Die etwas nerdige Yuki liebt Gedichte, Wortspielereien und Lyrik. Als sie in einem Anitkladen den Messingspiegel der japanischen Schriftstellerin Sei Shoagon entdeckt und sich ein magisches Portal ins alte Japan auftut, entflieht sie ihrem Alltag voller familiärer und freundschaftlicher Probleme. Doch der Dichtwettstreit, den sie dort bestehen muss, hat es in sich. Und obendrauf lastet ein böser Zauber auf Sei Shonagon, den Dichterinnen und ihren neu gewonnenen Freunden. Miya T. Beck entführt uns in in dem asiatischen Fantasy-Zeitreiseabenteuer „Hinter dem Zeitenspiegel“ ins alte Japan voller Mythologie, Poesie, Freundschaft und Magie.
Darum geht´s in Hinter dem Zeitenspiegel
In zehn Tagen ist Yukis 13. Geburtstag, den sie eigentlich mit ihrem besten Freund Julio verbringen wollte. Doch nun ist sie umgezogen und in der neuen Schule hat sie keine Freunde. Auch Julio scheint kaum noch Interesse daran zu haben, den Kontakt zu ihr zu halten. Und auch sonst läuft es nicht so gut: Ihre Mutter Hana ist anscheinend von ihrem nervigen Stiefvater schwanger, die Lehrer an ihrer neuen Schule erkennen Yukis Talent für Worte und Poesie nicht und es hagelt schlechte Noten. Als sie im japanischen Antikladen „Rising-Sun-Emporium“ einen alten Messingspiegel entdeckt, der angeblich einst der berühmten japanischen Schriftstellerin Sei Shonagon gehörte, ist sie zum ersten Mal seit langem verzaubert. Legenden besagen, dass der Spiegel ein Portal ins mittelalterliche Japan sei, das sich nur alle hundert Jahre öffne. Als im Spiegel eine Frau mit langem, tiefschwarzem Haar und fließenden Seidengewändern erscheint und Yuki zu sich winkt, kann sie nicht widerstehen und betritt eine unbekannte Welt. Dort möchte Sei Shonagon sie zur Hohepriesterin der Dichtkunst machen, sollte Yuki den Dichterwettstreit gewinnen. Doch alles hat seinen Preis und der Rückweg in die reale Welt könnte Yuki für immer verwehrt bleiben.
Ein spannendes Fantasy-Abenteuer, inspiriert von Alice im Wunderland und Der Zauberer von Oz, das Kinder ab 12 Jahren in die Welt des mittelalterlichen Japan entführt.
Der Spiegel erbebte und wuchs von der Größe eines Esstellers auf die einer großen Pizza. Yuki berührte die Oberfläche, die sich wie Wackelpudding anfühlte. Plötzlich spürte sie einen unwiderstehlichen Sog, als wäre sie an einem heißen Sommertag in den Rippstrom vor der Küste geraten. Die fremde im Spiegel legte den Kopf schief, lächelte sie verheißungsvoll an und streckte die Hand nach ihr aus.
Hinter dem Zeitenspiegel, Seite 53
Alice im Wunderland trifft auf Gedichtwettstreit im alten Japan
Dieses Buch war eine richtige Überraschung für mich. Denn eigentlich bin ich nicht so sehr ein Fan von Gedichten und Poesie. Vielmehr hatte mit die Zeitreisegeschichte ins alte Japan und die japanische Mythologie animiert, dieses Buch zu lesen. Dabei haben mich dann direkt die Parallelen und Anspielungen zu „Alice im Wunderland“ fasziniert. Und schließlich haben mich auch die vielen Gedichte (ich denke, es sind Haikus), die zugleich die japanische Kultur und Symbole aufgreifen, total angesprochen. Dazu gibt es noch jede Menge Wortspielereien und Rätsel, die zeigen, wie viel Spaß Sprache machen kann!
Aber nun zu den Protagonisten: Auch wenn das Setting im alten (verzauberten) Japan spielt, hat Yuki immer ihre weltlich-modernen Probleme im Gepäck. Nach dem Tod ihres Vaters fühlt sie sich nicht nur irgendwie schuldig, sondern auch einsam. Und dazu nach dem Umzug in eine andere Stadt auch noch total entwurzelt, da sie ihren besten Freund zurücklassen musste. Den einzigen Halt findet sie im Schreiben von Gedichten und Briefen. Kein Wunder also, dass sie in Sei Shonagon – der Hofdame, die „Das Kopfkissenbuch“ geschrieben hat – so verbunden fühlt. Die Japanerin gilt sozusagen als erste Bloggerin, die per Tagebuch am Hofe des Kaiserpalastest freimütig über Stil und Schönheit schwärmte, sich über die Marotten der Männer lustig machte und tiefgründig-heiter über die Gesellschaft schrieb.
Yuki fällt es daher nicht schwer, ihre alte Welt zurückzulassen und sich in der „Spiegelwelt“ wohl zu fühlen. Doch mit ihren neu gewonnenen Freunden, der Hofdame Izumi, und dem Pagen Noru, findet sie ein schreckliches Geheimnis heraus. Es wird also gerade zum Ende hin total spannend und „brenzlig“. Eine wirklich schöne Geschichte voller Sprachzauber mit einer Protagonistin, mit der man sich schnell identifizieren kann.
**Werbung**
Hinter dem Zeitenspiegel *Affiliate-Link
- Autorin: Miya T. Beck
- Übersetzerin: Aimée De Bruyn Ouboter
- Seiten: 300
- Verlag: Knesebeck Verlag
- ISBN-13: 978-3957288813
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Preis: 18,- €
*Was ist ein Amazon Affiliate Link?
Wenn ein Affiliate Link hier auf der Website benutzt wird, erhalte ich dann, wenn ein Kauf getätigt wird, eine kleine Provision. Für euch ändert sich rein gar nichts. Es werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben. Der Preis des Produkts bleibt exakt so, als ob ihr das Produkt ohne Klick auf den Link gekauft hättet.