Für jedes Mal kein Pipi in der Unterhose bzw. in der WIndel gibt es einen Aufkleber. und irgendwann ein Geschenk.

Es gibt Tage, an denen wechselt HerrSjardinski Unterhosen wie andere Windeln. Mit seinen vier Jahren ist er schon fast zwei davon trocken – eigentlich. Denn viel zu oft passiert das kleine Malheur – Pipi in der Unterbux. Tja bei anderen ist es der letzte Tropfen, beim feinen Herrn eben der erste, der daneben geht.

„Ich hab Pipi in der Hose, aber ist nicht schlimm, Mama“, sagt er dann, wenn er wieder einmal eine Sekunde zu lange mit dem Klogang gewartet hat. Schlimm ist das wirklich nicht, aber nervig. Seeehr nervig. Weil er es eigentlich kann. Im Kindergarten passieren diese kleinen Unfälle nämlich kaum – nur zu Hause oder bei der Oma. Und das, obwohl wir ihn immer wieder dran erinnern:

„Kind, musst du Mal auf´s Klo?“
„Neeeiheeein!“

Und drei Minuten später flitzt er los, nur um sich nach dem Rauschen der Spülung im Schrank eine neue Unterhose zu holen. Wieder was danaeben. Ein Tröpfen nur, aber nass ist nass.

Etwa mit zwei hat HerrSjardinski zumindest sein großes Geschäft auf dem Klo gemacht. Mit 2,5 Jahren brauchte er dann keine Windeln mehr. Außer nachts. Das ist nämlich unsere zweite Pipi-Baustelle. Nachts gehört der feine Herr nämlich zu den Auslaufmodellen seiner Art. Andere Kinder müssen nachts NIE auf´s Klo oder gehen zumindest selbst zur Toilette. Nicht mein Kind.

Einmal hatte ich abends die Windel vergessen. Am nächsten Morgen war Sjardinskis Schlafanzug trocken. Ich dachte – wow, es hat DOCH geklappt. Bis ich ihn am kommenden Abend ins Bett bringen wollte. Denn sein Bettzeug war nass – das hatte ich nicht kontrolliert. Er hatte tatsächlich die halbe Nacht im Pipi-Bett geschlafen! Ohne aufzuwachen. Und sein Schlafanzug war schlichtweg getrocknet (zum Glück war es Sommer).

Was tut man also, wenn ein Kind so einen festen Schlaf hat, dass es nicht merkt wenn es muss? Ich meinen so einen festen Schlaf, dass es draußen Gewittern kann, ohne dass das Kind sich im Bett regt? Oder die Sache mit der Alarmanlage, die sechs Stunden lang heulte. Während alle Nachbarn sich auf der Straße versammelten, schlief nur einer weiter: HerrSjardinski (wirklich wahre Geschichte). Der kann bei all dem Lärm seelenruhig weiterschlafen – und man bekommt ihn nicht wach. Das schafft keiner, auch nicht das Pipi-Bedürfnis. Leider.

Ich habe schon Tipps mit „Wecken“ (geht ja nicht) oder „Einfach auf´s Klo setzten“ (wie bekomm ich den aus dem Hochbett???) bekommen. Andere sagen, dass eine nächtliche Windel mit vier noch ok wäre, dass Kinder medizinisch gesehen den Harndrang eh noch nicht so regulieren können. Bla bla. Aber ich hab irgendwie Angst, dass er von der Bequemlichkeit der Windel so nicht wegkommt. Wisst ihr was ich meine?

Eine meiner Freundinnen ist Grundschullehrerin. Die erzählte, dass während einer Klassenfahrt mit einer dritten Klasse noch drei Kinder nachts eine WIndel brauchten! Ich wiederhole: In der dritten Klasse!!! Wie alt ist man da? Neun??? Da finde ich schon sehr krass. Und bedenklich. Aber vielleicht braucht HerrSjardinski in der dritten Klasse ja auch noch nachts seine Windel? Weil er einfach nicht aufwacht, wenn er muss?

Jetzt habe ich zumindest einen Tipp umgesetzt, den ich ganz gut fand – die Belohnungsmethode. Immer wenn HerrSjadrinski tagsüber nicht in die Unterhose oder nachts nicht in die Windel macht, gibt es einen Aufkleber. Hat er alle Kästchen der Vorlage voll, bekommt er ein Geschenk. Hat zumindest schon die tagsüber Unfälle reduziert. Ob es auch für das nächtliche Problem klappt? Ich bin gespannt.

Wie hab ihr das mit dem Trockenwerden nachts hinbekommen? Oder habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?