Früher mochte ich Fußball nicht. Doch bei zwei Jungs im Fußballverein und einem Fußball begeisterten Mann, kommt man nicht drum herum, sich mit Fußball zu beschäftigen. Und zwangsweise damit anzufreunden. Sonst ist Frust nämlich mehr als vorprogrammiert. Denn beide Jungs haben jeweils zweimal die Woche Training und dazu ist mindestens noch ein Spiel am Wochenende. Yeahy! Und auch die Lieblingsmannschaft Eintracht Frankfurt spielt wöchentlich – oder öfter. Öhm.
Dass ich mich nun fast täglich mit diesem Sport auseinandersetzte, hätte ich vor 10 Jahren jedenfalls niemals gedacht. Diese 10 Dinge sind meine persönlichen Höhen und Tiefen im Leben einer so genannten „Soccer Mom“. Sie kommen dir bekannt vor, oder? Oder?
1 Fußball als Schlafstörung
Kaum sind die Kids soweit, dass sie am Wochenende endlich zu einer elternfreundlichen Zeit aufwachen, kommt eine weitere Schlafstörung hinzu: Fußball. Zwei Jungs, zwei Mannschaften, zwei Spiele am Wochenende. Und eins davon immer kurz nach 8 Uhr. Möp! Besonders hart, wenn man abends eine Verabredung hatte und dann mit zu wenig Schlaf und Kater in zugigen Hallen auf unbequemen Bänken sitzt. Oder bei Wind und Wetter frierend am Spielfeldrand steht. Die Kröning: Kein Kaffee weit und breit, so dass du vor Müdigkeit die kassierten Tore gar nicht mehr zählen kannst.
2 Trainer auf der Tribühne
Es gibt sie bei jedem Fußballspiel: andere Eltern, die ihre Kickerkids auf Teufel komm raus anfeuern. Oder vielmehr anbrüllen. Denn eins ist klar: Mattheo-Ole, Kevin-Luis, Ben-Marlon & Co. sind absolute Fußball-Stars und nur der Trainer weiß diese Talente nicht richtig einzusetzen. Deshalb heißt es brüllen, brüllen, brüllen, damit der Nachwuchs auch garantiert ein Tor macht – oder höchst verwirrt von zweierlei Anweisung auf dem Feld rumstolpert.
3 Austausch mit anderen Müttern
Und täglich grüßt das Muttertier. Immerhin steht man ja nicht alleine am Spielfeldrand, feuert an, trocknet Tränen, schnürt Stollenschuhe und reicht Trinkflaschen. Da sind ja noch die anderen Mamas, mit denen man über den Alltag mit Kindern quatschen und sich austauschen kann. Das kann manchmal auch richtig nett sein.
4 MeTime in der Sonne
Wenn dann mal die Sonne scheint, ist es am Sportplatz doch recht erträglich. Mit einem Kaffee im Becher und einem guten Buch in der Hand, lässt sich die Traingsstunde doch ganz gut aushalten. Solange man jedenfalls keine anderen Termine hat.
5 Wissen über Fußball
Wenn die Kids schon so fußballbegeistert sind, müssen ab und an auch Fußballgeschichten vorgelesen werden. Egal ob es nun um das einfache Regelwerk oder die Lieblingsfußballmannschaft geht: Fakt ist, dass du nach und nach mit dem geballten Fußballwissen punkten kannst. Und immerhin bist du dann damit auf dem Wissensstand eines Grundschülers. Olé!
6 Fans im Stadion
Das erste Mal als Familie im Station ist schon ein besonderes Highlight. Und auch wenn man Fußball nicht so mega findet: Die Fangesänge und die Stimmung reißen auch den größten Fußballmuffel mit. Doof nur, wenn hinter einem die Steigerung von brüllenden Eltern sitzen. Fußballfans, die permanent Schimpfworte unter der Gürtellinie loslassen, sind nämlich noch viel schlimmer. In diesem Zug möchte ich mich bei den Odenwälder-Cholerikern für den brandneuen Sprachwortschatz meines Jüngsten (Nettigkeiten rund um Homosexuelle und andere Minderheiten) bedanken. Nicht!!!!
7 Fußballabende mit Kindern
Bundesliga, Europaliga, Champions-League, Nationalmannschaft – wir schauen alles, wenn die Lieblingsmannschaft spielt. Und noch mehr. Seufz. Besonders cool finden das die Jungs, wenn die eigenen Freunde mitschauen dürfen. Ein Fest mit Chips, Nüssen und Pizza! Vom interessierten Grundschüler, der gebannt das Spiel verfolgt, bis hin zu rangelnden Halbstarken, haben wir alles schon mitgemacht. Anstrengend. Aber auch toll. Irgendwie.
8 Das Tor im Garten
Um neben dem Fußballtraining zu jeder Zeit Schüsse üben zu können, musste es im letzten Sommer natürlich ein eigenes Tor sein. Der Garten ist zwar so klein wie ne Briefmarke, aber hey, so ein Tor lässt sich da auch noch reinquetschen. Sonntags morgens 8 Uhr steht da der Rabauko schon auf dem Rasen, is klar. Und wenn dann die Nachbarskinder alle zusammen spielen, spielt der Fun Faktor eine größere Rolle als die Platzgröße. Gartenparty!
9 Mama-Bundesliga-Manager
Man kennt sich aus – oder auch nicht. Ich liebe es ja, besonders langweilige Spiele zu Co-kommentieren. Was einem da alles auffällt? Dass zum Beispiel die Mannschaft in den grauen Trikots auffälligen Kimmenschweiß hat. Oder welche seltsamen Frisuren da über den Platz geführt werden. Oder hast du schon mal ein Spiel nachsynchronisiert? Herrlich.
Noch verrückter ist, wenn man mit seiner Chaos-Auffstellung, die man nach den lustigen Nachnamen der Spieler gewählt hat, ein Bundesliga-Spiel am PC gewinnt. Das Gesicht des Mannes: unbezahlbar!
10 Fußball verbindet
Seit letztem Sommer weiß ich: Fußball verbindet. Denn wenn ich Kinder unterschiedlichen Alters sehe, die sich einfach so zusammen schließen, um zu Kicken, finde ich das mega. Ich feiere immer noch den Rabauko, der mit knappen 4 Jahren mit den Teenies im Schwimmbad spielte.
Mir fehlt noch die Definition von „schlechtem Wetter“. Für den Trainer des Großen war bis auf die Unterwäsche nass werden „ein bißchen Regen“, dafür geht man nicht in die Halle!
Meine waren nur in der Fußballschule, also keine Spiele. Jetzt wollen beide aufhören und dürfen auch, daher bin ich nun keine Soccer Mum mehr.
Kann ich alles echt so unterschreiben. Auch das mit dem schlechten Wetter 😉