In den letzten Tagen war in meiner Filterbubble ziemlich viel los was Kritik, Gestichel und Gehetze angeht. Es fing an mit einem Bienchen namens Bumsi. Am Ende wurden ein paar Säue durchs Dorf gejagt und viele viele Tweets gelöscht. Ich will jetzt gar nicht auf Einzelheiten eingehen, denn die sind schwer nachvollziehbar. Lieber mag ich euch ein paar Tipps geben, wie wir alle für ein bessers Miteinander auf sozialen! Plattformen sorgen können.

Egal ob wir nun bloggen, auf Facebook unterwegs sind oder twittern – jeder der im Internet unterwegs ist, trifft früher oder später auf Kritik. Das kann ganz konstruktive Kritik sein, eine andere Meinung oder einfach nur ein kritisches Feedback. Manchmal sind es aber auch „Trolle“, die Diskussionen im Netz richtig einheizen und stören wollen. Trolle, das sind die, die beleidigen á la „deine Muddi kocht schlecht“ und uns dort treffen, wo es besonders schmerzt. Und die immer und immer wieder kommen. Nööörf.

Aber egal ob gut gemeinte Kritik oder fieses Feedback – Gegenwind formt zwar den Charakter, doch oft ist man erstmal persönlich getroffen. Ja, manchmal geht so ein blöder Spruch, der gezielt formuliert ist, richtig an die Nieren und man möchte einfach nur auf Gegenangriff gehen. Aber bevor ihr euch mit kopflosen Reaktionen am Ende noch den Ruf versaut, einmal durchatmen und überlegen.

1 An das Gute im Mensch denken

Ich habe schon oft an mir selbst beobachtet, dass das geschriebene Wort mit meiner inneren Lese-Stimme spricht. Und je nachdem wie man selbst drauf ist, kann man die Botschaften eben normal lesen oder stichelig. Oder vielleicht sogar richtig fies. Oft kennen wir die Personen, mit denen wir online kommunizieren, ja gar nicht persönlich. Wissen wir dann, wie ein Kommentar oder ein kurzer Tweet wirklich gemeint ist? Vielleicht ist es einfach nur blöd formuliert oder der Kommentator hat einen schlechten Tag. Bevor euch die Hutschnur platzt: Fragt erstmal nett nach, wenn etwas feindlich klingt. Vielleicht war es gar nicht so gemeint.

2 Wind aus den Segeln nehmen & Kritik annehmen

Auch wenn euch vielleicht eine Kritik und das negative Feedback nicht passt: Ihr könnt einer emotionalen Kritik immer den Wind aus den Segeln nehmen, indem ihr die Kritik annehmt und wertschätzt. Bedankt euch für die andere Sichtweise, spürt in euch hinein, versucht aus einem anderen Blickwinkel die Sache zu betrachten. Ihr müsst dadurch ja nicht selbst von eurer Meinung abkommen. Aber manchmal hilft es zu verstehen oder Dinge in einem anderen Lich zu sehen. Manche Kritik ist dadurch auf den zweiten Blick sehr wertvoll.

3 Die Muddi in euch – zeigt Empathie

Manche Kritiker sind wie kleine quengelnde Kinder, die sich schlecht behandelt oder auf den Schlips getreten fühlen. Nehmt auch diese Beschwerden ernst und fragt einfühlsam nach, damit ihr das Problem besser verstehen könnt. Vielleicht findet ihr in einen guten Dialog und ihr gewinnt einen dauerhaften Leser bzw. Follower.

4 Sachlich bleiben

Wenn ihr dann doch mal auf jemanden trefft, der in den Krümeln sucht, herumstichelt oder mit Häme reagiert, lasst euch bloß nicht auf eine Schlammschlacht ein. Bleibt mit euren Gegenargumenten sachlich. Je freundlicher ihr dabei seid desto besser. Auch hier nehmt ihr dem persönlichen Angriff den Wind aus den Segeln.

5 Humor ist wenn man trotzdem lacht

Kritik zeigt, dass ihr gelesen werdet. Hey, was wäre ein guter Blog oder eine coole Facebook-Seite ohne hauseigenen Troll? Wie auch immer, manchmal kann es sinnvoll sein, auf kritische Kommentare schlagfertig zu reagieren. Humor, Ironie und Sarkasmus kommen manchmal einfach besser als Konfrontation und Rechtfertigungsversuche. Im besten Fall könnt ihr mit einem ironischen Konter sogar weitere Leser auf deine Seite „ziehen“ oder den Kritiker besänftigen.

6 Ignorieren

Werdet ihr eindeutig persönlich beleidigt oder mehrfach angegriffen, hat das natürlich nichts mehr mit konstruktiver Kritik oder der Suche nach Dialog zu tun. Es geht nur noch darum, zu treffen und Aufmerksamkeit zu generieren. Dann heißt es ignorieren. Ihr könnt den Kommentator darauf hinweisen, dass er sachliche Argumente liefern soll , und ihn aus Diskussionen in Form von Blockieren, Löschen etc. ausschließen.

7 Bleib du selbst

Egal wie ihr auf Kritik reagiert: Bleibt authentisch. Dreht euch meinungsmäßig nicht wie das Fähnchen im Wind. Behaltet euren Stil bei. Bei jemandem, der sachliche Texte schreibt, erwartet niemand ein satirische Reaktionen oder verkrampften Humor. Fällt euch nix Witziges ein, lasst es. Handelt bei kritischen Kommentaren mit Fingerspitzengefühl. Und falls ihr euch persönlich angegriffen fühlt, lohnt es sich auch mal einen Moment nachzudenken, bevor man reagiert.

8 Transparent handeln

Denkt dran, ihr handelt öffentlich. Es gibt nichts Schlimmeres als kommentarlos gelöschte Tweets, Posts und Absätze in Blogs. Vermerkt Löschungen in Form von Verweisen oder Kommentaren separat, damit andere Leser und Verfolger von Diskussionen euer Handeln nachvollziehen können. Auch wenn ihr meint, es würde niemandem auffallen. Macht euch einfach nicht für neue Kritik angreifbar

9 Ein neuer Tag

Heute hast du Kritik eingesteckt. Lass dir dadurch nicht die Freude an der Online-Community nehmen. Suche Verbündete, hole dir Hilfe, Rat und Beistand. Und morgen, da sieht die ganze Sache schon anders aus.

Korrektur: Da ich mich verzählt hatte, sind es nur 9 statt 10 Tipps 😀 Ich hoffe sie konnten euch trotzdem weiterhelfen.