Was tragen eigentlich eure Kinder für Klamöttchen? Ich muss sagen, bei uns ist es ein wilder Mix. Einiges Second Hand, einige hochwertige Kindermode und auch ein paar günstigere Teile. Im Laufe meines Mamaseins habe ich herausgefunden, welche Marken nicht nur gut aussehen, sondern auch gut sitzen und lange passen. Kinderkleidung muss einiges aushalten, pflegeleicht sein und am Ende noch eine zweite oder dritte Runde aushalten.

Manchmal lohnt es sich, ein paar Euro mehr auszugeben. Denn hochwertige Kinderkleidung ist nicht nur robuster, sondern auch oft umweltbewusst und fair. Außerdem lässt sie sich prima weitervererben – an ein Geschwisterkind zum Beispiel. Oder man kann sie noch gut für ein paar Euro weiter verkaufen.

Worauf ich mittlerweile achte, habe ich für euch zusammen geschrieben. Ganz ohne dabei bestimmte Marken zu nennen:

1 Hochwertigs Stöffchen
Boah – ich finde es gibt nix Schlimmeres, wenn Klamotten nach dreimal Waschen schon total verdreht sind. Gerade bei dünnen T-Shirt-Stoffen ist das ganz oft der Fall. Was auch gar nicht geht, sind fiese Polyestergemische, die direkt auf der Haut liegen. Ich achte daher darauf, dass unsere Kleidungsstücke großteils aus Baumwolle sind. Für Babys und warme Winterkleidung finde ich aber auch Woll-Seide-Gemische toll (bis auf das Ding mit der Handwäsche – mäh).

2 Frei von Chemie
Kratz kratz kratz. Gerade bei empfindlicher Haut muss es nicht auch noch sein, dass Kleidung gerade vor Chemie nur so trieft. Bei GOTS zertifizierte Labeln ist das nicht der Fall. Denn die bestehen zu 100% aus biologisch erzeugten Naturfasern wie beispielsweise Bio-Baumwolle. Bei der Bio-Produktion wird auf den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden verzichtet. Ansonsten lohnt sich auch der Griff zu gebrauchter Kinderkleidung. Denn durch mehrfaches Waschen werden eventuell vorhandene Restsubstanzen entfernt.

3 Umweltbewusst
Made in Bangladesch muss es ja nicht unbedingt sein. Abgesehen von der Kinderarbeit wird dort ganz schön viel Chemie in der Verarbeitung verwendet (ihr müsst auch mal Dokus über die Lederproduktion anschauen – gruselig sag ich euch). Ich bevorzuge daher eine Herstellung in Europa. So lassen sich zusätzlich auch lange Herstellungswege vermeiden, die die Umwelt belasten.

4 Fair
Genau so wichtig wie die „Zutaten“ der Herstellung sind auch faire Arbeitsbedingungen. Daher kaufe ich grundsätzlich nicht bei „ausbeuter“ Labels. Und freue mich, wenn Hersteller sich für Fairness einsetzten z.B. mit der Fair Wear Fundation.

5 Robust
Kinderkleidung muss einiges mitmachen. Ich sag nur Hosen. Wenn man den ganzen Tag am Boden rumrutscht, werden schnell die Knie dünn. Und ganz ehrlich – schöne Flicken kosten nicht nur einiges, die muss man auch erstmal auftragen. Und gehen dann doch wieder irgendwann ab – gnäh. Toll sind zum Beispiel Hosen mit doppeltem Knie. Aber auch verstärkte Reißverschlüsse oder Knopfleisten sind super.

6 Praktisch
Ich steh ja total auf abgefahrene Gimmicks. Auch bei Kleidung. Super sind nicht nur Taschen mit Reißverschlüssen für kleine Schätze, sondern auch abknöpfbare Kapuzen. Die setzte ich eh nur sehr selten auf – und sie stören gerade bei dicken Winterjacken eher beim Spielen.

7 Pflegeleicht
Die meisten Kleidungsstücke wasche ich auf 40 C. Handwäsche ist mir einfach zu aufwendig. Tja, leider sind die Wolle-Seide-Babybodys dann mal etwas eingegangen. Uuuuppssss. Außerdem ist es erstrebenswert, wenn Outdoor-Kleidung, die schnell schmutzig wird, eine Runde im Trockner überlebt.

8 Wasserfest
Wo wir schon bei Outdoor sind – Jacken, Matsch- und Schneeanzüge sollten schon wasserfest und atmungsaktiv sein. Gerade hier muss ich sagen, dass sich ein paar Euro mehr durchaus bezahlt machen. Oder man kauft entsprechende Kleidung Second Hand und fährt damit immer noch besser, als mit günstigen Alternativen.

9 Mitwachsend
Gummizug, Klappbündchen oder verstellbarer Hosenbund sind Dinge, auf die ich immer achte. Denn so lassen sich machen Teile nicht nur eine Saison, sondern vielleicht auch zwei tragen. Der feine Herr hat beispielsweise Shorts und Pumphosen, die er fast drei Jahre tragen konnte. Ok, ich gebe zu, er gehört auch nicht gerade zu den schnell wachsenden Kindern. Aber immerhin.

10 Hübsch sein
Mal ehrlich – Kinderkleidung muss auch gefallen. Und da sind die Geschmäcker ja bekanntlich ziemlich unterschiedlich. Am liebsten mag ich bunte Farben, Tierapplikationen und Retrodesign. Gut, dass der Raubaukowitsch noch keinen eigenen Geschmack hat. Der feine Herr ist da schon etwas eigener. Er mag uni (orange, blau, schwarz) oder Minions Print. Leider muss dann oft ein Kompromiss her – hochwertig vs. Design.

Alle Punkte kann man meist nicht abdecken. Muss ja auch nicht. Besonders wenn die Kinder in Sachen Mode einen eigenen Kopf haben, nutzt das tollste Bio-Fairtrade-Label nix, wenn die Stücke dann eh nicht getragen werden. Also heißt es manchmal Kompromisse machen. Und sich immer wieder nach neuen und hochwertigen Alternativen umschauen.

Wie ist das bei euch? Worauf achtet ihr bei Kinderkleidung? Oder ist für euch der Preis oder das Design am entscheidensten?