„Mama, das ist Mädchenfarbe.“ Wenn einer meiner Jungs so etwas oder ähnliches sagt, bekomm ich Puls. Ich erkläre dann, dass Farben für ALLE da sind. Immerhin ist Rabaukos Lieblingsfarbe Rot und HerrSjardinski liebt sein rosa T-Shirt, weil es so schön stylisch ist. Mädchenfarbe? Pfff. Gibt es nicht!
In Hektor spielt (nicht) mit Mädchen von Anne Ameling wird dieses Klischeedenken thematisiert. Immerhin ist Baumball reine Jungssache und Mädchen, die können da einfach nicht mitspielen! Doch eigentlich, da ist es doch am schönsten, wenn ALLE zusammen spielen, oder?
Darum geht´s in Hektor spielt (nicht) mit Mädchen
Hektor spielt gern Baumball mit seinem Kumpel Rocky Igel. Doch Rocky ist der festen Überzeugung: Baumball ist Jungssache. Denn jeder weiß, dass Mädchen beim Laufen über ihre eigenen Pfoten stolpern!
Hektors Freundinnen Mücke Eichhorn und Klara Eule sehen das ganz anders. Sie wollen es den Jungs zeigen und fordern Hektor und Rocky zu einem Wettkampf heraus: Mädchen gegen Jungs! Doch Klara hat noch nie Baumball gespielt! Werden es die Mädchen schaffen, die Jungs zu überzeugen, dass Baumball ein Spiel für alle ist?
Rocky schüttelt energisch den Kopf. „Pah, ich spiel doch nicht mit Schmetterlingen!“
„Wieso denn nicht?“, fragt Hektor.
„Das ist voll der Mädchenkram“, behauptet Rocky.
Das sagt Mutter: Mit Mädchen spielen
Es scheint ein ganz natürlicher Prozess zu sein, dass Jungs und Mädchen gerne zusammen spielen, so lange sie klein sind. Und irgendwann – vielleicht, weil einer Äußerungen wie Rocky Igel macht – können Jungs und Mädchen nicht mehr miteinander spielen. Schade eigentlich. Dabei beobachte ich, dass Jungs sehr gerne auch „Mädchenkram“ spielen, während viele Mädchen andersherum auch ihre „wilde Seite“ ausleben.
In Hektor spielt (nicht) mit Mädchen sieht man genau, dass Hektor sehr gerne am Schmetterlingshaus mitbaut. Genauso gerne, wie er Baumball mit Rocky spielt. Warum sollten Mädchen nicht auch an einem „Jungsspiel“ Spaß haben? Denn eigentlich ist es egal, ob man nun mit Jungs und / oder Mädchen spielt, solange man etwas machen, was allen Spaß macht. Wie gut, dass das auch die vier Tierkinder im Buch erkennen.
Hektor spielt (nicht) mit Mädchen sensibilisiert Kinder, nicht auf die Meinungen anderer zu hören. Sondern einfach das zu spielen, wozu sie Lust haben.
Und dann spielen sie Jungskram und Mädchenkram und Wolfskram und Eulenkram und Eichhörnchenkram und Igelkram, bis die Sonne untergeht und der Mond am Himmel steht.
Das sagt Söhnchen: Mädchen, welche Mädchen?
„Mama, wer ist denn Mücke?“
Rabaukowitsch
Hektor ist das Wolfskind und Rocky der Igel, logo! Doch es brauchte für uns ein paar Seiten um herauszufinden, dass Mücke das Eichhörnchen und Klara die Eule ist. Auch als Mädchen sind sie nicht auf den ersten Blick zu erkennen, denn immerhin hämmert Mücke auf den ersten Seiten ganz lässig Nägel ins Schmetterlingshaus und Klara sieht mit ihrer Brille richtig cool nerdig aus. Rosa Schleife, Kleidchen und Rüschchen – Fehlanzeige!
Im Prinzip sind die vier Tierkinder geschlechtsneutral gezeichnet. Finden wir super. Junge oder Mädchen – in dem Alter sollte das doch wurscht sein.
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Hektor spielt (nicht) mit Mädchen
♥ Autor: Anne Ameling
♥ Illustrator: Günther Jakobs
♥ Seiten: 32
♥ Alter: ab 4 Jahre
♥ Verlag: Coppenrath Verlag
♥ ISBN: 978-3649628927
♥ Preis: 14,- €
Ein wichtiges Thema und klingt nach einem guten Buch, dazu fällt mir auch ein Film ein, der ab 6 ist und das Thema Frauen im Männersport behandelt: „Eine Klasse für sich“ mit Tom Hanke als Coach einer Mädchen-Baseball Mannschaft, der auch am Anfang denkt, dass die Frauen nichts drauf haben und im Film eine fabelhafte Wandlung durchlebt. Muss man einfach lieben diesen Film. Werde ihn jetzt auch mit meinen Mädels gucken 🙂 und du hast mich drauf gebracht. Alles liebe, Ella
Den Film kenne ich – der ist mit Madonna. Und er basiert sogar auf wahren Begebenheiten. 🙂
Welche reilienz wird mit diesem Bich bei den Kinder gefördert und welche Begründung