Von witzigen Vorlesegeschichten kann man nie genug bekommen. Vor allem wenn sie auch noch voller liebenswerter tierischer Protagonisten stecken, die jedes Kind kennt. Aber habt ihr schon Mal von einem Katzenhuhn gehört? Nein? Dann wird´s aber Zeit! In „Das Katzenhuhn – Geschichten von einem sehr besonderen Bauernhof“ von Bernhard Hoëcker und Eva von Mühlenfels geht es um das scheue Huhn Timme, das mit seinem Katzenumhang nicht nur ungeahnte Fähigkeiten erlangt, sondern auch noch zum Superhelden des Bauernhofes aufsteigt. Die acht Geschichten zum Vorlesen wecken nicht nur Timmes Selbstbewusstsein, sondern auch das alle Zuhörer ab 5 Jahre.
Darum geht´s in Das Katzenhuhn – Geschichten von einem sehr besonderen Bauernhof
Alles beginnt an einem ruhigen Tag auf dem Bauernhof, als Huhn Timme einen Katzenumhang auf dem Heuboden entdeckt. Neugierig wirft er ihn sich über – und plötzlich ist alles anders: Er sieht schärfer, er hört besser, er schleicht leiser und er kann riesige Sprünge machen! Dieser Umhang lockt die Katzenkräfte aus ihm heraus! Und die setzt der sonst eher scheue Timme auch gekonnt ein, denn ab jetzt ist er das Katzenhuhn! Ob es um Ungeheuer in der Nacht geht, Kaninchen im Wasser oder traurige Karpfen: Mit Umhang, Mut und jeder Menge guter Freunde springt das Katzenhuhn von einem Abenteuer ins nächste.
„Ich zieh ihn noch mal an.“ Mit etwas zittrigen Flügeln wirft sich Timme den Stoff wie einen Mantel über die Schultern und schlüpft in die Pfoten-Ärmel. Dann stülpt er sich die Kapuze von hinten über den Kopf. Sofort kann er alles um sich herum wieder ganz deutlich sehen. Timme spürt, wie es in seinem Körper warm wird und kribbelt. Er fühlt sich stärker.
Das Katzenhuhn, Seite 26
Ein Huhn als Held: Mutmachgeschichten vom Bauernhof
In jedem kleinen Hühnchen steckt jede Menge Potenzial. Das zeigt jedenfalls Timme, der mit seinem Katzenumhang auf einmal erstaunliche Fähigkeiten besitzt: wie eine Katze! Und diese neuen Kräfte setzt er gleich zum Guten ein. Egal wo seine Freunde vom Bauernhof in Schwierigkeiten stecken und Hilfe brauchen, stehts ist er zur Stelle.
Und so hilft Timme alias Das Katzenhuhn in acht lustigen Vorlesegeschichten dem einsamen WIldschwein Willi, vermittelt bei einem Biber-Wäschbär-Problem und rettet am Ende den ganzen Bauernhof. Und am Ende wird sogar die Herkunft des mysteriösen Katzenumhangs aufgelöst! Ein Ende, das mich auch nochmal sehr bewegt hat. Besonders gefallen haben mir aber auch die vielen unterschiedlichen tierischen Charaktere, in denen sich jedes Kind wiederfinden kann. Lustig in Szene gesetzt werden sie dabei von Illustrator Dominik Rupp.
Das Katzenhuhn zeigt jedenfalls, dass es nicht nur Spaß macht, in andere Rolle zu schlüpfen. Sondern dass manchmal der Glaube an einen selbst ausreicht, um über sich hinaus zu wachsen.
Blick hinter die Kulissen von „Das Katzenhuhn“ – Interview mit Bernhard Hoëcker
Ich liebe Katzen und Hühner finde ich auch ziemlich cool – für mich das perfekte Match. Wie sind Sie darauf gekommen, gerade ein Huhn als Hauptprotagonisten eines Kinderbuchs zu wählen?
Da es in dem Buch um das Finden der eigenen Stärke geht, ist es natürlich spannend, wenn wir mit einem „schwachen“ Charakter anfangen. Dann entdeckt Timme einen Katzenumhang, also somit den größten Feind des Huhnes. Also zumindest in der Stadt… Und schwankt nun immer zwischen seinem Huhn-Sein und den Katzenfähigkeiten.
Timme ist ein „er“, wird aber trotzdem nie als Hahn bezeichnet. Wie kommt das?
Es spielt einfach keine Rolle. Es ist DAS Huhn, DER Timme DIE Katze. Kinder sollen sich das Bild machen, was ihnen am meisten Freude macht, wo sie sich selbst am besten wiederfinden.
Timme ist ja auch ohne seinen Katzenumhang etwas anders als die anderen Hühner auf dem Bauernhof. Und trägt er seinen coolen Katzenumhang, beflügelt das sein Selbstbewusstsein und seine Fähigkeiten. Welche Botschaft wollten Sie damit an die Kinder weitergeben?
Zunächst einmal sind es einfach spannende Abenteuer. Aber wenn Kinder merken, dass Timme mit dem Umhang zwar besser sieht und klettert, aber seinen Mut aus sich selbst herausholt, dann ist er doch das perfekte Vorbild. Vielleicht finden auch andere Kinder ihre persönliche Stärke und können sie entfalten. Ob jetzt mit oder ohne Umhang. In Jeder steckt ein Held. Wir unterscheiden uns nur in den Abenteuern.
Für mich gehört zum Vorlesen auch, die O-Töne mit verstellten und lustigen Stimmen zu sprechen – mal lispelt der eine, mal piepst der andere und der nächste spricht gaaaanz laaangsam. Das Katzenhuhn verspricht mit seinen vielen Charakteren und Dialogen sehr viel Vorlesespaß. Hatten die Protagonisten beim Schreiben auch schon eine eigene Stimme in Ihrem Kopf? Und beeinflusst das auch den Schreibprozess, indem man eher sperrige und holprige Sätze vermeidet?
Oja, wir lesen uns selbst gegenseitig die Geschichten vor. Weil sie beim Vorlesen funktionieren müssen. Und da gibt es schon diverse Stimmen. Als wir dann das Hörbuch gehört haben, stellten wir fest, dass Marius Clarèn ganz andere Vorstellungen von den Figuren hatte. Und so schaffen alle Vorleserinnen im Moment des Vorlesens eine eigene, individuelle Welt.
„Das Katzenhuhn“ ist ja Ihr zweites Buch, das Sie zusammen mit Eva von Mühlenfels geschrieben haben. Wie funktioniert so ein Autor:innen-Duo? Wird abwechselnd geschrieben oder haben Sie eine konkrete Aufteilung (einer schreibt vor, der andere macht den Feinschliff)? Und läuft das per Mail, Teams, Telefon oder privat ab?
Das hängt immer davon ab, in welcher Schreibphase wir sind. Beim Entwickeln sitzen wir zusammen, trinken Tee und Kaffee und werfen uns die Bälle zu. Dann kristallisieren sich die einzelnen Geschichten heraus. Die schreibt dann jeweils nur eine Person. Und dann werden diese wiederum hin und her geschickt und von der jeweils anderen lektoriert. Das geht persönlich, per Mail oder Zoom.
Ich finde ja das Ende der Geschichte und die Hintergründe um das Geheimnis des Katzenhuhns sehr berührend. Welche der acht Vorlesegeschichten mögen sie denn am liebsten und warum?
Ganz ehrlich: Das Ende. Wie Timme seine Herkunft erfährt, hat auch bei uns zu Gänsehaut geführt. Wir hatten erst Sorge, dass so eine Hintergrundgeschichte für Kinder eine Ebene zu viel ist. Aber wir haben festgestellt, dass viele Kinder die Bedeutung für Timme erkennen. Vielleicht nicht die Fünfjährigen, aber mit sieben, acht oder neun kann man das schon durchaus begreifen. Und für die Erwachsenen, die ja meist die Vorleserinnen sind, zeigt es, dass wir alle unsere Kindheit nicht einfach abstreifen können sondern sie akzeptieren müssen.
Neben Timme gibt es viele Nebenprotagonisten zu entdecken: Karpfen Baldrian, Maulwurf Max, die Gänse Grimm und Gramm, die Wildschwein Willi usw.. Welche von Dominik Rupps illustrierten Figuren – neben dem Katzenhuhn natürlich – mögen Sie am liebsten und finden Sie besonders treffend gelungen?
Ich mag den Maulwurf Max. Den sieht man nie mit seinen vier Beinen sondern immer irgendwo aus dem Boden schauen.
Und nun zum Schluss: Welches Kinderbuch mögen Sie am liebsten und warum (die eigenen Bücher zählen natürlich nicht 😉 )?
Ich habe vor kurzem nochmal das kleine Gespenst in der Hand gehabt und beim Lesen wieder die Stimmen des 70er Hörspiels im Kopf gehabt. Das war eine großartige Zeitreise.
Vielen lieben Dank für die Beantwortung der Fragen 😀
Aber gern
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- Autor:innen: Bernhard Hoëcker, Eva von Mühlfels
- Illustrator: Dominik Rupp
- Seiten: 136
- Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
- ISBN-13: 978-3480237982
- Altersempfehlung: ab 5 Jahren
- Preis: 13,- €
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