Mal Hand auf´s Herz: Wer von uns hatte nicht schon einmal Vorurteile? Weil er vielleicht schon einmal selbst eine schlechte Erfahrung mit jemandem oder etwas gemacht hat. Oder jemanden kennt, der einem etwas erzählt hat, dass Dies oder Jenes schlecht ist. Oder man hat einmal von jemandem gehört, der jemanden kennt usw. Und so treten wir einfach neuen Dingen vorsichtig gegenüber – aufgrund unserer Vorurteile.
Das ist auch manchmal bei unseren Kindern so. Die Vorschule soll vielleicht ganz schrecklich sein, weil man da nur 15 Minuten Zeit zum Mittagessen hat. Oder der Besuch beim Zahnarzt, der wird bestimmt ganz schlimm, denn da tun sie einem weh und man muss auf einem schrecklichen Stuhl sitzen. Ja, sogar das Essen leidet unter Vorurteilen. Wir wissen alle, dass Spinat, Fisch und Co. einfach scheußlich schmecken, oder? Wer freut sich über neue Nachbarn? räumt mit den Vorurteilen auf und zeigt ganz kindgerecht, wie Vorurteile entstehen und warum sie eben nicht immer der Wahrheit entsprechen.
Darum geht´s in Wer freut sich über neue Nachbarn?
Die kleinen Hasen freuen sich: Neue Nachbarn sind eingezogen – Ratten! Hopsend verbreiten sie die Neuigkeit im ganzen Haus. Doch was haben die anderen Bewohner nicht alles über Ratten gehört: Sie sind unordentlich, schmutzig, riechen streng und sollen sogar stehlen! Sie könnten eine Gefahr für alle Bewohner sein. Aber stimmt das wirklich? Eine lustige, rasant erzählte Geschichte über Offenheit und Toleranz
Stinkige, schmutzige, diebische RATTEN sind unten eingezogen. Und ich habe gehört, dass sie sich liebend gerne durch Wände nagen! Das GANZE HAUS kann einstürzen!
Das sagt Mutter – Offenheit bedeutet, sich eine eigene Meinung zu bilden
Vorurteile sind erstmal nicht so schlimm. Und je mehr Erfahrungen wir in unserem Leben sammeln, desto mehr Vorurteile werden wir auch haben – denn sie entsprechen einfach unseren Erfahrungen. Sie lassen uns vorsichtig werden. Aber trotzdem sollte man immer mit einer gewissen Offenheit an Dinge heran gehen, damit wir uns eine eigene (neue) Meinung bilden können.
Genauso geht es den Bewohner des Hauses, in dem nun Ratten eingezogen sind. Die Hasen freuen sich über die neuen Nachbarn und wollen sie begrüßen. Doch je mehr Nachbarn – vom Schwein bis zum Eisbär – die kleinen Häschen von den neuen Mitbewohnern erzählen, desto größer wird die Ansammlung der Vorurteile über Ratten. Die sind unordentlich, stinken, sind schmutzig und stehlen gerne Essen. Die Yaks glauben sogar zu wissen, dass Ratten sich durch Wände nagen.
[…] Ratten sind unten eingezogen, und sie werden das ganze Haus zum Einsturz bringen und begraben uns lebendig unter RATTENKACKA!
Oh, nein! Sie müssen sofort ausziehen.
Auf einmal sind alle ziemlich ängstlich – bis auf die Häschen, die sich trauen, bei den Ratten zu klingeln. Und das, was sie da erleben, entspricht so gar nicht dem Bild einer schmutzigen, fiesen und gefährlichen Ratte. Auf einmal schämen sich alle Nachbarn über die schlimmen Dinge, die sie gesagt haben.
Ein ganz tolles Buch das Kindern zeigt, wie wichtig es ist, sich selbst ein Bild zu machen, um sich eine eigene Meinung zu bilden.
Das sagt Söhnchen – Hopsen, trotten, trippeln
Da fallen die alle die Treppe runter. – Rabauko
Dem Rabauko sind die Bilder teilweise etwas überladen. Dafür mag er es sehr, wenn man ihm die Geschichte mit verstellten Stimmen vorliest und sich das Schwein sehr schweinig, die Ziege ziegig und die Häschen eben hasig anhören. Das geht mit diesem Buch nämlich hervorragend – und ordnet das Bilderchaos etwas. Außerdem sind die wiederkehrenden Elemente, nämlich die Tiere, die alle ein Stockwerk tiefer gehen, besonders einprägsam und beliebt.
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♥ Autor: Sarah McIntyre
♥ Übersetzung: Corinna Wieja
♥ Seiten: 32
♥ Verlag: Magellan
♥ ISBN: 978-3734820472
♥ Altersempfehlung: ab 3 Jahren
♥ Preis: 14,- €
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Das sieht nach einem tollen Buch aus. Vom Thema her und auch die Bilder gefallen mir sehr gut. Da muss ich in der Bücherei mal danach Ausschau halten. Danke für’s Vorstellen.
LG
Nele E.