Während meiner zwei Schwangerschaften sind mir so einige Dinge über den Weg gelaufen, von denen ich vorher noch nie gehört hatte. Und die weder im Geburtsvorbereitungskurs noch in irgendwelchen Schwangerschaftsbüchern kommuniziert wurden. Welche Schwangere kann schon ahnen, warum Piercings nicht in den Kreißsaal und Katzen nicht in Badewasser gehören? Meine Fakten für euch:

1 Piercings sind nicht cool
Vor einer Einleitung der Geburt oder einer PDA müssen alle Piercings entfernt werden. Ja, wirklich alle. Denn die Wahrscheinlikchkeit einers (Not)Kaiserschnitts steigt bei diesen Maßnahmen. Aus hygienischen Gründen – und damit keine Kleinteile im allergrößten Notfall in die Luftröhre kommen – müssen daher alle Stecker entfernt werden. Warum das auch für Ohr- und Intimschmuck gilt? Fragt mich nicht. Is natürlich äußerst ungünstig, wenn man das nicht vorher weiß. Und dann während Wehen und Co. die ganzen Stecker rausfriemeln muss. Meint ihr, ich wäre bei der zweiten Geburt schlauer gewesen? Nee. Irgendwie kam die Geburt dann doch überraschend und ich war wieder am Friemeln. Uuuppps.

2 Senfmehl beim Wochenfluss
Man will das ja nicht während der Schwangerschaft hören, aber Mädels: nach der Geburt blutet man wie ein abgestochenes Schwein. Im Normalfall. Sollte das nicht so sein – ab zum Doc. Nach Geburt Nummer zwei floss bei mir nämlich nichts so richtig. Glücklicherweise hatte meine Frauenärztin (die vorher Hebamme war) einen super Tipp, der mich vor der Ausschabung rettete. Ein Fußbad mit schwarzem Senfmehl bringt die Durchblutung so richtig in Schwung. Das Zeug kostet wenig und gibt´s in der Apotheke. Nachdem man 10 Minuten im Gurkenwasser geplanscht hat, sieht man zwar aus wie ein Krebs und schwitzt wie ein Wasserbüffel. Aber es wirkt! Der Wochenfluss fließt. Happy bleeding!

3 Osteopathie löst Verklebungen
Alter, ich war noch nie so verspannt wie in der zweiten Schwangerschaft. Manchmal konnte ich sogar gar nicht Liegen, öfter kaum Atmen. Etwas suboptimal, vor allem wenn noch Monate bis zur Entbindung hin sind. Es schnürte mich im Brustkorb ein und nichts half. Weder Massagen noch Entspannungsbäder noch Lockerungsübungen. Ich wurde sogar von einem befreundeten Physiotherapeuten getaped. Aber auch das half nicht richtig gegen die Schmerzen. Der Gang zum Osteopathen war wirklich die Rettung. Er drückte ein bisschen auf meinem Rücken und meinem Hals rum, richtete mein Bein und murmelte was von verklebt. Bibbedibabbedibu. Nach 20 Minuten war ich beschwerdefrei. Ehrlich. Hatte ein bisschen was von Zauberei und würde ich jederzeit wieder tun. Und nein – ich nutze sonst keine Kügelchen.

4 Cytomegalie ist Kacke
Da macht man in der zweiten Schwangerschaft ganz naiv und nichts ahnend einen Test auf Cytomegalie-Antikörper und bekommt nen Tag später einen Panikanruf aus der Frauenarzt-Praxis: Akute Cytomegalie, Spezialtest notwendig. Bääääm! Was viele nicht wissen: Kleinkinder können die sonst harmlosen Cytomegalie-Viren durch Urin oder Speichel übertragen. Und das ist mega schlecht für das Baby im Bauch. Hat es sich erstmal angesteckt, kann es mit schlimmen Fehlbildungen geboren werden. Warum der Test von der Krankenkasse nicht gezahlt wird? Tja, das ist einfach unglaublich. Ich durfte jedenfalls zwei Wochen bangen, bis ich erfuhr, dass die akute Cytomegalie doch nicht so akut, also ungefährlich, war. Ansonsten hätte ich mich wohl mit Immunglobulinen behandeln lassen müssen.

5 Katzen dürfen nicht mitbaden
In meiner ersten Schwangerschaft liebte ich es ausgiebig zu baden. Wie ein Walross lag ich dann mit meinem dicken Bauch in der Wanne, der wie ein Berg aus dem Schaumwasser herausragte. Unsere damals noch sehr kleine Katze fand das super. Und nutzte die Bauchinsel, um darauf zu sitzen und mit den Pfoten im Wasser zu angeln. Einfach nur niedlich. Meine Hebamme viel fast aus allen Wolken, als ich das erzählte. Und erteilte der Katze Mitbadeverbot. Aus hygienischen Gründen. Tja, hätte man auch mal selbst drauf kommen können.