Jeder gute Comic braucht einen Bösewicht und einen Helden! Doch was ist, wenn der Bösewicht der skrupellose Boss eines Lebensmittelkonzerns ist und die Heldin ein cleveres Mädchen, das auf veganes Essen steht? „Yasmina und die Kartoffelkrise“ von Wauter Mannaert serviert eine Heldengeschichte mitten aus dem Leben, die voll von Spannung und Diversität ist und die Problematik rund um Ernährung mit viel Witz auf den Punkt bringt. Ein leckerer Kindercomic ab 9 Jahren, der nicht nur für junge Menschen auf den Teller gehört.
Darum geht´s in Yasmina und die Kartoffelkrise
Die 11-jährige Yasmin lebt mit ihrem Papa zusammen, der in einer Frittenbude arbeitet. Das Geld ist immer knapp. Aber zum Glück hat Yasmina eine besondere Leidenschaft: Sie liebt gesundes veganes Essen und ist eine sehr kreative Köchin und Bento-Boxen-Macherin. Auf dem Weg zur Schule pflückt sie täglich Kräuter, mopst aus fremden Gärten Obst oder bekommt aus dem Schrebergarten ihrer Freunde Cyril und Marco frisches Gemüse. Bis zu dem Tag, an dem deren Gemüsegarten platt gemacht und durch ein Feld mit genmanipuliertem Kartoffeln ersetzt wird. Mit einer ausschließlich aus diesen Kartoffeln hergestellten Produktpalette will Tom de Perre und sein mysteriöses Unternehmen ein kommerzielles Monopol über den Lebensmittelmarkt erlangen. Doch diese neue Kartoffelsorte macht nicht nur süchtig, sondern führt auch zu eigenartigem Verhalten derer, die davon gegessen haben! Yasmina muss dagegen vorgehen!
Witzige Umweltkrimi rund um gesunde Ernährung
Yasmina ist voller Leidenschaft für gesunde Ernährung, hat aber trotz ihres jungen Alters ein Päckchen zu tragen. Als Halbweise übernimmt sie Verantwortung für sich und ihren Papa und versucht, täglich Essen auf den Tisch zu bringen – trotz leerem Geldbeutel. Das Dilemma wird verschärft, als ihre Gemüsequelle versiegt und sie nun noch mehr vor die Wahl gestellt wird: Leerer Magen oder Essen stehlen. Dies ist nur eins von vielen liebevollen und vielfältigen Details in der Geschichte. Es geht um Armut, Gentechnologie, Selbstversorger, das Leben im Hochhaus und eine zunehmend kapitalistische gesteuerte Gesellschaft. Die diversen Protagonisten in dieser Geschichte runden dabei die Themen des Comic ab.
Mit all diesen Themen im Gepäck ist die Comic-Geschichte trotzdem spannend und voll mit humorvollen Situationen. Das Gezanke von Cyril und Marco, Yasminas Papa, der jeden Abend nach Fritten müffelt, und die seltsamen Tier-Pflanzen-Kombinationen der Erfinderin Amaryllis sind nur einige Highlights, bei denen ich schmunzeln musste. Auch die vielen Geschmacksrichtung des genmanipulierten Kartoffel-Fraßes – von Fischstäbchen mit Spinat bis Bolognese-Geschmack – ist der Knaller. Mit dieser Unbeschwertheit schafft es das Buch, dass sich auch junge Leser damit auseinander setzen, ob man wirklich Fertigprodukte aus Plastiktüten essen möchte, warum ein Vollzeitjob nicht für den gesunde Ernährung reicht und ob wir wirklich in einer Gesellschaft voller kapitalistischer Lebensmittelkonzerne leben wollen.
Am Ende des Buches gibt es noch ein paar leckere kartoffelhaltige Bento-Rezepte von Yasmina. Wobei …irgendwie bekommt man bei Lesen auch Lust auf Fritten. Selbstgemacht, versteht sich.
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Yasmina und die Kartoffelkrise *Affiliate-Link
- Autor/Illustrator: Wauter Mannaert
- Seiten: 152
- Verlag: Reprodukt
- Lesealter: ab 9 Jahren
- ISBN-13: 978-3956402586
- Preis: 20,- €
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