, kann ich mich schon bequem eincouchen.

Es ist manchmal schön, nicht das Licht zu sein, um den permanent zirkuliert wird. Aber oft versetzt es einem auch einen Stich, wenn man abgelehnt wird. Wenn da jemand anderes ist, der es besser kann. Der Tränen schneller trocknen kann und den Schreck bei Auas nimmt.

Warum ist dieses Band so innig?

Vielleicht ist der Papa ja einfach die bessere Mama? Er ist einfach jemand, der jedes kleine Baby halten will. Der – während ich beim feinen Herrn ganz unbeholfen war – schon so viele Babys getragen und gewickelt hatte. Er hat einfach so eine natürliche Sicherheit mit Babys und kleinen Kindern, die beruhigend wirkt. So eine positive Ausstrahlung, gegen die meine innere Unruhe und Nervosität manchmal echt abkackt.

Kinder brauchen eine Bezugsperson, eine enge Bindung, ein Licht. Und während der eine Elternteil so anziehend ist, muss das andere deshalb nicht weniger wichtig und geliebt sein. Wenn der eine heute das Licht ist, kann der andere es morgen sein. Oder in der nächsten Phase. Oder Situation.

Hallo Kinder, Kekse?

Wie ist das denn bei euch? Um wen schwirren eure Kinder denn am liebsten? Und wechselt das auch manchmal?