Manche Probleme, die es zu lösen gilt, betreffen die Lebenden. Und dann gibt es noch solche, die die Toten betreffen und die im Hierundjetzt noch nachwirken. Eine Kostprobe davon bekommen zwei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, und die doch soviel gemeinsam haben. „Elvis Gusinski und der Grabstein ohne Namen“ von Kisten Reinhardt erzählt nicht nur humorvoll von schrägen Figuren und skurrilen Einfällen, sondern macht auch noch einen Abstecher ins Schauerliche. EIn witziger Gruselroman für Kinder ab 10 Jahren.
Darum geht´s in Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
Elvis Gelatin Gursinski trägt nicht nur einen absurden Namen, er wohnt auch auf einem Friedhof und glaubt an Geister. Und dann wäre da noch Dalia al Nour, das krasseste Mädchen der Schule (sie ist groß, laut und ihre Nackenklatscher sind berüchtigt), die sich normalerweise nicht für Typen wie ihn interessiert. Aber ihre Großmutter hat eine Schwäche fürs Übernatürliche und macht sich Sorgen um die kleine komische Familie auf dem Friedhof. Also soll Dalia ein Auge auf Elvis werfen und nebenbei noch die Zwischenprüfung zur Stadthexe machen. Doch dann geschehen seltsame Dinge im Haus der Gursinskis und (etwas später) auf dem Friedhof …
Dalia … der Name wärmt ihn. Mit Dalia, denkt Elvis und weiß auch nicht, woher das jetzt kommt, aber mit Dalia hat er sich in den letzten Tagen kein bisschen falsch gefühlt.
Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen, Seite 171
Mit ihr war es … tortissimo.
Geister, sprechende Pelzkragen & Käferbeerdigungen
Der Herbst ist so eine Jahreszeit, in der mir nach schauerlichen und spannenden Büchern ist. Und ich muss sagen: Ich habe mich noch nie so köstlich amüsiert, während mir die Haare in schauerlichen Gänsehautomenten zu Berge standen.
Vor allem zwei Dinge machen diesen Kinderroman so besonders. Das wären zum einen die gradios skurrilen Protagonisten, allen voran Elvis. Ein stiller herzensguter Außenseiter, der sich mit seinem komischen Namen, seinem komischen Zuhause und seiner komischen Familie oft so falsch fühlt. Trost findet er bei seiner einzigen Freundin, dem Eichhörnchen Kücuk. Im krassen Gegensatz dazu steht die laute Dalia, die immer geradeaus direkt agiert und sich für nichts zu schade ist. Und die dann doch ihre feinfühligen Antennen ausstrecken kann. Im Backgrund agieren noch Dalias Oma Madame al Nour, eine Stadthexe mit telepathischen Fähigkeiten und sprechendem Pelzkragen, die sich um die Nachbarschaft kümmert. Und natürlich Elivs Familie. Seine Mutter, eine Kamillentee süchtige Illustratorin, die nur noch schauerlich zeichnen kann. Und sein Baba, der nach der Trennung der Mutter nur noch deprimiert im Teppich versinkt, wenn er nicht gerade Musik-Medizin hört.
Die ungewöhnlichen und gegensätzlichen Figuren werden immer mehr in eine bizarr-gruselige Handlung verstrickt. Erst am Ende klärt sich auf, wie verflochten doch alles miteinander zusammenhängt. Und da sind wir auch schon beim zweiten Punkt, der das Buch so toll macht: Den Problemen aus dem Kinderalltag, die hier zwischen den Zeilen versteckt sind. Es geht nicht nur um Einsamkeit, Trennung, Depression und Vernachlässigung, sondern auch um das Finden von Freundschaft, dort wo man sie am wenigsten vermutet. Und alles so leicht, humorvoll, und ein bisschen crazy erzählt. Habe ich eigentlich schon gesagt, wie sehr ich die lustigen Dialoge liebe?
Eine wirklich skurrile Grusel-Geschichte mit schrägen Figuren und Einfällen, die man nicht mehr aus der Hand legen kann, bis man sie zu Ende gelesen hat.
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Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen *Affiliate-Link
- Autorin: Kirsten Reinhardt
- Illustratorin: Tine Schulz
- Seiten: 232
- Verlag: Beltz & Gelberg Verlag
- ISBN-13: 978-3407756817
- Altersempfehlung: ab 10 Jahren
- Preis: 14,- €
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