Ich weiß noch wie es war, als mir die Frauenärztin bei der Vorsorgeuntersuchung ein 100 Prozent sicheres „Es wird ein Mister“ entgegen schmetterte. Mein Bauchgefühl hatte sich bestätigt und mich überflutete ein krasses emotionales Chaos. Auf der einen Seite war ich so froh, endlich zu wissen, wer da in meinem Bauch heran wächst. Nämlich nicht mehr „das Baby“ oder „das Gummibärchen“, sondern eben der „HerrSjardinski“. Und auf der anderen Seite dachte ich: „Oh fuck, ich hab doch gar keine Ahnung von Jungs“.

Das unbekannte Wesen „Junge“ also. Mit Mädchenkram kenne ich mich aus, aber mit Jungs? Mittlerweile – nach zwei Jungs – kann ich jedenfalls sagen: Das Geschlecht ist in Bezug auf Charakter, Spielvorliebe und Geschmack total wumpe. Nicht alle Jungs mögen Autos, manche können stundenlang in der Kinderküche spielen und manche brauchen 100 Kuscheltiere im Bett. Manche Jungs sind wild, manche mögen lieber vorlesen und puzzeln. Und Pink und Lila kann auch eine beliebte Farbe sein.

Vor allen in den ersten Jahren möchte ich mal behaupten, dass es bei Jungs keine großen Unterschiede zu Mädchen gibt. Tja, bis auf einen eben. Das beste Stück.

Ich habe euch Mal 5-Tipps zusammen gestellt, die eine Jungsmama unbedingt wissen sollte.

 

Pieselei am Wickeltisch

 

Frisch gebackenen Jungseltern kennen das: Windel auf – zack – und schon erwischt einen ein Stahl warmer Babyurin. Doof, wenn dann nicht nur das eigene Shirt nass ist, sondern auch das mini Menschlein komplett umgezogen werden muss. Denn so kleine Jungs pullern sich auch selbst gern voll. Bäm – in´s eigene Gesicht. Oder sie schießen auch Mal über´s Ziel hinaus.

Am besten nach dem Öffnen der Windel einen (Einweg-) Waschlappen, ein Kleenex oder Tempo auf den Schniedel gelegt, schon ist diese Gefahrenquelle gesichert. Man muss nur echt fix sein.

Die Vorhaut ist fast zugewachsen

 

Hilfe, warum sieht der Schniepi nicht so aus wie bei den großen Jungs? Ist das zu gewachsen? Kommt da überhaupt Pipi durch? Oh shit – eine Phimose, muss das Kind beschnitten werden?

Keine Panik. Die Vorhaut ist in den ersten vier bis fünf Lebensjahren noch relativ eng und kann nicht zurück geschoben werden. Muss sie auch nicht, denn Urin ist nicht nur steril, es spült auch unerwünschte Bakterien weg. Also bloß Finger weg von der Wurstpelle und es gar nicht erst versuchen. Nur bei Entzündungen oder wenn sich beim urinieren die Vorhaut ballonartig aufbläht, so dass die Flüssigkeit NICHT abfließen kann, solltet ihr zum Arzt.

Phimosen sind relativ selten. Manchmal kann es sogar bis Ende der Pubertät dauern, bis die Vorhaut komplett zurückgeschoben werden kann und sich alle Verklebungen zwischen Vorhaut und Eichel lösen. Also nur Geduld. Zum näheren Verständnis hat mir dieser Text sehr geholfen.

Windelfrei – nur nachts klappt nix

 

Noch keine zwei Jahre alt, aber schon von heute auf morgen ohne Windel unterwegs. Dinge die man als Mama von anderen Mamas hört. Und man fragt sich: Warum klappt das bei uns nicht! Tja, jedes Kind hat sein eigenes Tempo und – auch wenn ich das bei Sohn1 nicht bestätigen kann – Jungseltern müssen sich oft etwas länger gedulden. Gerade beim Thema „windelfrei“. Und vor allem nachts.

Wusstet ihr, dass bei Jungs im Alter von 6 Jahren noch 15 % nachts eine Windel brauchen oder regelmäßig bettnässen? Bei den Siebenjährigen sind es noch ganze 10%. Das kommt daher, dass der „Nachtwächter“ im Gehirn, der uns bei fiesem Blasendruck aufwachen lässt, oft noch nicht vorhanden ist. Die Entwicklung des Gehirns ist dann einfach etwas verzögert. Also keinen Stress machen, es kommt meist von alleine. Bei den einen früher, bei anderen später. Ansonsten helfen Kinder-Urologen weiter z.B. mit Hormon-Therapien. Hier findet ihr weitere Informationen.

Pickelchen am Dödel

 

Und auf einmal hat euer kleiner Junge einen Pickel am Penis. Au weia! Gleich zum Arzt?

Nein, weisse Pickel am Penis oder Hoden sind meist harmlos. Diese „Knötchen“ können auch etwas größer werden, verschwinden normalerweise nach einiger Zeit wieder ganz von alleine. Sie entstehen, wenn sich die Vorhaut von der Eichel löst und so genannter „Zellschrott“ entsteht. Also nicht rumknibbeln, sonst kann so ein kleines Pickelchen doch zu einem schmerzhaften Problem werden – wenn es sich entzündet. Sollte das passieren, hilft Kamillosan oder eine andere entzündungshemmende Salbe, die auf der Schleimhaut aufgetragen werden kann.

Wie geht´s dem Schniepi?

 

Ein Volltreffer mit dem Ball in die Glocken, ein ziepiger Harnweg Infekt oder eine kleine Entzündung – manchmal tut das beste Stück eben weh. Und das muss natürlich auch gebührend beklagt werden. Is ja klar.

Spannt hier am besten den Papa ein. Niemand leidet bei Schniepi-Schmerzen so sehr mit, wie ein anderer Kerl. Fieber oder Kotzerei? Pffff, pillepalle. Ein Aua am Dödel ist echt krasser Scheiß. Jedenfalls für kleine und große Jungs. Und bei keinem anderen Kinderleiden bekomme ich vom Mann auf allen Kanälen so viele verzweifelte Nachfragen am Tag. „Wie geht´s dem Schniepi??? Geht ihr zum Arzt???“ Oooohmmmm!

 

Ich hoffe ich konnte allen frisch gebackenen Jungsmamas helfen. Denn über viele Dinge spricht man ja nicht, da googelt man nur. Und ist dank 1.000 Forenbeiträgen mit gefühlten Million Antworten meist so schlau wie vorher. Abgesehen davon, dass es sich nach „Penis“ nicht so leicht googeln lässt – ihr wisst, was ich meine. Was sind eure Erfahrungen?

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Schniediralala - 5 Tipps für Jungsmamas rund um das beste Stück #Jungsmama #Junge #Kinderkrankheit #Sohn #Lebensmitkindern #Baby