Wenn ein Geschwister richtig schlimm krank wird, müssen Brüder und Schwestern oft viel zurückstecken. Doch manchmal gibt es keine Hoffnung mehr. Wie begleitet man verwaiste Geschwisterkinder und unterstützt sie bei ihrer Trauer? In „Auf Wiedersehen kleiner Bruder“ von Eva Maria Nielsen belgeiten wir Leon bei diesem Prozess, denn sein kleiner Bruder hat einen unheilbaren Gehirntumor. Eine berührende Geschichte über das Sterben und Abschiednehmen und wie Familien damit umgehen können für Kinder ab 6 Jahre.
Darum geht´s in Auf Wiedersehen kleiner Bruder
Leo lebt mit seiner Familie an der Ostküste Dänemarks. Kurz nachdem Leos Bruder Paul seinen 7. Geburtstag feiert, wird er krank. Und zwar richtig schlimm: Paul einen Gehirntumor. Zunächst glauben alle: Wir schaffen das! Erst stimmt das sogar, denn nach ein paar Krankenhausaufenthalten mit Operationen geht es Paul so gut, dass er sich wie früher aufführt: der kleine nervige Bruder eben. Doch nach ein paar Tagen voller Unbeschwertheit geht es Paul dann doch wieder schlechter. Paul ist längst klar, dass er bald sterben wird und hat noch einen allterletzten Wunsch: Weihnachten bei Nonno und Nonna in Italien verbringen. Doch in der Silvesternacht bricht Paul zusammen und stirbt einige Tage später. Mit Mama und Papa, seiner Freundin Josie, dem Pfarrer und der netten Frau vom Hospitz erhält Leo viele Tipps, wie er nun mit der Trauer umgehen kann ….
„Ich liebe Paul doch auch und kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Abr ich glaube, wir müssen das Leben nehmen, wie es kommt. Kämpfen und vertrauen. Einander helfen. Das meine ich. Manche DInge können wir nicht ändern, aber sie werden leichter, wenn wir sie gemeinsam durchstehen.“
Auf Wiedersehen kleiner Bruder, Seite 68
Zwischen Traurigkeit & Wut: Mit dem Tod eines Geschwisters umgehen
Diese Geschichte geht wirklich ans Herz, auch wenn man nicht selbst betroffen ist. Wir lernen Leo und seine Familie kennen, die an der Ostsee in Dänemark leben. Die Ferien versprechen einen unbeschwerten Sommer. Doch dann kommt alles anders, denn Leos kleiner Bruder Paul wird schlimm krank. Schnell ist die Diagnose gestellt. Während Pauls Gesundheit in den Fokus der Familie rückt, kämpft Leo zwischen Hoffnung, Traurigkeit und manchmal auch einer riesen Wut. Auf Paul, seine Eltern, seine Freundin Josie und auf Gott. Es gibt Aufs und Abs, bis schließlich klar ist, dass Paul sterben wird. Und vor allem: Paul mag nicht mehr ins Krankenhaus und will seine letzten Tage daheim verbringen.
Während eines letzten Urlaubs in Italien wird alles nochmal leichter – bis Paul schließlich wirklich im Sterben liegt. Die Geschichte ist dabei wirklich ungeschönt und zeigt den kompletten Prozess von der Erstdiagnose bis zur Beerding. Auch die ganze Bandbreite an Gefühlen werden angesprochen – und wie man mit ihnen umgehen kann. So schreibt Leo nicht nur einen Brief an Gott und redet mit seinen Eltern, er findet auch in seiner Freundin Josie, die ihren Vater verloren hat, eine Gleichgesinnte. Und auch die Frau vom Kinderhospitz gibt Leo gute Ratschläge, wie er seinem Bruder in den letzten Stunden beistehen kann.
Ich muss sagen, dass bei so einer Geschichte meine Augen nicht trocken bleiben. Aber auch solche Geschichten sind wichtig. Gerade weil hier die Gefühle verwaister Geschwisterkinder ernst genommen werden. Dass es auch einen Bezug zu Gott gibt, stört mit als Atheistin hier nicht – denn Trost im Glauben zu finden, ist hier ein Tipp unter vielen. Am Ende des Buches gibt es übrigens noch 10 weitere Ratschläge für Eltern, wie sie Kinder bei ihrer Trauer begleiten können.
Ein Buch, das auf alle Fälle nicht alleine gelesen werden sollte.
Auf Wiedersehen kleiner Bruder *Affiliate-Link
- Autorin: Eva Maria Nielsen
- Illustratorin: Rebecca Meyer
- Verlag: Bonifatius Verlag
- Alter: ab 6
- Seiten: 160
- Preis: 18,- Euro
- ISBN-13: 978-3897109384
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