Ich liebe Sagen und Heldengeschichten. Und eine seit meiner Jugend ganz besonders: Das Heldenepos um Siegfried und den Schatz der Nibelungen. Deshalb hat es mich riesig gefreut, dass Anna Kindermann mit „Siegfried – Der Drachentöter“ diese spannende Geschichte für Kinder im Grundschulalter neu erzählt. Die vielen Illustrationen von Lena Winkel setzten dabei den Helden, die Drachen und auch Krimhild humorvoll und altersgerecht in Szene.
Darum geht´s in Siegfried – Der Drachentöter
Der junge Königssohn Siegfried gilt als furchtbar stark und zieht unerschrocken durch die Welt. Eines Tages trifft er in einem Lindenwald auf einen Drachen und tötet diesen im Kampf. Seinen Körper bestreicht er mit Drachenblut, das ihn unbesiegbar macht. Als er am Königshof in Worms erfährt, dass die bezaubernde Prinzessin Kriemhild von einem bösen Drachen entführt worden ist, begibt er sich auf eine abenteuerliche Suche und kämpft auf der Reise zum sagenumwobenen Drachenfelsen gegen ensetzliche Ungeheuer.
Wird er es schaffen, Kriemhild aus den Fängen des Drachen zu befreien? Und was hat es mit dem mysteriösen Zwergenschatz auf sich?
Siegfried lief zielstrebig durch das Wäldchen, bis er plötzlich lautes Gebrüll hörte. Hinter einem hochgewachsenen Lindenbaum sah er ein gewaltiges Ungeheue hervorschießen. Es hatte einen riesigen Schwanz, mächtige Hörner und glänzende Schuppen. Die roten Augen glitzerten bedrohlich und aus seinem Maul spie das Tier einen loderden Flammenball.
Siegfried – Der Drachentöter, Seite 8
Zwei tote Drachen und KEIN Verrat
Worms, Xanten, die Burgunder und die Nibelungen: Die Siegfriedsage ist mehr als nur ein Bad im Drachenblut und das Finden eines Zwergenschatzes. Es geht auch um Liebe und Verrat, um Macht und List und um Glück und Verlust. Und in jeder Version, die ich bisher vom Nibelungenlied gelesen habe, verläuft die über 1000 Jahre alte Geschichte etwas anders und hat verschiedene Schwerpunkte. In Wolfgang Hohlbeins „Hagen von Tronje“ geht es sogar nur um den Antihelden (kommt bald in die Kinos).
Aber all diese – oft blutigen und kämpferischen – Nebenschauplätze klammert Anna Kindermann hier bewusst aus. In ihrem „Siegfried“ fängt sie das Märchenhafte ein und interpretiert es neu. Da gibt es den starken Siegfried, der durch seinen ersten Drachenkampf unbesiegbar wird. Das Lindenblatt an der Schulter wird erwähnt, hat aber für Siegfried keine Konsequenzen (in der Heldensage wird ihm die freie Stelle ja zum Verhängnis). Dafür gibt es Begegnungen mit einem Ritter im Wald und einem Zwergenkönig (Stichpunkt magische Requisiten: Schild und Tarnkappe), sowie die Wanderung zum Drachenfels mit dem listigen Riesen Wolfgrambär sowie eine heldenhafte Prinzessinnenrettung mit einer zweiten Drachentötung. Der große Schatz wird gefunden und direkt verloren, was den beiden Liebenden nichts ausmacht, da beide nur schnell zurück zur Familie wollen.
Für Kinder im Grundschulalter ist das eine runde und aufregende Geschichte, die nicht ganz so blutig wie das Original ist. Für mich persönlich haben Schlüsselfiguren wie die Isländische Prinzessin / Walküre Brunhilde, der Verräter Hagen von Tronje und auch Kriemhilds Bruder Gunther gefehlt. Auch fand ich es irritierend, das Krimhild dunkle Haare wie Brundhild, aber nicht deren Kampfesgeist hat (das hätte mir nämlich sehr gefallen). Insgesamt eine kindgerechte Interpretation der Siegfriedsage, die perfekt für Grundschulkinder ist.
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- Autorin: Anna Kindermann
- Illustratorin: Lena Winkel
- Verlag: Kindermann Verlag
- Alter: ab 5
- Seiten: 40
- Preis: 22,- Euro
- ISBN-13: 978-3949276354
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