Wann wart ihr eigentlich das letzte Mal in einem Restaurant essen? Also ich meine so richtig als Paar? Ohne Kinder? Bei uns ist kommt das sehr sehr selten vor, denn meistens nehmen wir die Kinder mit, wenn wir Essen gehen.
Und mit den Jungs im Gepäck, gehen wir dann doch eher richtig schön frühstücken. Das ist etwas ungezwunger und entspannter, als ein Abendessen im Restaurant. Noch dazu sind die Kids morgen ausgeschlafen und im Idealfall gut gelaunt. Während abends die Tagesform langsam kippt und sie unruhig werden. Ihr wisst schon: nach müde kommt doof.
In den letzten Wochen waren wir gleich zweimal Essen. Einmal mit Freunden zu einem sehr spontanen, aber köstlichen Martinsgans-Essen. Wir zwei Paare, unsere zwei kleinen Jungs und ihre zwei kleinen Mädchen. Drei Kinder unter vier. BÄM – Eltern-Dinner Advanced.
Und dann waren wir letztes Wochenende zu einem weihnachtlichen Menue verabredet. Diesmal alleine! Hooray. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie krass der Kontrast dieser zwei Abende im Nachhinein ist.
Nein? Dann gebe ich euch einen 7-Punkte-Einblick:
1 Essen
Mit Kids: Wir bestellen meist zwei Gerichte und teilen mit den Kindern. Die bekommen dann einen „Räuberteller“ und essen das mit, was ihnen am ehesten zusagt. Martinsgans war für die Jungs auch ein echtes Highlight und der feine Herr hat Rotkohl für sich entdeckt.
Ohne Kinder: Ich habe mein Essen für mich allein. Der Wahnsinn. Niemand mag das letzte Stück von irgendwas haben, es gibt keinen Streit und keiner futtert mir die Beilage, auf die ich mich gefreut hatte, weg. Aber drei Gänge – moah – ich schaff das gar nicht mehr allein.
2 Nachtisch
Mit Kindern: Ganz selten bestellen wir einen Nachtisch, da die Jungs abends nicht so lange durchhalten und meist nach der Hauptmahlzeit schon satt sind. Aber bei unserem Martinsgans-Essen haben die Jungs sich eine kleine Belohnung verdient und wir konnten noch ein paar Minuten länger sitzen. Vom Nachtisch habe ich übrigens nix abbekommen.
Ohne Kinder: Ich bekomme einen Nachtisch, bin aber zu satt, um den ganz zu schaffen. WO sind die Jungs, wenn man sie mal braucht?
3 Kommunikation
Mit Kindern: Ich hasse ja Restaurants, in denen die Kinder das Essen als erstes bekommen. Warum? Wenn endlich mein Essen da ist, sind die Jungs schon satt und wir müssen die Laune aufrecht erhalten. Zum Glück essen wir die Gans alle zeitgleich. Trotzdem bleibt es nicht aus, dass wir dem kleinen umtriebigen Rabauken hinterher rennen, Stifte reichen und Streits schlichten. Also teilen wir uns etwas auf: einer isst in Ruhe, einer managed die Kinder. Ein Gespräch ist zeitweise nicht möglich oder wird drölfzig Mal unterbrochen. Zum Glück gibt es Wein.
Ohne Kinder: Wir können uns unterhalten. So richtig. Warum haben wir uns eigentlich so viel Wein bestellt?
4 Genuss
Mit Kinder: Wir spachteln schnell alles rein und nicht nur, weil der Hunger groß ist. Wer weiß, wann es kriselt und einer von uns aufspringen muss, um auf die Toilette zu begleiten, hinterher zu laufen oder ein müdes weinendes Kleinkind im Buggy raus zu fahren. Also einmal Augen zu und kurz den herrlichen Geschmack genießen. Mega.
Ohne Kinder: Bekommt man dieses Schnellessen jemals wieder raus? Kaum ist der erste Gang da, schon ist er aufgegessen. Und warum servieren die gleich den zweiten? Ich mag doch die Pausen genießen. Mäh.
5 Tischnachbarn
Mit Kindern: Irgendwie kommen wir mit Kindern immer mit den Tischnachbarn ins Gespräch. Meist aus sehr netten Gründen. Beschwert haben sich bisher nur wenige über uns. Im Gegenteil, einmal kam ein älteres Pärchen zu uns und lobte unsere Kinder.
„Ihre Kinder waren ja total brav. Nicht so wie die da hinten. Die haben die ganze Zeit rumgeplärrt.“ [auf Familie mit Baby und Kleinkind zeigend]
Tja, eine Momentaufnahme. 40 Minuten später hätten die zwei sicherlich auch nichts Positives mehr zu uns sagen können. Möp. Mir tat die andere Familie etwas Leid, denn wenn die Kinder noch so klein sind, kann die Stimmung echt blitzschnell umschlagen.
Wenn man allerdings mit vier Kindern unterwegs ist, wird es trotz kooperativer und am Tisch spielender Kids recht laut. Und auch wenn wir keine direkte Beschwerde bekamen, haben wir dann doch die ein oder andere Äußerung aufgeschnappt – wir haben ja auch Ohren.
„Ich dachte die gehen endlich! Jetzt haben die auch noch Nachtisch bestellt!“
Irgendwie steht man mit Kindern immer etwas im Mittelpunkt – und leider auch unfreiwillig.
Ohne Kinder: Die Tischnachbarn registrieren uns nicht. Und wir genießen die Zeit zusammen. Auch mal nett, aber schade, wenn man gerne kommuniziert.
6 Tischdeko & Co.
Mit Kindern: Ganz ehrlich nehmen wir beim Mittagessen oft gar nichts mit. Abends ist das aber wirklich dringend notwendig. Malbuch, Stifte, ein Pad oder Handy und alles, was am Tisch spielbar ist, ist goldwert. Auch diesmal. Bei vier Kindern kann dann noch getauscht und miteinander gespielt werden – oder es fliegen ab und zu Spielzeugteile.
Ohne Kinder: Wir holen nur das Handy für ein Beweisfoto raus. Und sonst ist auf dem Tisch nichts anderes als Essen, Getränke und Deko. Herrlich.
7 Kleckern
Mit Kindern: Wir bringen vorsichthalber Messer und Vasen außer Reichweite der kleinen Kraken, die bereits mit sämtlicher Tischdeko spielen. Die Kerzen werden ausgepustet und das erste Glas Schorle tränkt die Tischdecke. Trocknen wenigstens die Flecken vom Essen nicht so ein…uuuuupsi
Ohne Kinder: Yeah – endlich kann ich mit der Tischdeko spielen. Und das mit den Flecken bekomm ich auch noch allein hin.
Warum tun wir uns einen Restaurantbesuch mit Kinder eigentlich an? Weil wir eben gerne Essen gehen und das Leben nicht nur in den eigenen vier Wänden stattfindet. Ob mit Kinder oder ohne – beide Abende waren viel zu schnell vorbei. Und auf ihre Art einfach wundervoll.
Der feine HerrSjardinski mit seinen 6 Jahren ist mittlerweile eine super Restaurantbegleitung. Und mit dem zweijährigen Rabauken bekommen wir das auch noch hin. Nur noch vierzig Mal hinterher rennen und hundert Mal Deko in Sicherheit bringen. Oder so.
Und ab und zu, so zwischendrin, ist ein romantisches Dinner in Zweisamkeit auch nicht schlecht. Aber ganz ehrlich: Auf Dauer wäre mir das dann doch zu langweilig.
Geht ihr mit euren Kindern essen? Wie bekommt ihr einen entspannten Restaurantbesuch mit Kindern hin? Oder dann doch lieber ohne Kids?
Ich musste richtig lachen bei deinem Beitrag.Wir machen es wohl alle gleich mit Kindern im Restaurant. Ich gehe gern alleine Essen wie Du sagtest“ dann gehört das Essen mir ganz alleine ;-)“
Also so richtig entspannt war ich mit Kindern im Restaurant glaube ich noch nie. Vielleicht kommt das noch wenn sie älter sind? Mit 3 und 5 ist man immer irgendwie damit beschäftigt Gläser in SIcherheit zu bringen und Streitigkeiten einzudämmen. Dennoch müssen wir da einfach durch und wir haben auch noch nie Stress mit Tischnachbarn oder der Bedienung gehabt. Bisher waren immer alle sehr freundlich. Also kann es ja nicht so schlimm gewesen sein 😉 – dieses Weihnachten wird es auch keinen Restaurant-Besuch mehr bei uns geben. Weil meine Oma, die Ur-Oma der Mädchen es dieses Jahr wohl nicht mehr packt und wir sie auch nicht alleine zu Hause essen lassen wollen. Das ist dann für mich auch entspannter 🙂 Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit, falls wir uns nicht mehr lesen. Liebe Grüße, Ella
Hallo Ella, ich erinnere mich noch sehr gut und auch sehr gerne daran, wenn wir manchmal alle zusammen mit Deiner Mama beim Italiener waren. Nach der obligatorischen Pizza für alle haben wir Kristana, Laura, Annabelle und Dir ein paar Münzen gegeben und ihr habt fleißig die Musikbox gefüttert und dazu getanzt. Deine Mama und ich konnten ganz entspannt sitzen und uns unterhalten. Aber wahrscheinlich gibt es heute gar keine italienische Lokale mehr, die eine Musikbox haben. Eigentlich schade…
Essen gehen klappt bei uns komischerweise richtig gut. Leider gehen wir nur, wenn wir im Yurlaub sind…eigentlich total schade..
Bisher gehen wir nur im Urlaub mal essen, sonst ist mir das im Moment mit einer 2,5-jährigen und der bald 1-jährigen einfach viel zu stressig.
Haba… Bei uns ist es das selbe. Da ich aus beruflichen Gründen auch nur Schnellesser bin, kein Problem.
Wir gehen hin & wieder gemeinsam essen, weil manchmal, möchten wir einfach nur faul sein.
Und zu zweit? Verabreden wir uns heimlich mittags … Pssst
Ich versuche mich gerade ganz angestrengt zu erinnern, wann wir das letzte Mal mit Kind im Restaurant essen waren, aber ich weiß es echt nicht mehr. Im Sommer waren wir öfter mal in Biergärten. Da konnte unser Räubermädchen herumflitzen und spielen. Das war relativ entspannt. Aber momentan, mit 1,5 Jahren, ist mir ein Restaurantbesuch zu anstrengend. Wir bestellen dafür öfter mal Essen nach Hause. Und irgendwann klappt das Stillsitzen bestimmt auch wieder besser.
Puuuh – ja, anstrengendes Alter. Am einfachsten wird es, wenn sie Malen oder sich 30 Minuten mit etwas beschäftigen können. Wir sind mit 2 Jahren jetzt so laaaaangsam auf dem Weg. Toitoitoi 😉
Das lässt ja hoffen. 😉 Ich merke jetzt schon, wie das Sich-alleine-beschäftigen immer besser funktioniert. Irgendwann reicht’s dann bestimmt auch wieder für den Restaurant-Besuch.
Geht mit den Zwillingen (20 Monate) ausgesprochen gut, egal ob Kaffee und Kuchen oder Abends. Nur zu langsam sollte die Küche nicht sein, und mitdenkende Kellner sind Gold wert! Machen wir immer mal wieder so alle zwei Monate, und bisher hat sich auch noch niemand beschwert, eher im Gegenteil.
Meiner Meinung nach gehören Kinder ins alltägliche Leben hinein, und als sie die einzigen Kinder auf der Beerdigung unserer Nachbarin im Sommer waren, haben sich alle sehr darüber gefreut, dass sie dabei waren, schließlich mochte die Verstorbene sie ja auch gerne.
Wir gehen regelmäßig mit unseren Kindern essen – und zwar dorthin, wo es uns nicht stresst, die Gegebenheiten stimmen. Und überall dort würden wir übrigens immer gefragt, ob das Kinder-Essen schon früher kommen solle oder nicht.
Trotzdem würde ich gerne mal wieder mit meinem Mann alleine essen gehen… iiiiirgendwann mal wieder…