Halloween-Kürbisse, kalter Wind und Lebkuchen in den Regalen. Langsam ist es nicht mehr zu leugnen: Es geht steil auf Weihnachten zu. Schon jetzt merke ich, auch dieses Jahr stellt sich bei mir keine weihnachtliche Vorfreude ein. Und schon gar nicht werde ich besinnlich. Weder überlege ich mir Plätzchenrezepte, noch bin ich im Dekokaufrausch oder bastele an prall gefüllten Adventskalendern. Tja, vielleicht kommt das noch? Oder doch eher die Grinch-Mama?

Im Moment sehe ich eher das Jahr seinem Ende entgegen hetzen. Termine, Termine, Termine. Und kurz vor dem Fest der Feste wird der feine HerrSjardinski auch noch 6 Jahre alt. Da muss dann natürlich noch ein Kindergeburtstag geplant werden – Motto Fußball – der feine Herr hat Großes vor. Ob sich dann in den letzten Tagen vor Weihnachten noch die Stimmung einstellt? Ich werde es sehen…

Im Moment horte ich jedenfalls schon einige Geschenke. Denn so auf den letzten Drücker mag ich auch nicht kaufen. Wäre ja wieder nur Hetze. Und weil ich ja quasi doppelt planen muss, habe ich einen Großteil meiner Geschenke schon zusammen. Doch auch die Familie fragt an. „Was wünscht sich denn der feine Herr? Und was braucht der Rabaukowitsch?“ HerrSjardinski wird ziemlich viel Technik, Lego und Bücher bekommen. Ehrlich gesagt, fällt mir bei ihm immer etwas ein. Weil er auch schon ganz konkrete Wünsche äußern kann und eben auch einfach vier Jahre älter ist. Aber beim Rabauken muss ich echt passen.

Das Kind, das alles aufträgt

Irgendwie hat er eigentlich schon alles. Klar, weil er vom großen Bruder aufträgt. Er hat zwar andere Interessen als dieser im gleichen Alter, die werden aber trotzdem vom schon vorhandenem Spielzeug abgedeckt. Also solchem, das der Herr bekam und wenig bespielt hat. Yay – man hätte es ja nie gedacht, aber die Fehlkäufe von gestern haben einen neuen Sinn.

Gerade hat der Rabauko zum Geburtstag eine Holz-Parkgrage bekommen, mit der er auch gerne spielt. Generell liebt er im Gegensatz zu seinem Bruder Autos. Und die Schleichtiere. Im Moment interessiert er sich auch wahnsinnig für Puzzle – er puzzelt eigentlich den ganzen Tag. Es müssen aber solche aus Holz sein, denn die aus Pappe zerstört er aber oft aus Frust. Bücher sind dagegen nicht so seins. Ihr merkt schon: Schredder!

Außerdem fährt er total auf Puppenbuggys ab. Wenn irgendwo einer rumsteht, wird dieser sofort bespielt. Und er trinkt gerne Kaffee. Ja, findet er eine unbeobachtete Tasse, genehmigt er sich den letzten Schluck und ist dann furchtbar stolz, mich überlistet zu haben. „Kaffee machen“ wird ansonsten auch super gerne in der Kinderküche oder in der Badewanne gespielt.

Zu klein für das Mauslied

Und ansonsten hört er gerne „Beginner „, vor allem Ahnma. Das ist sein „Mauslied“. Maus, weil auf dem Cover ein Fuchs ist. Läuft irgendwas anderes im Radio oder via Spotify, leidet er Höllenqualen und jammert nach seinen liebsten Songs.

Autos, Holz-Puzzel, Holz-Kaffeemaschine, Buggy – da hören für mich die Geschenkidee schon auf. Auf ein Beginner-Konzert kann ich ihn ja schlecht mitnehmen. Nicht nur weil er zu klein ist, sondern weil er auch so lange rumjammern und nach dem „Mauslied“ quengeln würde, bis das endlich gespielt wird. Und auch für andere „Exklusiv-Aktivitäten“ wie Kino oder Kindertheater ist er einfach noch zu klein.

Die Reste vom Feste

Und trotzdem wollen Omas und Tanten ihm ja irgendeine Kleinigkeit schenken. Und mir fällt nichts ein. Ist das nicht furchtbar traurig? Oder ist das das Los von gleichgeschlechtlichen kleineren Geschwistern? Mit was macht man einem Kind eine Freude, das schon alles hat?

Ja ich bekomme einen richtigen Kloß im Hals, weil ich oft denke, dass ich dem Kleinen so gar nicht gerecht werde. So als ob er immer nur die „Reste“ bekommt. Klamotten, Möbel, Spielsachen. Alles was für den großen Bruder nicht mehr passt, ist für ihn noch gut genug. Sogar Zeit: Ist der feine Herr mal nicht daheim – Spielbesuch, Kindergeburtstag, Sport etc. – ja, dann hat auch der Rabauko mal Mama oder Papa ganz für sich allein. Resteverwertung in seiner Vollendung.

Die Wünsche, die kommen noch früh genug und bis dahin tun es auch Kleinigkeiten wie das eine neue Puzzle. Und vielleicht, ja vielleicht ist das schönste Geschenk ja einfach so naheliegend: mehr Aufmerksamkeit, mehr Zeit zusammen.

Kennt ihr solche Gedanken? Tragen eure zweiten Kinder auch so viel auf? Was schenkt ihr euren zweiten Kindern?