Ja liebe Papas, das Leben ist ein Hund. Da hat Frau die prallsten dicksten Hupen ever und Mann darf sie nicht anfassen, während der eigene Sproß bei jedem Kwäkeln selbe ins Gesicht gedrückt bekommt. Tja, was soll ich sagen, aus bloßer Dekoration wurde eben über Nacht eine funktionstüchtige Futterstation. Die weh tut wie hulle. Und außerdem ist da ja auch Essen drin. Also Babys Essen. Und mit Essen spielt man nicht!

Das Leben ist ein Hund
Mal schwarz, mal weiss, mal kunterbunt
Es bellt es beißt, es frißt und scheißt
Und manchmal reibt sich’s an dein Bein
Oh nein, das Leben ist kein Schwein
Nein, das Leben ist ein Hund

(Wizo)

Ich stille gern. Es ist praktisch. Man hat Babys Nahrung immer dabei, es kostet nichts und es ist das beste, was Baby bekommen kann. Und ich hab zum zweiten Mal in meinem Leben Brüste. Also so richtige, für die man einen BH braucht. Zwar ist die Sorte Still-BH an Schönheit mit Oma´s zweckdienlichem fleischfarbenen Mieder zu vergleichen. Aber die hässlichen Dinger sind leider die bequemsten. Und warum auch schön verpacken? Damit Mann noch mehr in Versuchung kommt dranzufassen? Die Zeiten, in denen ich meine zwei Spiegeleier in Push-ups Größe A verhüllen und aufhübschen muss, kommen noch früh genug.

Denn Stillen bis zum Kindergartenalter muss nun auch nicht sein. Jeder wie es mag, aber ich brauche jetzt keinen Orden für´s Langzeitgestille. Und irgendwann ist mit der Fremdbestimmtheit einfach Schluss. Bei HerrnSjardinski habe ich die abendliche Stillmahlzeit nach dem 6. Monat durch das Fläschchen ersetzt und ließ danach erstmal die Korken knallen. Wooohoo – Freiheit.

Milk to go – Stillen unterwegs

Ich finde auch Stillen in der Öffentlichkeit ok. Mich stört es nicht. Nein – ich nehem s bei anderen nichtmal wahr. Ein Kind hat schließlich ein Recht auf Essen. Brust raus, Baby dran, Tuch drüber. So einfach ist das.

Der Iromann war da letztlich anderer Meinung. Wir saßen in einer Gaststätte draußen auf der Terrasse und MisterWin fing mit diesen Schmatzgeräuschen an, die in lautstarkes Geweine übergehen, wenn man sie ignoriert. Ich wollte gleich die begehrte Milch auspacken, als der Iromann sagte „Nicht hier im Restaurant, warte doch bis daheim“. Häää? Hat der das gerade wirklich gesagt??? Mein Mann??? Seit wann ist der denn so verklemmt – ach was – mega-schräg drauf???

Nicht dass wir in einem richtigen Restaurant gesessen hätten, also so eins mit schicken Kellnern und Stoffservietten, was ich halbwegs verstehen könnte. Nein, in einer Dorfgaststätte mit hässlichen Plastikstühlen. Draußen. Und sowieso wär´s mir in dem Moment auch wurscht gewesen. „Soll ich dafür auf´s Klo gehen, oder was?“, hab ich gesagt und das getan, was eben getan werden musste. Also Brust raus, Baby dran, Tuch drüber. Und von meinem Mann Unverständnis geerntet.

Wen stört denn eine Stillsituation mehr als ein hunriges weinendes Baby? Wenn dann wahrscheinlich nur die, die pikiert tun, wenn sie einen Blick auf eine hervorblitzenden Nippel erhaschen, aber sich sonst keine Brust von den Tittenmäuschen aus der Bild-Zeitung entgehen lassen.

Ich werde jedenfalls nicht auf einmal anfangen, mich zum Stillen in irgendwelche Ecken zu setzen oder so ein hässliches Stilllätzchen tragen. Auch nicht, wenn der Punk- Spießer-Papa das situationsbedingt nicht so toll findet. Wie gesagt, die Brust ist keine Deko mehr, sondern ein Futterorgan, das benutzt werden will. Das Leben ist eben ein Hund, liebe Papas.

Stillen im Restaurant – ja oder nein? Was ist eure Meinung?