Angst, Wut, Traurigkeit und Enttäuschung – das sind ganz schön große Gefühle, mit denen man erstmal lernen muss, klarzukommen. So geht es auch dem kleinen Hasenjungen Leander in Deborah Marceros Bilderbuch „Gefühle“. Wenn Leander von Emotionen überwältigt wird, packt er sie in ein Glas, das er im Keller versteckt – bis eines Tages kein Platz mehr ist. Ein wunscherschönes Bilderbuch, das zeigt, dass man Gefühle nicht unterdrücken sollte und dazu anregt, diese stattdessen zu fühlen und zu teilen.
Darum geht`s in Gefühle
Leander mag es nicht, sich ängstlich oder traurig, wütend, einsam oder verlegen zu fühlen. Und so lässt er sich einen genialen Plan einfallen: Er stopft jedes seiner Gefühle in ein Glas und versteckt es dort, wo es ihn nicht mehr stört. Weil das so gut klappt, macht er es mit allen Emotionen, die ihm zu stark sind und bei denen er gesagt bekommt, dass er sich benehmen muss. Angst, Aufregung, Einsamkeit, Enttäuschung und Co. wandern – zack – in seine Gläsersammlung tief unten im Schrank in seinem Keller. Doch nach einer Weile fühlt Leander überhaupt nichts mehr. Bis er sich eines Tages schämt und keinen freien Platz mehr für diese Scham findet. Plötzlich wird er von allen Gefühlen gleichzeitig überrollt und er beschließt, sich zu ändern.
Schließlich steckte Leander seine Angst in ein Glas und fand einen Ort, an dem er es wegschließen konnte. Dort blieb es. Er hattte keine Angst mehr. Und das war´s.
Gefühle
Gefühle lassen sich nicht unterdrücken
Über das Thema Gefühle gibt es unzählige schöne Kinderbücher – doch dieses ist etwas ganz besonderes (und nicht nur, weil die Illustrationen so unglaublich schön sind). Das Buch geht nämlich nicht nur auf verschiedene Situationen und Gefühle ein, sondern beschreibt diese Gefühlssammlung auch bildlich – ja fast schon methaphorisch. Die schwarze Angst, die tränenblaue Traurigkeit, die sonnengelbe Aufregung und die quietschrote Wut – all diese Emotionen stopft Leander in eines seiner Sammelgläser. Doch Gefühle lassen sich – anders wie Leander wunderschöne Erinnerungen, die wir aus dem ersten Leander-Buch „Freunde“ kennen – nicht sammeln. So lange man sich nämlich nicht mit seiner Gefühlswelt auseinander setzt, brodelt sie weiter – bis all die großen und kleinen Gefühle auf einmal aus einem herausplazten. Und genau das passiert Leander. Erst nach seinem Meltdown fühlt er sich mega erleichtert und wieder richtig wohl. Und endlich hat er den Mut, sich mit seinen Stimmungen auseinanderzusetzen.
Leanders Geschichte zeigt mit vielen bunten Situationen aus dem Kinderalltag, welche Gefühle uns begegnen und wie wir mit ihnen umgehen sollten. Dass wir sie zulassen sollten, anstatt sie zu unterdrücken. Und dass wir über sie sprechen sollten, ohne sie zu verstecken. Eine wichtige Botschaft für alle Kinder, die viel zu oft in ihrem So-Sein gezügelt werden.
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Gefühle *Affiliate-Link
- Autorin: Deborah Marcero
- Verlag: Adrian Verlag
- Alter: ab 3
- Seiten: 40
- Preis: 12,95 Euro
- ISBN-13: 978-3985850938
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