Scharlach, du Arschloch - wenn dir eine Krankheit die vorweihnachtliche Planung durcheinander wirbelt

Der feine Herr ist so aufgeregt. Sieben Jahre alt wird man schließlich nur einmal. Und dann steht in drei Tagen auch noch der große Detektiv-Geburtstag an: Ein Verbrecher hat einen Supermarkt ausgeraubt und nur die schlausten Kinder aus unserem Ort können ihn Dingfest machen. Und natürlich die Beute sicher stellen. Die Klamotten, die der Herr für die Ermittlungen anziehen mag, liegen schon seit einer Woche fein säuberlich zusammen gefaltet auf seiner Couch bereit.

Doch am Tag nach dem Geburtstagskaffe mit Omas und Opas hat der feine Herr um die 40 Fieber. Ihm ist ganz schwindelig und er redet wirres Zeug. Ich gebe ihm gleich Ibu, weil das Fieber so hoch ist, denn normalerweise hilft das gut und nach einem Tag ist die Erkältung auskuriert.

Doch diesmal hilft es nicht richtig. Ich taue um 9 Uhr einen Rest Hühnersuppe auf, doch danach japst und jammert der feine Herr. Fernsehen ist zu viel, kuscheln auch, die Rollläden müssen runter und auch Musik dar nicht spielen. Ich mache Wadenwickel, denn das Fieber geht nicht runter.

Normalerweise gehen wir nicht gleich bei Fieber zum Arzt, aber ich habe ein komisches Gefühl. Die Zunge ist belegt, der Hals rot. Und ich denke an Scharlach, auch wenn da keine Himbeerzunge und kein Ausschlag zu sehen ist. Denn bisher war HerrSjardinski nur einmal so krank – und da war es Scharlach.

Immer wieder Scharlach

 

Die Scharlach Infektion gehört zu den häufigsten Kinderkrankheiten und wird ausgelöst durch Streptokokken. Das richtig Fiese: An Scharlach kann man mehrfach erkranken, da der Körper keine Immunität aufbaut. Nach dem Motto: und jährlich grüßt das Scharlach-Tier. Ich hatte es als Kind immer in der Faschingszeit.

Scharlach muss mit Antibiotikum behandelt werden. Also geht es zum Kinderarzt – zum Glück kann der Iro-Mann frei nehmen, denn dem feinen Herr ist so schwindelig, dass er nicht laufen kann. Ich bin mit zwei Kindern überfordert.

Der Kinderarzt schließt Scharlach aus, macht dann aber doch einen Test und ist ziemlich überrascht, dass der positiv ist. BÄM – Bauchgefühl! Manchmal liegt man als Mama gar nicht so falsch. Auch wenn ich doch auf einen grippalen Infekt gehofft hatte. Es ist einfach nur unfair. Scharlach ist ein Arschloch!

Statt Luftballons, Schnitzeljagd und Kinderpunsch gibt es also Hühnersuppe, Ibu und Antibiotika – Hooray! Scharlach, der Partycrasher. Wieder haben wir geplant und vorbereitet, wieder – wie damals bei der Fußballparty des Mannes –  hat uns Scharlach diese Planung durcheinander gewirbelt. Der feine Herr nimmt es ganz gefasst, dass der Kindergeburtstag verschoben wird. Er ist viel zu platt, um traurig zu sein.

Und ich irgendwie auch, denn mit einem kern gesunden Wirbelwind und einem kranken Häuflein Elend sind die Nachmittage nicht gerade entspannt. Es ist, wie wenn man ein krankes Häschen pflegen muss, während ein quirliger Welpe einem dauernd am Bein hochhüpft.

Einen Tag vor Heiligabend werden wir nun feiern. Traumhaft. Nicht! Bitte Daumen drücken, dass sich niemand angesteckt hat. Weihnachten mit Scharlach, das wäre ein richtiges Kackorama.

 

 

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Scharlach, du Arschloch. Warum es statt Geburtstagskuchen nun Hühnersuppe gibt und unsere komplette vorweihnachtliche Planung durcheinander gewirbelt wurde, der Bericht aus dem Leben mit Kindern bei Mutter&Söhnchen