Die deutsche Grammatik ist nicht immer einfach zu verstehen. Genus, Konjunktiv oder Konjugation – in der Grammatik kommt es immer wieder zu „unlogischen“ Ausnahmen, die nicht nur Nicht-Muttersprachlern zu schaffen machen. Und dann wären da noch die ganzen lateinischen Bezeichnungen – uff. Da muss ich selbst ab und zu nachschlagen. Was war nochmal Plusquamperfekt? Wie heißt dieses Satzglied nochmal? Und wie erkenne ich die Vier Fälle? Umso toller finde ich daher das Grammatik-Sachbuch „Hunde im Futur: Eine Grammatik in Bildern“ von den Geschwistern Susanna und Johannes Rieder, das obendrauf ein echtes Kunstwerk ist. Grammatik wird hier mit wenig Text, vielen Illustrationen und aufklappbaren Seiten erklärt. Die perfekte Gedächtnisstütze für Schulkinder ab 8 Jahren und Schulkind-Eltern.
Darum geht´s in Hunde im Futur: Eine Grammatik in Bildern
Substantive, Verben, Pronomen, Artikel & Co: Hier kommt der sinnlich-haptische Zugang zu grammatikalischen Grundbegriffen. Die grammatikalischen Phänomene werden durch die Illustrationen und die Klapp-Seiten so dargestellt, dass die Erklärungen mit so wenig Text wie möglich auskommen.
Dabei hat „Hunde im Futur“ nicht den Anspruch, klassische Schulgrammatik zu ersetzen. Vielmehr fängt die Grammatik in Bildern dort an, wo Schulgrammatik aufhört. Tabellen, die ja überall leicht nachzuschlagen sind, sind bewusst nicht enthalten, sondern höchstens angedeutet. Der Inhalt orientiert sich am Basiswissen, das für alle Schularten relevant ist. Dabei wird weniger Wert auf abschließende Vollständigkeit als vielmehr auf Inspiration und vertieftes Verständnis gelegt.
Trockenes Thema witzig gestaltet umgesetzt
Ich muss gesehen, ich mochte Grammatik in meiner Schulzeit. Für viele Schüler ist der Stoff aber eher von der Horror-Sorte. Genau diese Kinder werden mit dem Kunstwerk unter den Lehrbüchern abgeholt. Verständlich und einfach werden die grammatikalischen Grundbegriff erklärt. Die „Vier Fällen“ verfolgen wir anhand des Alltags einer Großmutter. Mäuse bringen dem Leser die Präpositionen nahe. Und eine süße Hundebande verdeutlicht Futur 1 und 2. Dazu gibt es immer wieder kleine Geschichten, wie beispielweise „Die Prinzessin auf der Erbse“, um das Imperfekt zu erläutern. Oder die Beschreibung eines Familienbildes, um die verschiedenen Pronomen kennen zu lernen.
Die Seiten zu jedem Thema sind sinnlich-haptisch zum Aufklappen und werden von den feinen Buntstiftillustrationen von Arinda Crăciun ergänzt. Letztere sind obendrauf auch noch schön vielseitig und divers. So sieht man nicht nur jeden Menge Tiere und Menschen, sondern auch zwei küssende Männer, eine Frau mit Kopftuch, eine Kippa oder auch eine Shihsa.
Dabei finde ich diese Diversität – wie in einigen Rezensionen kritisiert – keineswegs störend (da sie angeblich vom Wesentlichen ablenken), sondern eher hilfreich. Hilfreich, weil auch Gegenstände gezeigt und benannt werden, die vielleicht nicht jedes Kind kennt, aber eben bei Kindern mit Migrationshintergrund oder einer Nicht-Christlichen Religionsidentität zum Alltag gehören. Und obendrauf macht diese Diversität das Buch auch zu einer Lehrhilfe für diejenigen, die Deutsch als Fremdsprache lernen.
Ich bin jedenfalls froh, dieses wunderschöne Deutsch-Sachbuch in unserem Bücherregal zu haben. Die nächsten Hausaufgaben sind gerettet. Ein absolutes Must-Have für alle, die wie ich ab und an nachschlagen müssen, deren Schulkinder nach den Ferien ein Update brauchen oder die in der Erwachsenen-Bildung arbeiten.
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Hunde im Futur: Eine Grammatik in Bildern *Affiliate-Link
- Autor:in: Susanne Rieder, Johannes Rieder
- Illustratorin: Arinda Crăciun
- Designer: Carsten Aermes
- Seiten: 128
- Verlag: Rieder Bücher
- ISBN-13: 978-3948410216
- Altersempfehlung: ab 8 Jahren
- Preis: 30,00 €
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