Als Kind der 80ziger kann ich mich gut an eine unbeschwerte Kindheit jenseits von Social Media erinnern. Doch was, wenn damals alles anders verlaufen wäre und man hier bereits das Zeitalter von Überwachungskameras & Co. eingeläutet hätte? In „Harper Green – Be Brave. Be Angry. Be the Storm“ von Carola Lowitz und Susanna Mewe wächst Harper in einer staatlich-militärisch regulierten Community jenseits von Meinungsfreiheit auf – bis sie merkt, dass sie nicht nur die Gedanken anderer hören, sondern diese auch für ihre Zwecke steuern kann. Eine Flucht vor den Behörden und ihrem Umerziehungslager beginnt und die Frage, auf welcher Seite sie stehen will. Eine mega spannende Dystopie mit paranormalen Fähigheiten und dem Sound der 80ziger!
Darum geht´s in Harper Green – Be brave. Be angry. Be the Storm
Harper kann fremde Gedanken hören. Der Einzige, dem sie sich anvertraut, ist Lucas – ein Junge, der ebenfalls eine paranormale Fähigkeit besitzt. Gemeinsam kommen sie dem Geheimnis ihrer Vergangenheit auf die Spur und landen damit auf dem Radar der Regierung. Die Jagd auf sie beginnt. Doch jede Kraft hat auch eine dunkle Seite und so beginnt Lucas einen blutigen Rachefeldzug gegen ihre Verfolger. Harper muss sich entscheiden: Schließt sie sich Lucas an? Oder entfesselt sie die dunkle Seite ihrer Kraft, um nicht nur ihre Verfolger, sondern auch Lucas zu besiegen?
„Ich wollte dir keine Angst machen“, erwiedert Lucas leise und legt mir beruhigend seine Hand auf den Arm. Sofort beginnt meine Haut unster seiner Berührung zu kribbeln. Ein angenehmes Gefühl. „Wenn sich etwas bei dir verändert, mach dir deswegen keine Sorgen. Es ist was Besonderes, so was wie eine Gabe. Es darf nur niemand erfahren.“
Harper Green, Seite 20
Packende Dystopie mit paranormalen Fähigkeiten
Wow, diese Dystopie hat mich wirklich von der ersten Seite an gepackt. Nicht nur, weil Harper mit ihren rebellischen Gedanken und der Entdeckung ihrer Gedankenleser-Gabe eine wirklich sympathische Hauptprotagonistin ist. Auch die alternative Welt – das USA der 80ziger, in der die Ermordung Reagans dazu geführt hat, dass die Bevölkerung in einem militärisch geführten Überwachungsstaat lebt, hat mich sehr fasziniert. Denn sogar kleiste Vergehen von Jugendlichen oder harmlose Demonstrationen führen zu harten Konsequenzen, wie die Inhaftierung auf „die Insel“, einer Umerziehungsanstalt, in der auch militärische Experimente stattfinden.
Das ist natürlich keine gute Voraussetzung für Harper, die auf einmal alles andere als der Norm entspricht und Gedanken lesen kann. Als sie auf einer Beerdigung von Lucas vor den Gaben gewarnt und später ihr bester Freund Caleb inhaftiert wird, gerät ihre Welt gehörig aus den Fugen. Auf der Flucht vor den Behörden muss sie ständig schwierige Entscheidungen treffen: Wem kann sie vertrauen? Und wie und für welche Zwecke setzesie ihre Kräfte ein? Aber auch die Hintergründe ihrer Vergangenheit lassen sie nicht los: Was ist mit ihrem Vater wirklich passiert? Und ist ihr Stiefvater wirlich ein Cleaner?
Was sie dann herausfindet, ist jedenfalls ziemlich krass, denn nichts ist so, wie es scheint. Und selbst Lucas, dem sie hoffnungslos verfallen ist, hat eine sehr sehr dunkle Seite. Am Ende war ich jedenfalls ziemlich schockiert und hätte mir erhofft, noch etwas mehr über die anderen Teenager mit Gaben zu erfahren. Vielleicht gibt es ja einen zweiten Teil? Ich würde mich jedenfalls freuen, mehr über Harper zu lesen!
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Harper Green – Be brave. Be angry. Be the Storm *Affiliate-Link
- Autorinnen: Carola Lowitz, Susanne Mewe
- Verlag: Arena Verlag
- Alter: ab 14
- Seiten: 352
- Preis: 18,- Euro
- ISBN-13: 978-3401606514
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