„Geduld und Mutterliebe“ – diesen Spruch habe ich schon bei vielen Kinderarztbesuchen mit HerrnSjardinski gehört. Damals, als ich noch wegen jeder Kleinigkeit und voller Sorge mit meinem einen Kind zum Doc gegangen bin. Aber irgendwann hat man so halbwegs den Dreh raus, wann mehr als nur „Geduld oder Mutterliebe“ notwendig ist, um einen Infekt zu behandeln. Und ehrlich gesagt, muss ich für diesen Spruch auch nicht unbedingt meine Zeit im Wartezimmer verbringen.

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Anfang der Woche war Mal wieder so ein Fall von „Geduld und Mutterliebe“. Wobei ich mich in diesem Fall lieber an folgende Zombieland-Filmweisheiten hielt: Regel 1: Fitness, Regel 2: Doppelt hält besser, Regel 3: Vorsicht auf dem Klo, Regel 7: Reise leicht, Regel 32: Genieße die kleinen Dinge im Leben.“ Es war eine Premiere der besonderen Art. Wir waren nämlich zum ersten Mal alle vier krank. Popcorn bereithalten, sag ich!

Unser Patient Zero: MisterWin. Nachts spuckte er nach dem Stillen das komplette Bett voll. Dreimal hintereinander. Nach zwei Bettwäsche-Wechseln war ich wenigstens so schlau, Handtücher unterzulegen (Regel zwei: Doppelt hält besser, ihr erinnert euch). Tagsüber ging´s dann weiter. Und nach der Brokkoli-Breidusche am Esstisch – „Der Exorzist“ lässt grüßen – gab´s dann erstmal nur Tee. Der blieb drin. Puuh. Ich hatte schon echt Angst, das der kleine Kerl mir austrocknet.

Abends war mir dann erstmal schlecht. Nach fünf Waschmaschinen Kotzwäsche kein Wunder, dachte ich. Ich Naivchen. Denn wenn einen ein Zombie beißt, wird man eben auch zum Zombie. Keine Ausnahme! Und kurz nach Kinder-im-Bett gab auch ich alles von mir. Die ganze Nacht schlurfte ich stöhnend von Couch zu Klo. Aber keine Sorge, langweilig wurde mir nicht. Ab vier Uhr bekam ich Gesellschaft von HerrnSjardinski. Wir teilten uns fortan Couch und Spuckschüssel. Und gegen morgen schlief ich dann auch kurz im Bett, während der Iromann die Couchwache übernahm und alles komplett desinfizierte (Regel drei: Vorsicht auf dem Klo!). Zum Glück konnte er erstmal daheim bleiben und ging nicht gleich arbeiten.

Mittags musste der Iromann dann aber doch zu einem Kundenmeeting und ließ uns Zombies alleine. Während MisterWin wieder normal trank, machte ich für mich und HerrnSjardinski meine schnelle Hühnersuppe. Ich habe hierfür die Zutaten Hühnerbrühe mit Fleisch, TK-Suppengemüse und Reis immer im Haus. Denn wer will schon krank und dann auch noch mit – im schlimmsten Fall – kranken Kindern in den Supermarkt gehen? Regel sieben: Reise leicht! Das hätte jedenfalls etwas von „Dawn of the Dead“ oder „Zombieland“. Die Rewe-Invasion auf der Suche nach Suppenzutaten. Nein, Danke! So war jedenfalls 10 Minuten später die Suppe fertig und wir aßen ganz vorsichtig jeder ein paar Löffel. Blieb drin. Genieße die kleinen Dinge im Leben!

Nachmittags kam der Iromann mit Bauchschmerzen heim. Kein Entkommen der Seuche. Fuck-a-doodle-doo. Und auf einmal baute auch ich wieder ab. Also Kinder mit letzter Kraft ins Bett – mit kleinem Nervenzusammenbruch, weil HerrSjardinski sich nicht ausziehen wollte. Geschafft! Da saßen wir vor Kälte bibbernden Zombie-Eltern und kamen auf die geniale Idee, mal Fieber zu messen. Ach du heißer Zombie! Und so ging ich dann mit 39,5°C! schön um 20:30 Uhr ins Bett, alles ausschwitzen.

Magen-Darm, Fieber und Stillen ist jedenfalls nicht so die geilste Kombi. Außer zum Schwangerschaftspfunde verlieren. Kann man machen, ist aber wirklich kacke. Ich war froh, dass ich nach diesen zwei krassen Nächten überhaupt noch Milch für das hunrige Vierstunden-Baby hatte. Und „3 Days later“ fühlte ich mich zwar nicht mehr wie ein Zombie, sah aber noch wie einer aus.

Aber gut, we survived Zombie-Seuche Februar 2015. Mit Geduld. Und Zombie- … ääähhh … Familienliebe.

Ist bei euch auch gerade Seuchenalarm?