Wozu braucht ich eigentlich meine Hoden und warum tun sie so weh, wenn mich ein Ball da trifft? Wie sollte ich meinen Penis waschen und warum wird er dabei steif? Und wann darf ich „Stopp“ sagen, wenn mir etwas unangenehm ist? In „Luca lernt sich kennen“ nimmt uns Antoni Pichler mit auf eine feinfühlige Erkundungstour, bei dem Jungs alles über ihren Körper erfahren, sich besser artikulieren lernen, Grenzen erfahren und einfordern können. Nach „Lumi lernt sich kennen“ (früher „Ich und meine Yoni“) das körperpositive Buch zur Aufklärung für männlich gelesene Kinder ab 5 Jahren.
Darum geht´s in Luca lernt sich kennen
Luca macht eine spannende Entdeckung: Sein Penis kann viel mehr als nur Pipi machen! Er startet eine aufregende Forschungsexpedition und findet Antworten auf Fragen, die ihn gerade ziemlich beschäftigen: Wie heißen die einzelnen Teile des Penis richtig? Warum richtet er sich manchmal plötzlich auf? Ist es ok, wenn ich daran ziehe und zupfe? Warum kribbelt das so? Wann ist es wichtig, Stopp zu sagen? Wie möchte mein Penis gepflegt werden? Ist es wichtig, wie groß er ist? Und was hat das Ganze mit Selbstliebe zu tun? Ein feinfühliges und körperpositives Aufklärungsbuch rund um Penis, Hoden und Selbstbestimmung.
Geschlechtsorgane benennen und Grenzen kennen lernen
Vor ein paar Jahren hätte ich mir ein solch bildstarkes und feinfühliges Aufklärungsbuch sehr gewünscht. Damals musste sich ein Sohn im Kindergartenalter einer kleinen OP am Hoden unterziehen, woraufhin sich leider ein Teil des Hodens entzündetet. Ich lernte damals mehr über den männlichen Körper, als es mir in der damaligen Situation lieb war – aber fand es schwer, das alles in Kinderworte zu fassen. Alleine die richtigen Begriffe zu finden, war schon schwierig genug.
Wie sieht der Hoden innen aus? Was gehört noch alles zu den Geschlechtsorganen? Darf man an der Vorhaut zupfen? Und sehen alle Penisse gleich aus? Genau diese Fragen beantwortet Luca ganz tabulos. Aber noch mehr. Es geht nämlich auch darum, die Bestanteile des eigenen Körpers positiv anzunehmen und zu wissen, dass es beim „Männlich-Sein“ nicht um Muskeln, Kraft oder Penislängen geht. Den eigenen Körper zu kennen, bennen und eigene Grenzen ziehen zu können, ist dabei auch eine wichtige Prävention gegen Missbrauch.
Ein bestärkendes Buch zur Aufklärung für alle
Toll finde ich die vielen diversen und fröhlichen Illustrationen von Anna Marshall, die Alltagssituationen, aber natürlich auch verschiedene Penisse zeigen. Hinten im Buch können dazu besärkende Sätze ausgeschnitten werden, die man sich z.B. an den Spiegel kleben kann.
Im Text gibt es dazu auch immer wieder Fragen (Wie nennst du deinen Penis?), die zum Mitmachen und weiteren Gesprächen anregen. Dabei finde ich es vollkommen ok, dass man sich hier – auch im Hinblick auf das Alter – erstmal auf ein Geschlecht konzentiert. Im Vorgängerbuch „Lumi lernt sich kennen“ geht es nämlich um biologisch weibliche Kinder (dass es Variationen in der Geschlechtsentwicklung gibt, wird erwähnt).
Leider bleibt noch eine Frage offen: Warum gibt es (noch) keine Bezeichnung für Hoden, Penis und Prostata – während man Vulva, Vagina und Gebärmutter als „Yoni“ bezeichnet?
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- Autorin: Antonia Pichler
- Illustratorin: Anna Marshall
- Verlag: Calmemara Verlag
- Alter: ab 5
- Seiten: 44
- Preis: je 22,- Euro
- ISBN-13: 978-3948877514 und 978-3948877507
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