Scharfe Krallen anstatt Hufe, spitze Lauscher anstatt Schlappohren: Bellwidder ist das Schaf im Wolfspelz. Und zwar nur, weil er ohne Angst vor den bösen Wölfen in den Wald gehen möchte, um Beeren zu suchen. Im Bilderbuchcomic „Der Wolfspelz“ erzählt Sid Sharp, wie das ängstliche Schaf in die Verkleidung eines Wolfes schlüpft, Furcht einflößende Freunde kennenlernt und merkt, dass alles mehr Schein als Sein ist. Eine Verkleidungsgeschichte, die Mut macht, zu sich selbst zu stehen.
Darum geht´s in Der Wolfspelz
Bellwidder Rückwelzer ist ein Schaf. Er frisst für sein Leben gern Brombeeren. Doch im Wald, wo die saftigsten Beeren wachsen, lauern hungrige Wölfe. Und die machen Bellwidder richtig dolle Angst. Kurzerhand schneidert er sich einen Wolfsanzug. Die Täuschung funktioniert, und Bellwidder wird in den Kreis der Wölfe aufgenommen. Doch dann bekommt seine Verkleidung Risse. Als Bellwidder schon mit seinem Leben abgeschlossen hat, erlebt er eine Überraschung: Keiner der anderen Wölfe ist, was er zu sein vorgibt.
Wölfe verspeisten Tiere wie Bellwidder zum Abendessen, also war es nur logisch, Angst vorm Wald zu haben.
Der Wolfspelz, Seite 27
Böse Verkleidung: Nie wieder verstecken, nie wieder Angst haben
Also erstmal: Wie wunderschön ist bitte dieser Bilderbuchcomic gezeichnet? Ich finde die Illustrationen von Sid Sharp jedenfalls ganz außergewöhnlich, denn sier setzt sich mit diesem Debüt ein wenig über Genregrenzen von Bilderbuch und Graphic Novel hinweg.
Und so schön die einzelnen Episoden sind, so wundervoll finde ich auch die Erzählung an sich. Allein der Hauptplot ist so herrlich metaphorisch: Da wird das sprichwörtliche „Wolf im Schafspelz“ einmal umgedreht: Das Schaf hat Angst vor Wölfen und wird selbst zum furchterweckenden Wolf. Es traut sich endlich raus aus seinem Haus, läuft beerenpflückend durch den Wald und trifft andere Wölfe. Doch dann bröckelt die Maskerade und Bellwidder lässt buchstäblich die Maske fallen. Und die anderen Wölfe machen es ihm nach. Reh, Ziege und Huhn: Kein Wolf ist wirklich echt, niemand ist gefährlich und die ganze Zeit haben sich alle nur vor den Kostümen der anderen gefürchtet.
Genau das spiegelt dann wieder metaphorisch den eigenen Kinderalltag wieder: Geben wir uns vielleicht wild, rüpelhaft und total stark aus, weil wir denken, das wir das tun müssen? Und wäre es nicht viel schöner, zu sich selbst zu stehen und Ängste und Träume zu bennen, um Gleichgesinnte zu finden? Ganz große Leseempfehlung zum Vorlesen oder erstem Selbstlesen.
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- Autor:in: Sid Sharp
- Übersetzerin: Alexandra Rak
- Verlag: NordSüdVerlag
- Alter: ab 6
- Seiten: 136
- Preis: 22,- Euro
- ISBN-13: 978-3314106637
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