Heute ist wieder der fünfte des Monats – als Zeit für Tagebuchbloggen nach dem Motto „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“. Diesmal nehme ich euch mit durch den Alltag an einem ganz normalen Dienstag. Wie jeden Dienstag bin ich den halben Tag im Büro, während die Jungs im Kindergarten bzw. der Schule sind. Für den Nachmittag ist noch nichts geplant, außer, dass ich gerne raus möchte. Denn gestern war ein doofer Tag mit viel Streit und ich mag was Schönes machen. Das dieser Tag mit einer Kopfverletzung endet, das hätte ich nicht gedacht.
6:35 – Ich bin schon eine Weile wach, der Rabauko dreht sich unruhig neben mir hin und her. Wir kuscheln etwas, bis uns das Weckerklingeln aus dem Bett holt. Der kleine Kerl schlurft ins Wohnzimmer, während ich die Pausenbrote belege, Gurke schneide und zwei Nutellatoasts bestreiche.
7:35 – Die Jungs haben gefrühstückt und sind halbwegs fertig. Zum Glück hat der feine Herr erst zur zweiten Schulstunde. So kann ich zur Bahn flitzen und der Iro-Mann bringt später die Jungs zu Schulbus und Kindergarten.
8:30 – In der Bahn habe ich bereits meine Mails, Twitter und Instagram gecheckt. Jetzt bin ich endlich im Büro, kann meinen Kaffee trinken und mein Schokobrötchen essen. Und Mails beantworten.
9:30 – Wir haben Team-Meeting und besprechen einige Projekte. Am Donnerstag wird JuSu von Mama Schulze ihr Buch „Alles wie immer – nichts wie sonst“ offiziell in unserer Agentur lesen, dazu sind Blogger und Journalisten geladen. Wir stellen die Räumlichkeiten zur Verfügung und helfen bei den Vorbereitungen. Dazu findet nächste Woche die Kind + Jugend in Köln statt, eine große Messe, auf der ein Großteil unserer Kunden sein wird. Un hier gilt es auch einiges zu organisieren.
10:30 – Ich bereite mich auf das nächste Meeting vor und schreibe noch ein paar Mails. Ich habe so viel zu tun, vor allem müsste ich Texte schreiben, aber ich komme nicht dazu.
11:45 – Nach dem Meeting kann ich wieder etwas weiter arbeiten und muss noch einige Dinge mit den Kollegen besprechen. Ich schaffe nur einen winzigen Teil meiner Textarbeit.
13:15 – Der Chef hat für alle gekocht und es gibt ein indisches (veganes) Gericht mit Kichererbsen. Ich muss gleich los, meine Bahn nach Hause erwischen. Das Buch von JuSu schnappe ich mir, damit ich es bis Donnerstag noch lesen kann und fange damit gleich in der Bahn an. Keine gute Idee – die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen. Ich bin zu nah am Wasser gebaut.
14:30 – Ich hole den feinen Herrn in der Schulbetreuung ab, zusammen düsen wir zum Kindergarten. Der Rabauko freut sich wie immer riesig, mich zu sehen. Daheim haben wir erstmal alle Durst. Und der feine Herr muss noch eine Hausaufgabe fertig machen. So kann ich doch noch etwas lesen.
15:45 – Wir wollen einen Ausflug ins Feld mit den Rädern machen. Nur dummerweise ist mein Rad platt. Da will man alle 15 Jahre mal Rad fahren und dann das…Ich bin wirklich seit 2003 nicht mehr gefahren und hatte das Rad erst … äh …restaurieren lassen. Aber irgendwas stimmt mit dem Ventil nicht. Oder ich bin zu doof. Also fahren die Jungs alleine los und ich laufe hinterher. Was sich später noch als fatale Entscheidung herausstellen wird.
16:30 – Wir sind beim Hofladen im Feld angekommen. Die Jungs holen sich ein Eis, ich kaufe Gemüse vom Hof, selbst gebackenes Brot, Wurt und Käse. Dann laufen wir noch etwas auf dem Hof herum, streicheln Katzen und die Jungs schaukeln auf dem Spielplatz. Dicke Wolken ziehen herauf und wir machen uns auf den Rückweg.
17:30 – Der Rabauko fährt so schnell auf dem Feldweg, ich komme kaum hinterher. Auch nicht, als er die ersten Häuser erreicht. Ich brülle „Stop, sto-ooop, STOP!“, aber er hört nicht. Bleibt nicht stehen. Dann passiert es. Ein Schrei. Weinen. Der feine Herr fährt mir entgegen. „Mama, der Rabauko hat sich weh getan!“ Ich laufe. Renne. Ich habe Angst, was da nun kommt. Er ist so weit weg, eine gefühlte Ewigkeit. Eine Frau kommt aus einem Haus gelaufen um zu helfen. Ich sehe kein Blut, nur Dreck. Und eine dicke dicke Beule. Eine Freundin kommt dazu und gibt uns ein Kühlpack. Jetzt ist der Rabauko ganz kleinlaut, dass er nicht gehört hat.
18:00 – Wir sind wieder daheim. Die Jungs schauen einen Film – auf den Schreck. Der Iro-Mann ist bereits zu Hause und macht Abendbrot. Mit unseren leckeren Einkäufen.
19:00 – Wir haben gegessen und noch eine Folge „Mr Bean“ auf YouTube geschaut. Die Jungs lieben diesen ulkigen Kerl und er ertönt permanent dieses unbeschwerte glockenhelle Kinderlachen. Der Rabauko hat seine dicke Beule fast vergessen und noch ein Stück Torte verputzt. Immerhin keine Gehirnerschütterung. Der feine Herr meinte, die Beule würde wie ein Stück Bierschinken aussehen.
20:00 – Der Iro-Mann bringt unser Bierschinken-Hörnchen ins Bett und ich lese HerrnSjardinski aus dem Buch „William Wenton“ weiter vor. Ganz schön spannend, finde ich.
21:00 – Nun sitze ich hier und habe meinen Mama-Feierabend. Gleich werde ich mit dem Iro-Mann noch eine Folge „Shameless“ schauen. mein Hals kratzt. Ich hoffe, es bahnt sich keine Erkältung an. Das könnte ich gerade gar nicht gebrauchen.