Vielleicht habt ihr es schon mitbekommen – im Moment sind gerade ganz schön viele Bloggerinnen aus der Elternbloggerwelt schwanger. Ja, letzte Woche verging kein Tag, an dem nicht mindestens eine Bloggerin ihre Schwangerschaft verkündete. Ich meine sogar, das sich an einem einzigen Tag gleich von vier neuen Schwangerschaften aus meiner digitalen Umwelt erfuhr. Wahnsinn!

Gefühlt waren das wirklich unglaublich viele – das habe nicht nur ich so empfunden. Es hab Glückwünsche, Kommentare mit einem Augenzwingern und daraufhin viele viele Diskussionen.

Klar ist hier die Wahrnehmung immer subjektiv. Wir Elternbloggerinnen befinden uns alle mehr oder weniger im selben Lebensabschnitt, sind ungefähr gleich alt. Da ist es klar, dass hin und wieder eine ihr zweites, drittes oder viertes Kind bekommt.

Erstes Familienbild: HerrSjardinski, der Iromann, die Kiezekatze, ich und die Babykugel. Foto: lieblingsbilder

Als ich mit HerrnSjardinski schwanger war, war auch ich Teil einer „Welle“. Um mich herum waren viele Freundinnen, Bekannte und Nachbarinnen schwanger – und ich lernte ständig Mit-Schwangere kennen. Wir waren „Leidensgenossinnen“, tauschten uns aus und tranken während der WM 2010 alkoholfreies Bier.

Bei dem Rabauken war es ganz anders. Alle meine damaligen „Mit-Schwangeren“ hatten großteils das zweite Kind relativ zeitnah bekommen. So war ich eine zeitlang Beobachter mit Kinderwunsch, bis ich selbst wieder – und diesmal als einzige – schwanger war. Diesmal musste ich während der WM alleine Alkoholfreies trinken. Und das schmeckte dann auch nur halb so gut.

Es ist großartig, ein Teil einer großen „Schwangerschaftswelle“ zu sein. Und es tut manchmal weh, das nicht zu sein. Diese gefühlt vielen Schwangerschaften mitzuerleben, wenn man selbst nicht Teil davon ist, es aber gerne sein würde. Weil da eben doch der Wunsch nach einem weiterem Kind ist? Oder weil man eben nur „ein Teil von“ sein will – und nicht per se aufgrund des körperlichen Zustand ausgeschlossen sein möchte?

Auch ich denke manchmal – jetzt mit zwei Kindern – wie toll es wäre, endlich eine schöne Geburt zu haben. Aber es wäre der dritte Kaiserschnitt. Ich könnte ihn diesmal zumindest planen, aber scharf bin ich darauf noch lange nicht. Und dann die Sehnsucht nach diesen ersten Malen: das Neugeboren zum ersten mal halten, riechen, stillen. Diese zarte Haut streicheln, die noch nie berührt wurde. Diesen warmen schlafenden Babykörper zu halten, überschwemmt von Mutterliebe. Das erste Lächeln zu sehen und in diese klaren reinen Augen zu blicken. Ja, auch ich würde das alles so gerne noch einmal erleben.

Aber es sind erste Male. Momente, die so schnell vergehen. Diese Sehnsucht ist kaum zu stillen. Es sind „Nocheinmals“, von denen man vielleicht niemals genug bekommen kann? Doch auch bei einem Ein- und Fünfjährigen gibt es noch unzählige erste Male, die ich miterleben werde, vom Laufrad fahren bis hin zur Einschlung. Ok, die sind vielleicht nicht so süß und einprägsam wie die Babymomente. Aber es sind wichtige Erlebnisse im Leben meiner Kinder. Und die liegen noch alle vor mir.

Denn ein drittes Kind mag ich nicht haben. Ich fühle mich jetzt manchmal so ausgebrannt, müde und überfordert. Wie soll ich da einem weiteren kleinen Wesen als Mutter gerecht werden? Ich freu mich so wahnsinnig auf Zeit und Ruhe, um konzentriert arbeiten, bloggen oder sie mit dem Iromann verbringen zu können  – und das ohne schlechtes Gewissen. Ich sehne mich nach MeTime und einen ausgeglichenen Alltag. Und dieser Wunsch ist gerade unendlich viel größer als der nach einem „Nocheinmal“.

Ich freue mich für jede einzelne Schwangere. Es ist wundervoll, dass zur Zeit so viele kleine Menschen unterwegs sind. Menschen, die mit viel Liebe aufwachsen und zu starken Persönlichkeiten heranreifen werden. Bei denen auch ich hin und wieder einen digitalen Einblick erhaschen darf.

Ich bin mit meinen zwei kleinen Jungs glücklich – und ein drittes Kind ist nicht geplant. Aber wer weiß schon, was das Leben bringt?

Dieser Text ist Teil der Blogparade von Mama On The Rocks #Bauchgefühl – da findet ihr ganz viele tolle Beträge zu dem Thema.