In jeder Geschichte steckt eine Lüge. Denn wahre Erzähler können mit dieser eine Art Magie weben, die uns ganz in ihren Bann zieht und aus Fiktion Wahres entstehen lässt. Genau das möchte Oskar lernen. Denn bisher sorgen seine Erzählungen eher für Lacher in der Schule. Als er zu seinem Lieblingsautor eingeladen wird, um dessen kranke Tochter mit einer „wahren Lüge“ zu retten, schreibt er sich selbst in eine abenteuerliche Fanfiction. Ob am Ende alles gut wird? „Die unendliche Geschichte“ trifft auf „Tintenherz“: Jesús Cañadas lädt uns in „Die Bibliothek der wahren Lügen“ ein – ein berührendes und traurig-schönes Fantasy-Abenteuer mit jeder Menge literarischer Verweise.
Darum geht´s in Die Bibliothek der wahren Lügen
Als Oskar den Schreibwettbewerb seines Lieblingsautors gewinnt, kann er sein Glück kaum fassen: Simon Bruma lädt ihn zu sich nach Hause ein, um ihn höchstpersönlich in die Kunst des Erzählens einzuweihen. Doch schon in der ersten Nacht wird der Traum zum Albtraum: Körperlose Schatten jagen ihn durch die Flure des Anwesens und der Autor und seine Tochter November scheinen verrückt zu sein. Das Mädchen ist schwer krank, und ihr Vater glaubt, dass nur Oskar ihr helfen kann. Und zwar ausgerechnet mit Papier und Schreibfeder. Bis Oskar anfängt, an einer wahrlich abenteuerlichen Geschichte zu schreiben ….
„Hör nicht auf sie“, sagte Bruma. „Es ist eine große Herausforderung, aber wenn ich in deiner Lüge nicht diesen Funken gespürt, hätte, dann wärst du jetzt nicht hier. Wenn es dir gelingen sollte, eine Geschichte zu schreiben, an die du glaubst, dann kann ihre Magie meine Tochter vielleicht heilen.“
Die Bibliothek der wahren Lügen, Seite 91
Eine Liebeserklärung an die Welt der Geschichten!
Oskar liebt Geschichten, vor allem, weil sie ihn an seinen Vater erinnern. Zusammen mit seinen Lieblingshelden findet er Zuflucht vor mobbenden Klassenkameraden und einem Stiefvater, der ihn nicht recht leiden kann. Um von seinem Lieblingsautoren zu lernen, begleiten wir ihn in eine düstere und gruselige Villa, die voller Geheimnisse zu stecken scheint. Und das größte rankt sich um November, deren mysteriöse Krankheit nur mit Stift, Papier und Fantasie geheilt werden kann. Während Oskar sich und November in ein Fantasy-Abenteuer schreibt, in der es riesige menschliche Herzen gibt, kleine singende Raupen und fliegende Spitzmäuse, lernt er selbst viel über das Geschichten schreiben. Anhand von 36 Zutaten werden Erzählungen gewebt und wir begenen Harry Potter und Alice im Wunderland, stoßen auf große Magier:innen wie Cornelia Funke und Tolkien und erfahren, warum Geschichten uns unsterblich machen.
Ich konnte Oskar und November direkt in mein Herz schließen – auch wenn November immer etwas Gruseliges anhaftete – aber ihre direkte Art ist einfach grandios. Viele Textstellen sind philosophisch angehaucht und voller Weisheit. Und das Ende einfach traurig-schön. Es war nicht immer leicht, dem Verlauf der Erzählung und ihren Figuren zu folgen, dazu gab es an manchen Stellen einige Längen. Allerdings habe ich das Buch gelesen, während ich krank war – und es sich dann doch nicht ganz als leichte Bettlektüre entpuppte. Ich würde daher das Lesealter etwas höher ansetzen, auch weil die Kapitel durchaus sehr lange sind.
Eine Leseempfehlung für alle, die moderne Klassiker wie „Die unendliche Geschichte“, „Harry Potter“ oder „Tintenherz“ lieben.
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Die Bibliothek der wahren Lügen *Affiliate-Link
- Autor: Jesús Cañadas
- Übersetzerin: Elisabeth Leuthardt
- Seiten: 304
- Verlag: Coppenrath Verlag
- ISBN-13: 978-3649648505
- Altersempfehlung: ab 11 Jahren
- Preis: 18,- €
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