Wusstet ihr, dass in der Steinzeit England mit dem europäischen Festland verbunden war? Dieses fruchtbare Land heißt Doggerland. Jäger und Sammler siedelten hier, bis alles nach der letzten Eiszeit in einem riesigen Tsunami unterging. Ich habe ehrlich gesagt davon vor Daniel Bleckmanns Abenteuergeschichte Doggerland – Die versunkene Welt noch nie gehört. Umso faszinierender war die fesselnde Zeitreise der Zwillinge Lex und Leya in die Steinzeit für mich.
Darum geht´s in Doggerland – Die versunkene Welt
Doggerland ist eine versunkene Welt, die es tatsächlich gab. Rund 8.000 Jahre später geraten die Zwillinge Leya und Lex durch ein Zeittor in der Nordsee in diese fast vergessene Vergangenheit. Mit Staunen tauchen die beiden in die Welt der Steinzeit ein und schließen Freundschaft mit dem Häuptlingssohn Alif und dessen Bruder Shaggabug.
Doch während sie voller Faszination das Leben in der Wildnis kennenlernen, Farbe herstellen und mit auf die Jagd gehen, naht die Zeit des Untergangs. So weissagt es auch eine lang überlieferte Geschichte um zwei Sternenkinder. Die Frage ist nur: Wie kommen die Geschwister wieder zurück? Und was passiert mit ihren neuen Freunden, wenn der Tsunami kommt und Doggerland endgültig im Meer versinkt?
Die Mammutjagd hat mich verändert. Nicht so, dass ich Vegetarier geworden wäre, aber ich sehe (obwohl´s abgedroschen klingt) jetzt vieles mit anderen Augen. Ich bin kein Krieger, kein Wildbeuter. Ich bin ein Junge, der mit seiner Schwester in der Steinzeit gelandet ist. Und der nun auf den Vollmond wartet, um wieder nach Hause zu können.
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Doggerland ist spannend bis zur letzten Seite
Daniel Bleckmann ist es super geglückt, Wissen in eine unterhaltsame Geschichte zu packen. Noch dazu bei einem Thema, das nur vage erforscht ist. Wie die Menschen vor 8.000 Jahren in Doggerland gelebt haben, welche Namen sie den Tieren gaben und welche Traditionen sie hegten, beruht zwar zum Teil auf der Fantasie des Autors, dennoch kann man einen Eindruck vom Leben in und mit der Natur bekommen.
Obendrauf ist die Zeitreise der Zwillinge aus drei Perspektiven erzählt. Leya, eine Umweltaktivistin, ist zwar taff, doch hadert mich sich und ihrem Aussehen. Lex dagegen ist ein echter Gamer und sich für krasse Sprüche in extremer Jugendsprache nicht zu schade. Und Alif ist ein Steinzeitjunge, der sich in seiner Sippe behaupten möchte, zeitgleich aber Rücksicht auf seinen behinderten Bruder Shaggabug nehmen mag. Und dabei natürlich so spricht, wie man es von einem Steinzeitjungen erwarten würde. Dadurch kann man – auch ohne die Überschriften zu lesen – alle drei allein durch ihre Erzählweise unterscheiden.
Vor allem gefällt mir Lex, der aus meiner Sicht während der Zeitreise die krasseste Charakterwandlung hingelegt hat und mit dem ich mich persönlich am besten identifizieren konnte. (Er schwärmt zum Beispiel von der mega Grafik der steinzeitlichen Landschaft – kann ich nur bestätigen, dass das im Real Life bei zu viel Gezocke passiert).
Die Lesehäppchen aus den drei Perspektiven sind dabei wohl dosiert, so dass es nur wenige lange Kapitel gibt. Und man zudem verführt wird – gemäß „ach komm, eins geht noch“ – das Buch regelrecht wegzusuchten. Das liegt aber auch an der Spannung, denn Lex und Leya begegnen bei der Suche nach einem Heimweg nicht nur tierische Gefahren, sondern auch verfeindete Stämme und eine ziemlich kaltblütige Schamanin. Und auch das letzte Kapitel mit einem Blick in die Zukunft 2050 steckt voller Überraschungen.
Ich kann nur eins sagen: rundum gelungen und absolut lesenswert.
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- Autor: Daniel Bleckmann
- Illustration: Tobias Goldschalt
- Seiten: 288
- Verlag: Ueberreuter Verlag
- ISBN-13: 978-3764151973
- Altersempfehlung: ab 11 Jahren
- Preis: 14,95 €
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