Rotkäppchen ist wütend: Der Wald ist zugemüllt und auch die Wölfe brauchen Hilfe. Die sind nämlich – ganz anders als im Märchen – gar nicht böse. Vielmehr sind das die Erwachsenen, die lieber das drölfzigste Einkauszentrum in die Natur bauen wollen. In Petra Piuiks und Gemma Palacios Nicht-Märchen „Rotkäppchen rettet den Wolf“ wird nicht nur humorvoll mit Wolfs-Klischees aufgeräumt, Kinder ab 6 Jahren finden hier viele Inspirationen und Mitmach-Ideen zum Umweltschutz.
Darum geht´s in Rotkäppchen rettet die Welt – Ein Nicht-Märchen
Rotkäppchen ist genervt von den Märchen der Erwachsenen, deshalb fängt dieses Märchen mit „Es ist“ statt „Es war einmal“ an. Die Story ist die gleiche: Rotkäppchen soll in den Wald, doch alles Weitere ist anders: Rotkäppchen ist selbstbewusst und frech. Die Großmutter nicht krank. Der Wald voller Plastikmüll. Und der Wolf? Der ist menschenscheu und will Rotkäppchen erst gar nicht begegnen. Den Part des Bösewichts übernimmt Herr Wolfgang Wolf, Bürgermeister von Buchwalden an der Grimm. Er will den Wald abholzen und ein Einkaufszentrum bauen. Rotkäppchen ist wild entschlossen, das zu verhindern und damit den Wald, die Wolfsfamilie und die anderen Tiere zu retten. Nur wie, weiß sie noch nicht. Zum Glück hat Oma eine Idee ….
Die Pfotenabdrücke sind alles, was Rotkäppchen von Lupo sieht. Zeigen möchte er sich nicht. Viel zu schüchtern! Eine Hauptrolle im Buch hat er dankend abgelehnt und das respektieren wir. Wölfe sind – ganz anders als im Märchen – tierisch menschenscheu. Man muss ein Wolfsglück haben, um einen Wolf außerhalb des Zoos zu sehen.
Rotkäppchen rettet den Wolf – Ein Nicht-Märchchen
Witzige Adaption mit Mitmach-Elementen
In dieser witzigen Märchen-Adaption geht es vor allem um den Naturschutz und die Rettung unserer Wälder. Rotkäppchen ist ein taffes Mädchen mit Base-Cap und starken Werten, die mit ihrer Oma einen Plan schmiedet, den Bau eines Einkaufszentrums von Bürgermeister Wolf zu verhindern. Denn im Wald, da lebt ein kleines Wolfsrudel, das es unbedingt zu schützen gilt. Nicht nur, weil die vier Welpen lustige Pizza-Namen tragen.
Der Erzählstil ist erfrischend anders: Ständig ruft Rotkäppchen in die Geschichte hinein, um sie zu korrigieren. Dazu hat jeder Hauptprotagonist einen eigenen lustigen Steckbrief. Und auch die Leser können etwas beitragen: Den eigenen Steckbrief ausfüllen, Umwelschutzideen aufschreiben, ein Demo-Schild basteln, ein Wolfs-Quiz lösen oder Omas Kirschkuchen nachbacken.
Die vielen Illustrationen und verschiedenen Elemente lockern die Geschichte zusätzlich noch mehr auf, so dass man kaum merkt, wie viel Wissen rund um Wald und Wölfe sich zwischen den Zeilen verbrigt. Was ich besonders bezaubernd finde: Ein kleiner Schulaufsatz zum Wolf in Schreibschrift mit korrigierten Schreibfehlern.
Ein erfrischend anderes Sachbuch, das zum Mitmachen und Mitdenken anregt, denn jeder kann im Kleinen etwas bewegen. Das einzige was mit etwas stört: Es wird quasi der Eindruck erweckt, dass Kinder die Aufgabe haben, die Welt zu retten und die Erwachsenen zur Vernunft zu bewegen. Nichtmal Rotkäppchens Mutter steht richtig hinter ihrer Tochter und backt am Ende nur einen Kuchen für die Demonstranten.
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Rotkäppchen rettet den Wolf – EIn Nicht-Märchen *Affiliate-Link
- Autorin: Petra Piuk
- Illustratorin: Gemma Palacio
- Seiten: 64
- Verlag: Leykam Verlag
- Lesealter: ab 6 Jahren
- ISBN-13: 978-3701182299
- Preis: 15,- €
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