„Na, wie war die Schule?“, frage ich den feinen HerrnSjardinski beim Mittagessen. Und wie so oft bekomme ich ein „Gut!“ zu hören. Ich Amateur lerne es wohl nie, dass mein Kind eben nicht eines ist, aus dem die Erlebnisse wasserfallartig sprudeln. Dabei weiß ich doch – wie wohl jeder, der schon einmal ein Interview geplant hat – dass man IMMER offene Fragen stellen soll. Also nie solche, die mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind. Und dann bohre und bohre ich, um irgendetwas aus diesem Jungen herauszubekommen. Und es wird nicht besser.
Doch wie erfährt man eigentlich als Elternteil die Dinge, die man wissen möchte? Wie öffnet sich ein Kind, das nicht gerne von sich aus erzählt? Und was macht man in schwierigen Situationen, wenn das Kind zum Beispiel traurig oder wütend ist und noch weniger reden mag? Ich habe mit die letzten Wochen etwas mit Kindercoaching und dem wunderbaren Buch „Erzähl doch Mal von dir!“ von Christine Weiner beschäftigt. Ich stelle euch Kindercoaching kurz vor und am Ende darf ich ein Set verlosen!
Christine Weiner ist Dozentin und Coach an der Hochschule Mannheim und bietet mit „Erzähl doch Mal von dir“ eine Anleitung, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Sie gibt dabei detaillierte Tipps, wie man diese Gespräche strukturieren, vertiefen und optimieren kann. Zum Buch gehören außerdem liebevoll illustrierte Impulskarten und 20 Sternchenkarten, die die Gesprächsvielfalt anregen und unterstützen z.B. um Fragen zu stellen oder Gefühle auszudrücken.
Das sagt Mutter – Kindercoaching, was ist das denn?
Erstmal dachte ich bei dem Wort „Kindercoaching“ eher daran, das Kind zu trainieren. Aber das ist total falsch. Vielmehr ist das Buch ein Ratgeber, wie man sich selbst trainiert, um ein besserer und interessierter Zuhörer zu werden und sich auf sein Kind einzulassen. Mit Kindern so achtsam zu sprechen, als würde man sie coachen, ist eine wichtige Ergänzung in der Erziehung eines Kindes. Es ist ein Weg für alle Beteiligten, die mit Kindern leben oder arbeiten, bewusst ins Gespräch zu kommen.
Kindercoaching hilft Lösungen zu finden und Talente und Begabungen eines Kindes zu entdecken. Es hat nicht den Anspruch, ein unperfektes Kind in ein perfektes Kind zu verwandeln, sondern Gespräche wertvoller zu machen. Dadurch lernen Kinder vor allem, wie man eigene Standpunkte findet und Wünsche, Ängste, Erwartungen oder Nöte so formuliert, dass ein anderer Mensch sie versteht und unterstützen kann.
Ich bin bei dir. Ich höre dir zu. Du bist mir wichtig. Ich schenke dir meine ganze Zeit und Aufmerksamkeit. (Seite 26)
Von der Kunst, seinen Kindern gute Fragen zu stellen
Und dann wären wir wieder bei der Sache mit den richtigen Fragen. Nur ist ein Gespräch viel mehr als „ein Verhör“, sondern etwas, das ganz bewusst geschehen sollte. Ich muss sagen, ich haben da ganz schön viel falsch gemacht. Und dass, obwohl ich eigentlich einen gefühlt guten Draht zu meinen Jungs habe. Dieses kleine Buch hat mir in kurzer Zeit bewusst gemacht, dass ich erstmal an mir etwas ändern muss, damit meine Kinder mehr von sich erzählen. Und wenn wir schon beim Thema Kommunikation und Dialog sind, so kann man all diese wunderbaren Erkenntnisse auch in seine Freundes- und Berufswelt übertragen.
Kinder brauchen Vorbilder – auch im Bereich Unterhaltung
Was ich ziemlich wertvoll empfand, war die Information, dass sich Kinder über alle fünf Sinne ausdrücke: visuell, akustisch, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch. Es ist gut zu wissen, welcher Typ das eigene Kind bevorzugt und sich darauf auch während eines Gespräches einzustellen:
- Schau mal ….
- Komm wir kuscheln …
- Mmmhh, das richt gut ….
- Erzähl mal …
- Lass uns ein Stück Kuchen essen ….
Während der feine Herr eher olfaktorisch / visuell (riechen, betrachten) ist, ist der Rabauko akustisch / kinästhetisch (hören / fühlen).
Das zu wissen, ist auch im Schulalltag von Bedeutung. Denn auch Lehrer und Lehrerinnen vermitteln den Stoff auch gerne über den Sinn, der bei Ihnen vorne liegt. (Seite 63)
Auch Christines Kapitel zu Glaubenssätze fand ich sehr einleuchtend und schlüssig. Diese Glaubenssätze bestimmen, was wir tun und wie wir es tun. Glaubenssätze können von vornherein entmutigen – „das schaffst du nie“ oder „du kannst das nicht“. Dagegen haben positive Glaubenssätze noch viel mehr Macht. Sie sind der erste Schritt zur Autonomie, machen stark und beflügeln. „Wenn ich lerne, dann klappt das“ oder „der Ausflug wird toll, denn meine Freunde sind dabei“.
In der Begleitung eines Kindes erfahren wir durch Zuhören und Achtsamkeit, wie ein Kind sich selbst sieht, was es von sich glaubt und welche Chancen und Möglichkeiten es in seinem Leben erwartet. (Seite 88)
Ich bin dankbar, dieses wertvolle Buch gelesen zu haben und wende die meisten Tipps in den Alltagsgesprächen an. Die Karten haben wir bisher nicht genutzt – ich denke sie sind eher hilfreich, wenn man spürt, dass sein Kind etwas schwer belastet und man hier einen Ansatz braucht, um den Sorgen auf den Grund zu gehen. Ich denke hier an Mobbing, Scheidung, Kummer mit Freunden usw.
Was mich etwas an dem Buch stört, ist die Verarbeitung. Ich hätte mir bei dem so wahnsinnig wichtigen Inhalt eine gebundene Version gewünscht – denn dieses Buch liest man nicht nur einmal. Das holt man immer wieder hervor wenn ein wichtiges klärendes Gespräch ansteht. Und ein Taschenbuch mit Klebebindung wird …naja …nicht gerade schöner. Das legt man sich nicht auf den Nachtisch, wenn ihr versteht, was ich meine. Auch die Cover-Gestaltung des Buches finde ich nicht so ansprechend. Aber das ist Geschmacksache. Bei den Karten finde ich es ok, die sollen ja den Kindern gefallen.
Wer jetzt noch nicht überzeugt von Kindercoaching ist, dem verrate ich noch kurz die Zutaten für gute Gespräche:
- Eine sinn-volle Kommunikation starten
- Zeit und Ort bewusst wählen
- Auf Augenhöhe sprechen
- Präsenz im Gespräch zeigen
- Beispiele und genaue Bilder einsetzen
- Offene Fragetechnik & Wunderfrage wählen
- Verschiedene Aspekte und Sinne zulassen
- Krafttiere nutzen
- Glaubenssätze positiv einsetzen
- Resilienz: Glauben in die eigene Person stärken
- Sich bedanken
Verlosung „Erzähl doch Mal von dir!“
Und was genau damit gemeint ist, müsst ihr euch selbst anlesen. 😉 Ein Set bestehend aus Buch und Karten von „Erzähl doch mal von dir!“ darf ich verlosen.
Was du tun musst? Kommentiere einfach, mit wem du gerne mal ein gutes Gespräch führen magst. Ich würde mich freuen, wenn du mir auf Facebook oder Instagram folgst.
Was ihr sonst noch wissen solltet:
- Das Gewinnspiel geht bis zum 18. Februar 2018 23 Uhr.
- Das Los entscheidet.
- Du solltest über 18 Jahre alt sein.
- Du solltest eine Postadresse in Deutschland haben.
- Falls sich die Gewinner nicht innerhalb von 5 Tagen melden, wird der jeweilige Gewinn neu ausgelost.
- Der Gewinn kann nicht ausgezahlt werden.
- Die Gewinner gebe ich hier bekannt.
Ich drück euch die die Däumchen!
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♥ Autor: Christine Weiner
♥ Verlag: Ariston
♥ GTIN: 4250939900001
♥ Seiten: 144 + 75 Karten
♥ Preis: 16,99 €
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Das klingt spannend. Aus meinem Großen war es auch schon immer schwer, etwa rauszubekommen, während der Kleine sein Herz eher auf der Zunge trägt. Ich würde mich sehr über das Set freuen, um die Gespräche mit meinem großen Räuber besser zu gestalten!
LG Susanne
Tatsächlich würde ich gerne mal mit den Erziehern meiner Kinder ein gutes Gespräch führen, denn oft verstehe ich diese wirklich nicht. Ich glaube, ich habe einen ganz guten Draht bisher zu meinen Kindern und erfahre oft sehr viel von Ihnen, worüber ich mich dann sehr freue. Ich hoffe das bleibt so und natürlich wäre der Gewinn ein tolles „Investment“ in die Zukunft, liebe Grüße S.
Mit meiner großen Tochter, um noch mehr von ihrem Tag zu erfahren.
Das Buch finde ich sehr interessant und würde gerne mit meinem Mann und meinem Sohn ein neuartiges Gespräch führen. Bin gespannt ob man neue Seiten aneinander finden würde.
Liebe Grüße ?
Das klingt wirklich hilfreich.
Mein Großer spricht auch nahezu nie von seinem Kita Alltag, egal wie und wierum ich auch frage. Es deprimiert mich. Wo ich ihn doch kaum sehe am Tag und dann nicht zu wissen was ihn wirklich beschäftigt oder er erlebt. Dann noch die deutlich reduzierte Exklusiv Zeit seit dem der Kleine auf der Welt ist.
Aber auch im Alltag beim arbeiten oder eben auch im Gespräch mit Familien und Freunden stelle ich mir vor, besser kommunizieren zu können.
Mein Großer ist langsam in der Vorpubertät und je nach Tagesverfassung erzählt er mal mehr, mal weniger. Ich fürchte, in naher Zukunft mehren sich die „mal weniger Tage“, deshalb könnte ich Tipps für künftige gute Gespräche echt brauchen!
Das Buch klingt sehr interessant und hilfreich. Ich würde es gerne lesen. Es macht mich gleichzeitig auch ein bisschen traurig. Meine Tochter ist oft ein bisschen der Typ „ich kann das doch sowieso nicht“.
VG Anni
Das klingt wirklich spannend und hilfreich. Ich würde mich über das Buch freuen um noch bessere Gespräche mit meinem Sohn (8j.) zu führen. Auch wenn wir grundsätzlich auf einer guten Wellenlänge liegen, besser geht ja scheinbar immer 🙂
Da steig ich gern in den Lostopf. Mein Vorschülerkind weiß oft nicht wie er seine Gefühle beschreiben kann. Er sagt mir dann ehrlich dass er nicht weiß wie er es sagen soll dass ich es richtig verstehe.
Vielleicht hilft das Spielerische eknen gemeinsamen Weg zu finden.
Ich folge deinem Blog über wp, Twitter u Instagram
Toller Gewinn. LG Anja
Hallo, aus unserer Großen bekommen wir auch selten Infos heraus. Da fehlt uns Eltern noch der richtige Ansatz. Das ist echt schade.
Das klingt echt super. Vielleicht hilft es, im stressigen Alltag die Zeit, die für Gespräche zu Verfügung steht, intensiver zu nutzen/ schöner zu gestalten. Und vor allem, in den Situationen, wo ich Ein-Wort-Antworten bekoemme und das Gefühl habe, meinen Spatz mit Fragen löchern zu müssen, bis er mir etwas erzählt. Dabei wüsste ich doch häufig so gerne, was da in seinem kleinen Kopf vorgeht, wie er sich fühlt.. warum etc…
Vielleicht haben wir ja mal „Losglück“ und wenn nicht, bringt mir das vielleicht der Osterhase 🙂 Danke für die Beschreibung! Viele Grüße
Anna
Das hört sich spannend an. Meine Tochter und ich kommunizieren häufig und gerne. Es gibt allerdings Themen bei denen sie total blockt- das macht mir immer ein ganz schlechtes Bauchgefühl. Ich würde gerne mal versuchen in diesen Momenten anders an sie heran zu kommen. Vielleicht wären das Buch und die Karten geeignete Möglichkeiten.
Meine Tochter ist eine echte Quasseltante….es sei denn, irgendwas ist los…von daher würde mich das Buch sehr interessieren.
Das kommt ja wie gerufen. Ich mache mir schon länger Gedanken darüber, wie ich eine gute Gesprächskultur beim Keks und mir etablieren kann. Jetzt ist sie noch klein, das ist gut zum Einstieg.
Lieben Gruß
Tante Emma
Das Buch klingt richtig gut. Ich würde es gerne lesen um mehr von meinem Großen zu erfahren. Er erzählt nämlich nicht sehr viel..
Ich würde gerne mehr über den Tag im Kindergarten meines großen erfahren. Leider erzählt er mir da nicht viel.
Danke für die Vorstellung des Buches. Das hört sich sehr spannend an.
Ich merke, dass mein Sohn, der im Sommer eingeschult wurde, mit der Umstellung nicht gut klar kommt. Leider kann er nicht genau benennen, was ihn bedrückt. Vielleicht könnte das Buch mir helfen, dass er sich öffnen kann.
Ja, das „gut“ kenne ich. Bin normalerweise nicht so der Ratgeber-Typ, aber das hört sich echt spannend an. Viele Grüße
Ich würde mich total über das Buch freuen. Versuchskarnickel wär erstmal mein Mann
Hallo, ich würde gern mit meiner Nichte mehr kommunizieren. Das fällt manchmal wegen der großen Entfernung und den seltenen treffen sehr schwer. Lg jennyadel
Das hört sich super interessant an – und hilfreich. Meine Große ist auch oft einsilbig, erzählt nur wenig, ausser von sich aus- aber so manches Mal würde ich gern mehr wissen 😉 Manchmal kommen wir am Besten ins Gespräch, wenn sie eigentlich ins Bett soll – und ich etwas zu ihr liege – da kann es sein wir philosophieren oder erfinden Geschichten 😉 Ich würde mich über das Buch sehr freuen!
Gute Gespräche sind immer wichtig, egal mit wem. Darum möchte ich mich hier gar nicht festlegen.
Ob ich gewinne oder nicht, Danke schon mal für den Buchtipp!
Liebst, Verena
Wow, das klingt nach einem tollen Buch, in das ich gern mal reinlesen möchte. Auch meiner besten Freundin, sie ist macht die Diagnostik in der Frühförderin, werde ich das Buch empfehlen, da sie ja täglich auch fremde Kinder zugehen muss. Ich bin gespannt, was sie sagt!
Danke für die Rezension und die Verlosung!
Ich dachte schon beimLesen an meinenSohn. Er ist dass, was man still und zurückhaltend nennt.
Hätte sehr gerne Möglichkeiten, ihn zu unterstützen.
Gerne würde ich von meiner Kleinen mehr als “ toll“ oder „ganz gut“ hören und wissen, was wirklich im Leben meines Schatzes los ist und sie erlebt.
Wow – ich bin ganz geflashed, wie viele bei dem Gewinnspiel mitgemacht haben. Das freut mich wirklich, denn ich habe noch 2 tolle Elternratgeber in petto 😀 Rezensionen folgen bald.
Die Losfee war da (lieber spät als nie): Über Kinderchoaching darf sich die liebe Rosi freuen. Herzlichen Glückwunsch. Ich schreibe noch eine Mail.