Heute hat der Rabauke nach drei Tellern Kürbis-Karoffelsuppe noch einen Nachtisch verlangt. Einen Fruchtzwerg. Ich weiß, dass ist purer Zucker, der Alptraum aller Ernährungswissenschaftler, ungesund, der Teufel wird uns holen und sowieso. Gnäh.

Tja, was soll ich sagen: Es blieb nicht bei EINEM Fruchtwerg. Insgesamt aß der kleine Kerl drei Zwerge. Drei! Und danach noch zwei Kuhflecken-Puddings hinterher. Zuckerschock let´s go!

Kurz hab ich überlegt, ob das jetzt zuviel Nachtisch ist. Und kam zu dem Schluß, dass, solange die Kinder ihre Hauptmahlzeiten wahrnehmen und sich nicht an süßem Zeug satt essen, das als Ausnahme total ok ist. Solange nicht jeden Tag 5 süße Puddings gegessen werden – von mir aus.

Hilfe! Angriff der Zuckerzombies

Ich selbst durfe als Kind auch immer an die Süßigkeiten Schublade und mir soviel nehmen wie ich wollte. Nach dem Essen, ist klar. An manchen Tagen war das mehr, an andern weniger. Und oft mochte ich auch gar nichts Süßes. Im Gegensatz zu anderen Kindern in meinem Umfeld. Besuchskindern. Die mir meine Marzipankartoffeln, -brote, -würste und mein -obst aus dem geliebten Kaufladen wegfraßen. Das olle ranzige Zeug, mit dem ich seit Jahren! spielte, weil ich es viel zu hübsch zum Essen fand. Und wisst ihr warum das trotzdem schmeckte? Weil diese Kinder daheim nix Süßes bekamen.

Kinder, die nur in den Ferien Nutella essen durften, es sich dann aber 5 cm dick auf´s Brot schmierten. Die nach jedem Smartie gierten wie ein Fixer nach dem nächsten Schuss. Die kollabierten, wenn es mal ein Eis gab und dann natürlich total aufgdreht waren. Ganz ehrlich, solche Zuckerzombies will ich auch heute echt nicht daheim haben.

Nö! Ich mag meine Schoko nicht heimlich auf dem Klo essen

Ich verstehe auch die Argumente nicht ganz, warum Kindern Süßes so lange wie möglich vorenthalten werden sollte. Warum? Nur damit man dann als elterliches Vorbild heimlich den Schokoriegel auf dem Klo essen muss? Damit der Nachwuchs dann erst im Kindergartenalter richtig geil auf Zucker wird und die Süßigkeit nicht als etwas Alltägliches kennen lernt? Dann lebe ich doch lieber meinen Kindern ein gesundes Maß im Umgang mit Süßem vor.

Vor kurzem bin ich auf einen Blogpost von Wiebke gestoßen, in dem sie eine Naschbox vorstellt. Kurz erklärt: Diese Box wird am Anfang der Woche gefüllt und das Kind muss sich die süßen Leckereien selbst einteilen. Erst nach einer Woche wird aufgefüllt. Selbst bestimmtes Naschen sozusagen, nur rationiert. Und ist die Box leer – tja, dann Pech gehabt, Keule

Ist das Lust auf Süßes oder doch Hunger?

Ich finde diese Idee nicht schlecht, allerdings kann man damit wiederum Gefahr laufen, dass sich das Kind ne Tonne Gummibärchen vorm Essen reindengelt und dann beim Abendbrot – wie die bekannte nimmersatte Raupe – am Tisch rumlurcht. Dann gewähre ich doch lieber freien Zugang auf den Familien-Nasch-Pool (der übringes auch nur einmal die Woche aufgefüllt wird). Klar bin ich dann auch mal der Bad Cop, der ab und an „Nein“ sagt und auf die geplante Hauptmahlzeit oder ein Obst als Snack verweist. Denn richtiger Hunger sollte mit Naschkram nicht gestillt werden.

Vielleicht mache ich es mir ja auch selbst ziemlich einfach, aber meine Jungs essen gerne süß und an manchen Tagen nicht nur ein Eis, sondern vielleicht auch zwei. Oder drei Fruchtzwerge und zwei Schokopuddings.

Wie handhabt das Thema Süßigkeiten? Welche Regeln gibt es bei euch? Oder dürfen eure Kids gar nichts Süßes essen? Und wenn ja, aus welchen Gründen?