Ist Leben die reine Erfüllung eines längst vorbestimmten Schicksals? Oder darf man auch jenseits von Vorhersehungen Hoffnung haben und an die Magie der Liebe glauben? Die 16-jährige Mina in Axie Ohs Fantasy-Roman „Das Mädchen, das in den Wellen verwand“ gibt sich jedenfalls nicht mit dem Schicksal ab – und versucht mutig und auf eigene Faust in der Geisterwelt den Fluch des Meeresgottes zu brechen. Das bewegende Re-telling der Sage um Shim Cheong ist ein fantastischer Ausflug in die koreanische Mythologie und eine Welt voller Magie, Wunder, Götter und Fabelwesen. Mein absolutes Fantasy-Highlight in diesem Sommer!
Darum geht´s in Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Seit hundert Jahren wüten in Minas Heimat tödliche Stürme. Und genauso lange wird jedes Jahr das schönste Mädchen in die Fluten geworfen. Denn eines Tages, so die Legenden, soll die wahre Braut des Meeresgottes auserwählt werden und den Unwettern ein Ende bereiten. Doch in diesem Jahr greift Minas in das Ritual ein und opfert sich freiwillig. Im Reich der Geister stellt sie allerdings fest, dass auf dem Meeresgott ein Fluch liegt. Ihr bleiben dreißig Tage, um ihn zu brechen und die Stürme für immer zu beenden … oder selbst zum Geist zu werden.
Ist der Meeresgott in irgendeiner Form an mein Schicksal geknüpft? Sehnt sich mein Herz nach ihm?
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand, Seite 28
Ein stechender Schmerz durchzuckt meine Brust, aber Liebe ist es nicht. Das Gefühl ist dunkler, heißer und unendlich mächtiger.
Ich hasse ihn.
Einen Schritt trete ich auf ihn zu. Dann noch einen. Meine Hand, an der das Band sitzt, wandert an meine Brust und greift nach dem Messer.
Märchenhafte Fantasy – von Göttern, Drachen und Geistern!
Diese Geschichte hat mich wirklich wie einen Sog erfasst und in ein märchenhaftes koreanisches Setting gezogen, das ich einfach nur wegsuchten musste. Und was soll ich sagen: Ich hatte Kino im Kopf mit Bildern aus einer Anime Welt ähnlich wie in „Prinzessin Mononoke“ oder „Das wandelnde Schloss“.
Faszinierend fand ich auch, dass Minas Geschichte in der Geisterwelt auf der klassischen koreanischen Sage über „Sim Cheong“ beruht. Diese besagt, dass sich das Mädchen selbstlos als Opfer ins Meer stürzte, um ihren blinden Vater zu heilen. Ich möchte nicht spoilern: Sie hat damit nicht nur Erfolg, sondern erhält auch eine göttliche Belohnung – mehr verrate ich aber nicht.
Doch Minas Geschichte ist weitergesponnen, geht tiefer und zeigt Hintergründe. In „Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ möchte sie nämlich Sim Cheong helfen, die sich in ihren Bruder Joon verliebt hat, aber nun dem Meeresgott versprochen ist. Und so wird Mina selbst zu einem selbstlosen Opfer und muss sich als ungewählte Braut des Meeresgottes den Gefahren der Geiserwelt stellen. Dort trifft sie nicht nur auf gute Geister, sondern auch auf erzürnte Göttinnen und wütende Fabelwesen. Ihre Seele wird geraubt, der Schicksalsfaden spannt sich, sie verliebt sich und ein Fluch muss gebrochen werden. Und all das meistert sie mit klugen Worten und dem Glauben an Liebe und Hoffnung.
Ich muss gestehen, zwischendrin und am Ende habe ich dann auch noch ein Tränchen verdrückt, weil das Gelesene einfach so wunderschön ist. Absolute Leseempfehlung für alle, die Sagen, Märchen und Magie lieben!
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Das Mädchen, das in den Wellen verschwand *Affiliate-Link
- Autorin: Axie Oh
- Übersetzerin: Nadine Mannchen
- Seiten: 384
- Verlag: Loewe Verlag
- ISBN-13: 978-3743217096
- Altersempfehlung: ab 14 Jahren
- Preis: 17,95 €
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