Sicherlich sagt euch das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen etwas! Jetzt hat Folker Banik dieses Märchen ganz neu und mordern nacherzählt! Und ich bin ganz begeistert, wie großartig ihm das gelungen ist – ganz ohne dieses komische Gefühl, das man beim Original hatte, weil der Kaiser am Ende vor versammelter Mannschaft so bloß gestellt wurde. Dazu wird die Geschichte mit märchenhaft-schönen Illustrationen von Almud Kunert in Szene gesetzt. Aber von vorne:
Darum geht´s in Des Kaisers neue Kleider
Für den Kaiser von Youkali ist jeder Tag wie ein Traum: Zum Frühstück gibt es Berge an Pfannkuchen mit Ahornsirup, Holundereis und Brombeerbonbons. Danach hüllt er sich in seine buntesten Kleider, um in dem prächtigen Schlossgarten umherzuspazieren. Er hat alles. Nur keine echte Freunde! Alles muss er immer ganz alleine machen mit seinen lästigen Ministern im Nacken, die immer nur das sagen, was er hören will. Doch eines Tages kommen zwei seltsame Schneider in die Stadt, die ihm ein verheißungsvolles Angebot machen, das er nicht ausschlagen kann: Neue, wundersame Kleider, die nur Menschen sehen könne, die die Wahrheit sprechen.
Der Kaiser hatte natürlich niemanden, der ihm sagte, dass viel Süßes am Morgen zwar lecker schmeckte, aber auch eine Menge Nachteile mit sich brachte: Jeder, selbst sein wichtiger Minister, erzählte immer nur das, was dem Kaiser gefiel. Wenn er pupste und es ganz majestätisch stank, sagte er einfach: „Wie gut es hier riecht!“, und bekam zur Antwort: „Das stimmt! Es duftet wie frische Rosen!“
Des Kaisers neue Kleider
Der Kaiser als Nackedei: Modern erzählt mit positivem Ausgang
27 Ankleidezimmer, ein Bett so groß wie ein Klassenzimmer und bergeweise Süßigkeiten zum Frühstück: Der Kasier in diesem Märchen ist zu beneiden. Naja, fast, denn allein sein ohne Freunde mit lauter Heuchlern um einen, ist bestimmt auch ziemlich doof. Doch da haben auch schon die zwei Schneider aus dem altbekannten Märchen ihren Auftritt. Und diese zwei sind echte Spaßvögel. Der Kaiser hegt die Hoffnung, dass man Freunde sein könnte. Und ist dann natürlich auch so naiv, die Geschichte um die unsichtbaren Kleider zu glauben – auch wenn er sie nicht sieht. Schließlich will er kein Lügner sein. Und dann kommt alles wie es kommen muss: Der Kaiser steht vor seinem Volk nackig da und ein Kind kräht die Wahrheit aus vollem Hals heraus. Nur dann kommt ein Twist, der ganz neu und modern ist: Die beiden Schneider sind Kinderfreunde des Kaisers und wollten ihn mit diesem Trick seinem goldenen Käfig retten.
„Jeder Mensch lügt manchmal. Es gehört leider zu den Menschen dazu. Die Leute draußen auf der Straße haben dich eigentlich nur so gesehen, wie du wirklich bist. Unter unseren Kleidern sind wir alle gleich!“
Des Kaisers neue Kleider
Nicht nur dieser Schluss gefällt mir total. Ich finde es auch super, dass es nicht darum geht, als dumm dazustehen oder als Naivling bloß gestellt zu werden, wie das im Original der Fall ist. Denn in dieser Adaption geht es um Freundschaft und das Glücklichsein. Denn weder Kleider, noch leckeres Essen oder sonstiger Konsum können den Wert echter Freundschaft ersetzen. Das merkt am Ende auch der Kaiser und brennt mit seinen Freunden durch. Obendrauf haben mich Almud Kunerts Bilder wirklich sehr verzaubert. Ich mag die Gesichtsausdrücke und den knackigen Kaiserpopo jedenfalls sehr!
Ein humorvolles Märchen mit vielen lustigen Vorlesestellen für Kinder ab 5 Jahre.
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- Autor: Folker Banik nach Hans Christian Andersen
- Illustratorin: Almud Kunert
- Seiten: 40
- Verlag: Kindermann Verlag
- ISBN-13: 978-3949276309
- Altersempfehlung: ab 5 Jahren
- Preis: 18,- €
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So ein wunderschön gestaltetes Buch! Ich lese meiner kleinen Schwester jeden Abend vor dem schlafen gehen vor und dann spielen wir noch ein wenig mit kleinen Handpuppen! Da gibt es auch ein niedliches Häschen!
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