Elf Tage vor Weihnachten hat HerrSjardinski Geburtstag. Mit unterschiedlichen Gefühlen fieberten wir beide diesem Geburtstagswochenende entgegen. Er war mächtig aufgeregt, endlich vier Jahre alt zu werden. Und ich war aufgeregt, hier acht Kinder (fünft Mädchen und drei Jungs) über vier Stunden zu beschäftigen. Um es vorweg zu nehmen: Alles ging gut. Doch durch die „Geburtstagsparty-Premiere“ hab ich für´s nächste Jahr eine Menge dazu gelernt.

Wir schmücken die Küche.

Partymotto: Ich finde ein Motto als roten Faden ganz schön. In  einem älteren Post hatte ich ja schon geschrieben, dass es eine Ritterparty werden sollte. Meine Idee. Vor zwei Wochen hat sich der feine Herr dann eine „Ninja-Party“ gewünscht. Ahhh – und ich hatte doch schon alles bestellt – von der Deko bis zu den Mitgebseln war alles auf Ritter gemünzt. Doch moment: „Ninja“ hörte ich bei ihm zum ersten Mal. Das musste er aufgeschnappt haben. Also fragte ihn gleich, was ein Ninja denn sein. Er: „Ein Tier“ Puuuuh – Glück gehabt, wir bleiben dann Mal bei den Rittern. Doch nächstes Jahr werde ich ihn vorher fragen, ganz bestimmt.

Drachen und Ritter – unsere Tischdeko.

Mittagessen: Da wir abends noch auf eine Geburtstagsfeier eingeladen waren (die sich im nachhinein als Überraschungs-Hochzeit entpuppte), ging es bei uns mit allen Kinder zum Mittagsessen los. Kurz vorher hatten wir noch eine Absage wegen Magen-Darm – waren es nur noch 6 Gäste, die Würstchen, Chicken-Nuggets und einen riesen Berg Pommes verdrücken wollten – und es auch taten. Bis auf ein Mädchen, die gar nichts essen mochte. Ich hatte ihrer Mutter schlichtweg vergessen zu sagen, dass es mittags etwas zum Essen geben wird. Auf die Einladung hatte ich es auch nicht geschrieben. Blöder Anfängerfehler.

Echter Ritter vs. Kinderritter

Partyprogramm: Besonders viele Gedanken zum Programm hatte ich mir nicht gemacht. Im Nachhinein ziemlich doof. Nach dem Essen zog der Iromann sein Kettenhemd an und führte den Kindern Schild und Schwert vor. Als kleinen Höhepunkt durfte jeder der wollte ganz feste mit dem Holzschwert auf das Schild hauen und Sjardinskis Stoffrüstung ausprobieren. Highlight für die Jungs. Danach gab es Flaschendrehen. Darf ja auf keiner Party fehlen. Ich kannte vorher ja nur die Pubertäts-Version mit Knutschen. Beim Flaschendrehen für Kindern werden jedoch einfach nur die Geschenke übergeben. Also ganz harmlos. Und ganz geordnet. Dazu dudelte von der Playlist Cro „Bad Chick“ und ähnliches. Die Lieblingslieder der Vierjährigen.

Nach der „Dunkelparty“ im abgedunkelten Wohnzimmer musste noch ein mächtiger Drache besiegt werden. Der hing mit seinem Bauch voller Süßigkeiten von der Decke. Nacheinander durfte jeder einen Stoffritterhelm falsch herum aufsetzen. Wahl der Waffe – mit Holzschwert oder Holzaxt wurde dann dreimal auf den Drachen eingeschlagen. Leider „besiegte“ nach zwei Runden keines der Kinder das Untier und der Iromann musste mit seinem „echten“ Schwert nachhelfen. Die Kinder schauten dabei aus ihrem Sicherheitsabstand zu, wie der Drache mit einem Hieb erlegt wurde. Unter großem Jubel flogen die Süßigkeiten in alle Richtungen. Wir teilten Schälchen aus und die Kids konnten sammeln und naschen. Und dann war das Programm vorbei und wir hatten noch zwei Stunden vor uns. Ahhhhh.  

Partyspiele und Kaffeeklatsch mit Drachentorte und Pinata.

Kaffeeklatsch: Um die Kids kurz aus den Füßen zu bekommen, gab es dann ein kleines Filmchen und ich bereitete den Kaffee- äääh – Kakaotisch vor. Da saßen sie nun wieder alle und unterhielten sich. Kindergartentalk – soooo niedlich die kleinen Klugscheißer. Aber kaum einer mochte etwas essen. Klar, hatten sie ja alle die Kaubonbons aus dem Drachen genascht. Und ich blieb auf der schönen Schokokusstorte und den Oreo-Muffins sitzen. Das nächste Mal werde ich einfach weniger Kuchen vorbereiten. Eine Win-Win-Situation sozusagen.

Partyende: Die Kuchenpause war vorbei und wir hatten immer noch eine Stunde. Und die Stimmung kippte. Ich hatte als letzten Punkt noch Ritterwappen zum Ausmalen vorbereitet, aber da wollten nur zwei der Mädchen mitmachen. HerrSjardinski wollte lieber mit seinen Geschenken spielen, einem Mädchen war alles zuviel und die anderen zwei Jungs spielten mit unserer Schatztruhe „Mumienschatz“ (ja mein Mann hat eine Truhe voller Plastikmünzen – muss man ja haben als großer Junge – das zum Thema „Jungs werden sieben, dann wachsen sie nur noch“). Also hier Grüppchenbildung. Wir ließen sie einfach erstmal machen, bis dann auf einmal die Katzen gejagt wurden. Da gab es dann nochmal eine klare Ansage vom Iromann. Und dann klingelten die ersten Abholeltern. Ein bisschen zu früh aber „Hurra – geschafft“. Am Ende spielten die Jungs zu dritt mit den Playmobil-Geschenken. Die Mädchen spielten auch wieder zusammen. Aber eben, ganz von allein, getrennt.

Ich denke die Jungs-Mädchen-Mischung war für diesen Geburtstag gut, nächstes Jahr wird es aber bestimmt weniger Mädchen geben. Aber dafür eher gleiche Intreressen. Und wilder? Auch waren die 3,5 Stunden Geburtstagsparty etwas zu lange angesetzt. Drei Stunden sind das Maximum, um nicht am Ende mehrere Kleingruppen zu haben, die sich auch noch in verschiedenen Zimmern aufhalten.

Geburtstagsfrühstück – es mussten genau vier Würstchen sein.

Vom Frühstück mit uns über die Kinderparty bis hin zum Besuch der Großeltern am Sonntag hatte HerrSjardinski einen wundervollen Geburtstag. Seine leuchtrenden Augen bei den Jungsgeschenken (Lego, Ritter Playmobil) und seinem eigenen Kinderschreibtisch: Weltklasse. „Jetzt bin ich vier und schon so groß“ – man meint fast, dass er diesem Bild entsprechen möchte. Auf einmal muss alles alleine gemacht werden und es wird selbständig geholfen und aufgeräumt. Ich platze fast vor Stolz, so einen großen kleinen Jungen zu haben.