Es gab mal eine Zeit, da ging es mir sehr schlecht. Ich konnte nachts nicht schlafen, war im Gedankenkarussel gefangen, konnte nicht essen und war einfach immer traurig. Eine depressive Phase. Fast niemand in meinem Umfeld hat mich verstanden. Es war schlimm, aber kurz, denn ich ging zur Therapie. Damals hatte ich noch keine Kinder. Und seitdem ich Kinder habe, hatte ich keine depressive Phase mehr. Aber viele Mamas da draußen kämpfen jeden Tag gegen die dunklen Gedanken und diese innere Traurigkeit. Denn Depressionen gehören zu den häufigsten Krankheiten – und zu den Krankheiten, die am häufigsten unterschätzt werden. In Meine Mutter, die Fee, erklärt Autorin Nikola Huppertz das Tabuthema Depression ganz kindgerecht und einfühlsam.
Darum geht´s in Meine Mutter, die Fee
Fridi versteht die Welt nicht mehr. Ihre Mutter benimmt sich immer sonderbarer: Sie sitzt die halbe Nacht im Sessel und starrt in die Dunkelheit, sie bleibt lieber im Bett liegen, als mit Fridi und ihrem Vater zu frühstücken, und manchmal läuft sie den ganzen Tag im Nachthemd herum. Als ihre Mutter gar nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen will, glaubt Fridi den anderen, die sagen, dass ihre Mutter verrückt geworden ist. Doch dann verrät ihr der Vater ein Geheimnis: Ihre Mutter ist eine Fee in der Welt der Menschen. Sie ist ein Wesen der Dunkelheit, das von Zeit zu Zeit in ihrer eigenen Welt lebt. Erst kann Fridi auch das nicht glauben, doch nach und nach beginnt sie die Krankheit ihrer Mutter zu verstehen.
Das sagt Mutter – Ein Buch, das berührt
Fridis Mama rutscht immer tiefer in die Depressionen und schafft es nicht, sich morgens anzuziehen. Anfangs kann sie noch ihrer Tochter Geschichten vorlesen, Querflöte spielen und ihrem Beruf als Musiklehrerin nachgehen. Doch irgendwann steht sie gar nicht mehr auf und kann auch nicht mehr lächeln. Das macht Fridi unheimlich wütend und sie fängt an, den Kindern zu glauben, die sagen, dass ihre Mama verrückt sei.
„Wenn sie eine Fee wäre“, sagte ich am nächsten Abend zu meinem Vater, „dann wäre sie schön.“ „Das ist sie doch“, sagte er.
Zum Glück ist Fridis Papa sehr einfühlsam. Auch er wirkt auf den Illustrationen sehr traurig. Und trotzdem vermittelt er seiner Tochter die Erklärung für diese tiefe Traurig- und Antriebslosigkeit der Mutter: Sie ist eine Fee. Fridi versucht nun im Verhalten ihrer Mama die Fee zu entdecken – und findet sie.
Dann spielte sie eine schöne Melodie auf ihrer Querflöte. Und während alles um uns herum in einen Zauber fiel, sah ich es. Ich sah, dass sie eine Fee war.
Dieses Buch berührt, denn man kann die Emotionen dieser kleinen Familie zwischen den Zeilen spüren: Traurigkeit, Wut, Angst, Liebe, Hilflosigkeit und ganz viel Hoffnung. Denn eine Fee gehört immer zu den Menschen, denen sie sich zu erkennen gegeben hat.
Das sagt Söhnchen – So traurig
„Mama, das Mädchen putzt ja! Und die Mama schaut traurig.“ – Rabauko
Der Rabauko erkennt in den Bildern eher die Traurigkeit. Und da seine Mama ja keine Fee (mehr) ist, hat er dazu keinen Bezug. Trotzdem faszinieren ihn die Illustrationen.
*** Werbung ***
Meine Mutter, die Fee *Affiliate Link
♥ Autor: Nikola Huppertz
♥ Illustration: Tobias Krejtschi
♥ Seiten: 36
♥ Verlag: Tulipan Verlag
♥ ISBN: 978-3864293696
♥ Altersempfehlung: ab 4 Jahren
♥ Preis: 15,- €
*Was ist ein Amazon Affiliate Link?
Wenn ein Affiliate Link hier auf der Website benutzt wird, erhalte ich dann, wenn ein Kauf getätigt wird, eine kleine Provision. Für euch ändert sich rein gar nichts. Es werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben. Der Preis des Produkts bleibt exakt so, als ob ihr das Produkt ohne Klick auf den Link gemacht hättet.