Eine Schwebefliege als Hauptprotagonistin einer abenteuerlichen Reise – wie genial ist das denn bitte? In „Ganz oben fliegt Lili“ erzählt Julia Willmann von einer kleinen Fliege, die direkt an ihrem Schlüpftag nur einen Wunsch in ihrem kleinen Fliegenherz spürt: Sie will in die Alpen! Auf ihrer Reise dorthin begegnet sie vielen Insekten und Wildtieren und wir erfahren faszinierende Fakten rund um die kleinen und nützlichen Fliegen im Tarnmodus. Ein spannende Sachgeschichte zum Vorlesen, mit einigen Leseherausforderungen.
Darum geht´s in Ganz oben fliegt Lili
Beim Versuch, aus der Stube hinaus ins Licht zu gelangen, prallt die kleine Fliege Lili so heftig mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe, dass sie ihr L verliert. Als „keine Fiege ii“ findet sie ins Freie und macht sich auf eine weite Reise. Denn kaum geschlüpft, weiß ii genau, wo sie hingehört: in die Alpen! Unterwegs trifft ii viele Tiere, wie den Steinkauz Ludwig oder den Käfer Knorrte, die ihren Sprachfehler und ihren tollkühnen Plan belächeln. Und sie immer wieder verwechseln: Als Schwebfliege hat ii gelbe Streifen und so sehr sie auch beteuert, eine „Fiege“ zu sein, fressen will sie niemand. Aber ii gerät in andere Gefahren und auf Abwege. Ob sie ihrem ersehnten Ziel dennoch näherkommt?
„Au ja.“ ii flog Kreise und Pirouetten. „Grigri, wir reisen zusammen!“
Ganz oben fliegt Lili, Seite 64
„Ja na“, korrigierte Grigri. „Wir haben siedelbe Richtung. Aber Flebschwiegen reisen für sich.“
„F#ebschwiegen?“, fragte ii und sauste vor Grigri auf und ab. „F#ebschwiegen, was ist das? Sind wir das, ich auch?“
Grigri guckte ratlos. „Na, Flebschwiegen“, sagte sie überdeutlich. „Wir reisen brei und ungefunden.“
„Brei und ungefunden“, iis Kopf wurde heiß vom Verstehenwollen.
Ab in die Alpen! Schwebefliege Lili auf großer Reise
Kennst du diese kleinen, schwebenden Fliegen, die aussehen wie Mini-Wespen? Sie haben unheimlich süße schwarze Knopfaugen und sind gar nicht gefährlich, sondern eher nützlich. Denn sie reisen teils so weit wie Zugvögel und bestäuben auf ihrem Weg unzählige Pflanzen! Und genau so eine ist Lili. Lili ist nicht nur unheimlich abenteuerlustig und mutig, sie findet mit ihrer lustigen Art auch schnell Freunde. Und so erfährt sie von Steinkauz Ludwig, Käfer Knorrte und Spinne Chantal mehr über Insekten, die Alpen und auch sich selbst.
Ich habe richtig gefeiert, dass in dieser Geschichte so viele Insekten vorkommen und man einiges Wissenswertes mitbekommt. Denn das Schwebefliegen Bestäuberinnen sind, wusste ich gar nicht (ich fand sie bisher einfach nur super süß und ihre Tarnung einfach nur clever)! Im Nachwort kann man hierzu jedenfalls einiges nachlesen. Dass Lili für Knorrte ein Reisetagebuch führt, hat mir auch gefallen. Allerdings fand ich Lilis Sprachfehler beim Lesen sehr anstrengend. Und der war ja nicht das einzige. Das rollende R von Knorrte, die Silbenverdreher der anderen Fliegen – das war mir ehrlich gesagt zu viel und hat mich beim Lesen überfordert (siehe Zitat). Als Hörbuch ist das sicherlich mega lustig, aber zum abendlichen Vorlesen oder mit den Lesekompetenzen eines Grundschülers wird es da schon schwer, der Geschichte zu folgen. Hier finde ich, hat man etwas an der Zielgruppe vorbeigeschrieben oder man hätte das Satz- und Schriftbild noch viel deutlicher anpassen müssen, damit die schwierigen Stellen mehr ins Auge fallen. Zumal die Geschichte diese Sprachspiele gar nicht unbedingt gebraucht hätte.
Daher kann ich die Geschichte, auch wenn sie inhaltlich eher für 8-Jährige geeignet ist, erst zum selbst lesen ab 11 Jahren empfehlen.
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- Autorin: Julia Willmann
- Illustratorin: Alexandra Junge
- Verlag: Peter Hammer Verlag
- Alter: ab 8 Jahre
- Seiten: 144
- Preis: je 15,- Euro
- ISBN-13: 978-3779507000
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