Sollen wir unser Kind taufen lassen? Schon bei HerrnSjardinski vor über vier Jahren stellten wir uns diese Frage. Dazu muss man sagen, dass ich noch nie einer Religion angehört habe und der Iromann zwar evangelisch, aber nicht sonderlich gläubig, ist. Wir beide stehen Religionen offen, aber auch kritisch gegenüber. Trotzdem wollten wir damals taufen lassen. Auch bei Kind2 hat sich das nicht geändert. Denn irgendwie ist dieser Brauch doch ganz schön, oder?
Erstens bekommt das Kind seinen Namen feierlich verliehen. Und zweitens bekommt es einen oder zwei Paten an seine Seite gestellt, die es auf seinem Weg zum Erwachsenwerden mit Rat und Tat begleiten. Sozusagen Wahltanten bzw. -onkel.
Kleine Accessoires für MisterWin zur Taufe.Wie gesagt, ich war nie getauft. Trotzdem besuchte ich ab der zweiten Klasse den evangelischern Religionsunterricht. Mir war der Ersatzunterricht einfach zu öde und außerdem kannte ich da keinen. Bei jedem Schulwechsel stand jedesmal diese Debatte an – Reli ja oder nein. Und immer viel meine Wahl auf die Klassengruppe. Wer will schon freiwillig ein Außenseiter sein? Schon blöd, dass es diese Religionstrennung immernoch an Schulen gibt – und nicht einfach EIN Fach angeboten wird, in dem ALLE unterrichtet werden. Aber das nur so am Rande. Trotzdem hat mir dieser Unterricht gefallen. Weil eben hier auch Werte vermittelt werden: Moral, Hilfsbereitschaft und Toleranz. Und das ist es eben auch, was in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr an den Rand gedrückt wird. Daher auch das „Ja“ zur Taufe.
Klar, könnte man jetzt sagen „Warum das Kind nicht selbst eine Religion wählen lassen?“ So wie es mir eben auch offen stand und ich mich bewusst dagegen entschieden habe. Wäre eine Alternative. Aber irgendwer hat mal gesagt „Bei der Taufe sagt Gott JA zu einem. Bei der Konfirmation sagt man JA zu Gott.“ Da können meine Kinder dann ja auch einfach „Nö“ sagen. Oder? Die Konfirmation ist auch eine Entscheidung: wird man volles Vereinsmitglied oder tritt man komplett aus dem Laden aus? So sollte es jedenfalls sein.
Also feiern wir ein Tauf-Sommerfest. Juhuuu. Ich stecke gerade ziemlich in der Planung unserer kleinen Feier im engsten Familien- und Freundeskreis (rund 60 Leute waaaah). Soviel kann ich schon verraten: Die Taufe wird Ende Juni zwischen zwei Urlauben stattfinden – und es wird eine Gartyparty. Also bitte kein Regen am Siebenschläfertag – ja?
Habt ihr eure Kinder taufen lassen?
Der Familiengarten mit dem „Mesa Grande“
Wurgs… ich bin Taufgegnerin 😉 und zwar genau aus dem Grund: dass sie sich nicht entscheiden können. Klar kann man das so sehen mit dem Verein, aber es ist doch so dass man in die christliche Schublade gesteckt wird und dann auch so erzogen wird; man geht in Kirchengruppen, -vereine, -unterricht, -kindergarten mit Pfarrer usw. Hatte ich alles, war Gehirnwäsche. Ich hatte Angst vorm Lieben Gott und das find ich im Nachhinein ziemlich gruselig. Ich fand im Kindergarten immer den einzigen Jungen cool, der sagte, er darf sich das mal aussuchen was er will. Ausgeschlossen wurde er nicht. Die Mutter meines Freundes dreht total am Rad deswegen und schenkt und regelmäßig Taufkerzen und Bibelgeschichten für Kinder und grüßt Gott und betet für uns und zündet Kerzen an… hat natürlich auch schon zu vielen Streitigkeiten mit dem Freund geführt. Tja, schade dass man Gott nicht einen guten Mann sein lassen kann und das nach wie vor so ein Riesending zu sein scheint 🙂
Liebe Grüße Frida
Ich war mal auf einem „Bibelseminar“, das war auch echt Gehirnwäsche. Von daher kann ich dich sehr gut verstehen. Ich mag die „fanatische“ extreme Seite, die keine anderen Wege kennt, auch nicht. Meine Eltern sind beide nicht mehr in der Kirche und die Schwiegerfamilie ist zwar kirchlich engagiert, sieht das aber eher locker. Von daher gibt es keinen Druck von dieser Seite. Das fände ich auch echt nervig (und da gibt man dann ja aus Prinzip nich nach ?).