Wart ihr mit euren Kids eigentlich schon einmal im Theater? Ich meine jetzt keins mit nervigen Handpuppen die komisch reden. Nein, ein Theaterstück mit echten Menschen?

Mit HerrnSjardinski war ich nun das dritte Jahr in Folge bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel. Hier werden jedes Jahr drei Stücke für Kinder in der Wasserburg angeboten. Open Air versteht sich. Naja, nicht ganz, denn ein Großteil der Tribüne ist überdacht, so dass auch bei Regenwetter „gespielt“ werden kann.

So haben wir bereits „Das Dschungelbuch“ (Musical), „Der fliegende Holländer“ (Kinderoper) und „Die kleine Hexe“ (Theater) gesehen. Und jedes Mal war der Herr begeistert.

Diesmal besuchten wir „Ronja Räubertochter“ nach dem Roman von Astrid Lindgren. Den Film kannte der Herr bereits. Und fand sogar die Wilddruden überhaupt nicht creepy. Daher entschied ich mich für das Theaterstück, obwohl es erst ab 7 Jahren empfohlen ist.

Die Story an sich ist schon relativ komplex. Es geht um Familie, Freundschaft, Vertrauen und Ängste. Ronja ist die Tochter des Räuberhauptmanns Mattis. Als behütetes Einzelkind lebt sie mit ihrere Familie und der Räuberbande in der Mattisburg. Am liebsten stromert Ronja durch den Wald.

Einen Wald, in dem gruselige Graugnome, Wilddruden und die Unterirdischen hausen. Ein Wald, in dem man seinen Ängsten begegnet und diese überwinden muss. Dort trifft sie eines Tages auf Birk, den Sohn des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka. Ronja begegnet Birk immer wieder im Wald und retten sich gegenseitig mehrmals das Leben. Schnell werden Ronja und Birk gute Freunde – zum Leid der zerstrittenen Väter. Eins kommt zum anderen und am Ende ziehen beide Kinder in den Wald, wo sie viele Abenteuer bestehen müssen. Bis ihre Väter schließlich zur Einsicht gelangen.

Ronja Räubertochter wurde bei den Burgfestspielen nicht nah am Original umgesetzt, sondern noch liebevoll mit kleinen Details und Gags untermalt. Da wurde räubermäßig gespuckt, was das Zeug hielt. Und der ein oder andere Räuber blieb nicht trocken. Immerhin müssen auch echte Räuber alle zwei Jahre mal baden. Wenn´s sein muss dann sogar vor Publikum.

Der Herr und ich haben uns jedenfalls an vielen Stellen kringelig gelacht. Ob gewollt oder nicht, als Birk sein Sandwich gegessen hat und eeeeeewig kauen musste, war das schon irre komisch. Ich glaub der Brocken wurde immer größer im Mund und konnte einfach nicht runtergeschluckt werden. Der arme Kerl.

Ab und zu schaute mal eine Wilddrude böse von den Burgzinnen. Während es einigen Kinder dann doch etwas mulmig wurde, fand der Herr das sehr faszinierend.

Wir haben das kurzweilge Stück jedenfalls sehr genossen und kommen gerne wieder. Dieses Jahr sogar schon, denn wir haben auch Karten für die Kinderoper „Die Zauberflöte“. Und für Musicalfans gibt es noch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (das mochte der Herr nicht sehen – schade). Beide Stücke sind ab 5 Jahren. Die teuerste Karte kostet 10 Euro (für Erwachsene 12 Euro). Die günstigste Kategorie gibt es ab 5,50 Euro! Finde ich für diese Qualität – vom Schauspieler über die Bühnenausstattung bis hin zur Kulisse – echt super fair.

Und – wäre das auch was für eure Kids? Oder wart ihr schon Mal im Kidnertheater? Empfehlungen?