Was wäre, wenn Frauen keine Rechte hätten: Weder dürften sie sich bilden, noch eigenes Geld verdienen oder entscheiden, wen sie heiraten? Was in Teilen unserer Welt vereinzelt gilt, ist in dem Land Viridia Normalität. Frauen haben nicht mehr Rechte als Hunde.
In dieser Gesellschaft kämpfen die Schwestern Nomi und Serina um Freiheit, Bildung und ihre Liebe. Nach Tracy Bangharts erstem Band Iron Flowers – Die Rebellinnen kommt nun das Finale der feministischen Fantasy-Geschichte Iron Flowers 2 – Die Kriegerinnen.
Darum geht´s in Iron Flowers – Die Kriegerinnen
Nomi und Serina sind Schwestern und könnten unterschiedlicher nicht sein. Nomi ist wild, unerschrocken und hat sich trotz Verbote das Lesen beigebracht. Serina ist schön, anmutig und fest entschlossen, vom Thronfolger zu seiner „Grace“ auserwählt zu werden. Doch am Tag der Auswahl kommt alles anders: Nomi wird zur Grace auserwählt und Serina für ein Verbrechen bestraft, das sie nicht begangen hat.
Beide sind fortan Gefangene: Nomi in der Gewalt eines brutalen Regenten, der alle Frauen unterdrückt. Serina auf einer Gefängnisinsel für Frauen, auf der es ums nackte Überleben geht. Sie kämpfen – jede für sich – gegen die Unterdrückung. Dabei setzen sie beide auf Verbündete und müssen anderen vertrauen.
Nomi starrte Serina an, als wäre sie eine Fremde. Ihre Schwester hatte jegliche Zartheit verloren, jedes Anzeichen von Unterwürfigkeit. Sie ähnelte längst keiner Grace mehr. Statt von Tanzschritten und Gesichtscremes sprach sie von Blut und Tod. Von Mord. Und die Wahrheit, die Nomi vom ersten Moment ihres Wiedersehens an gedämmert hatte, wurde nun zur Gewissheit: Serina war eine Kriegerin geworden.
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Zwei Schwestern – zwei Geschichten
Nachdem ich bereits den ersten Teil dieser Diologie verschlungen hatte, habe ich mich sehr auf das große Finale gefreut. Denn auch wenn die Story um ein Mädchen, das gegen ihren Willen in einem Frauenpalast gesperrt wird, nicht besonders neu ist, fand ich die beiden Handlungsstränge der Schwestern dann doch äußerst spannend. Serina, die zarte Schwester, muss um zu überleben ein skrupellose Kämpferin werden. Nomi, die rebellische Schwester, muss um zu überleben lernen, still und gehorsam zu sein.
Im zweiten Buch konnte mich Serina dann in ihrer Entwicklung zu einer starken Anführerin voll überzeugen. Nomi ist dagegen etwas blass geblieben. Wo war auf einmal das Rebellische in ihr, das Auflehnen gegen Regeln, die Macherin, die sich nix sagen lässt? Ich hätte mir bei ihrer Figur doch ein paar Ecken und Kanten aus dem ersten Teil gewünscht, die nun im zweiten so ganz glatt gebügelt waren.
Trotzdem ist Iron Flowers ein fesselndes Fantasy-Abenteuer über Frauen, die in so vielen Situationen alle auf ihre Art und Weise Stärke zeigen. Nicht ganz ohne etwas Schmalz, denn zum Schluss wird dann doch der Prinz geheiratet. Mich hat es aber jubilieren lassen, dass „die Graces“ fortan die Kriegerinnen der Königin sein sollen.
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Iron Flowers 2 – Die Kriegerinnen
♥ Autor: Tracy Banghart
♥ Übersetzung: Anna Julia Strüh
♥ Verlag: Fischer Sauerländer
♥ Altersempfehlung: ab 14 Jahren
♥ Seiten: 400
♥ ISBN 13: 978-3-7373-5562-9
♥ Preis: 17,- €