Was mache ich als Mutter wirklich gut? Die Frage ist schwer zu beantworten, sieht man doch bei sich selbst eher die Fehler und bewundert andere Mütter. Eine meiner liebsten Freudinnen zum Beispiel, die mit ihrer positiven Ausstrahlung immer für gute Laune sorgt und so liebevoll mit allen Kindern umgeht. Kein Wunder, dass ihr Mini-Me HerrSjardinskis beste Freundin ist. Oder eine andere gute Freundin, die mit ihren zwei Jungs immer eine solch entspannte Geduld an den Tag legt – mein heimliches Vorbild in Sachen „Umgang mit Jungs“.
Momsrock – Blogparade von Lucie MarshallAber was mache ich wirklich gut? Das will Lucie Marshall, Autorin von Auf High Heels in den Kreißsaal, wissen. Sie hat zur Blogparade #momsrock Das habe ich in Bezug auf meine Kinder wirklich gut gemacht eingeladen. Also wo rocke ich als Mama?
Naturforscher: HerrSjardinski ist an allem interessiert, was mit Natur zusammenhängt. Tiere, Pflanzen, aber auch Insekten. Da ich keinerlei Berührungsängste mit Krabbeltieren hab (außer Spinnen, für die ist der Iromann zuständig), sind wir oft am entdecken und erforschen. Da werden Schnecken und dicke Regenwürmer gesammelt oder ich zeige dem feinen Herrn einen besondern schönen großen Käfer. Einmal hatten wir einen Maikäfer eine ganze Woche im Terrarium – HerrSjardinski taufte ihn auf den Namen „Willow“. In meinem Käferbuch (noch aus meiner Kindheit) haben wir dann nachgesschlagen, was das Maikäferchen so frisst und wie lange so ein Maikäferleben überhaupt ist. Ich finde es total schön, dass er sich so dafür interessiert und dass er keinen Ekel vor diesen wunderschönen faszinierenden Tierchen hat.
Der Tod: Manche Eltern zieren sich – verständlicher Weise – davor, dem Kind zu erklären, was Tod bedeutet. Mit Freigängerkatzen kommt man da gar nicht drum herum. HerrSjardinski hat seine erste Maus mit 1,5 Jahren feierlich bestattet. Dieses Jahr waren es so viele, dass wir sie täglich in der Tonne entsorgten. Mittlerweile weiß der feine Herr schon, was Tod ist und tot sein bedeutet. Es ist ein ganz normaler Begriff in unserem Alltag. Das bekommt dann auch mal der selten gesehene Patenonkel zu spüren: „Lebt der Onkel Kalle noch oder ist der schon tot?“
Bittre Medizin: Ja, ich gebe zu, am Anfang hab ich wie ein aufgescheuchtet Huhn reagiert, wenn HerrSjardinski krank war. Aber je öfter unser Kinderarzt „Geduld und Mutterliebe“ für den feinen Herrn „verschrieb“, desto ruhiger wurde ich in der Beziehung. Ich selbst habe keine Angst vor Ärzten oder Behandlungen in Bezug auf mich – und mein eigenes Kind „leiden“ sehen, mag ich nicht. Also gar nicht erst eine „Leidsituation“ konstruieren. „Ruhe bewaren“ ist oft schon ausreichend, um auch das Kind zu beruhigen. Fieber messen, Medizin nehmen oder zum Arzt gehen – alles kein Problem für HerrnSjardinski. Sogar Spritzen machen ihm nichts aus, hat er doch bei mir (Blut abnehmen), dem Iromann (Blut spenden) und seinem Opa (Insulin) so oft gesehen, dass die spitzen Dinger nicht schlimm sind.
Fiese Ärzte: Auch als HerrSjardinskis kaputter Backenzahn repariert werden musste, konnte die Ärztin ohne Betäubung! (die ist für Kinder wohl noch unangenehmer) bohren. Klar er hat geautscht, aber er hatte keine Angst. Leider war das Kariesloch durch den Defekt im Zahnschmelz sehr tief. Und der kleine Kerl konnte nicht länger als 10 Minuten still halten, so dass dann doch eine Narkose fällig war. Da hat dann sogar die Ärztin gesagt „Sie haben aber einen tapferen Jungen. Die meisten Kinder lassen das mit zehn noch nicht mit sich machen und er macht das mit seinen drei Jahren schon so toll.“
Also ich kann dann wohl als Resumée behaupten, dass ich es wirklich gut gemacht habe, meinem Kind beizubringen, vor alltäglichen Dingen keine Angst haben zu müssen. Sei es ein krabbeliges unbekanntes Insekt, ein totes Tier oder der Arzt mit der Spritze. Auch wenn letzteres nicht angenehm ist, aber schlimm ist es auch nicht. Und das macht mich schon ein bisschen stolz. Ok, das war gelogen. Es macht mich mega stolz.