Träume sind wichtig für die Verarbeitung unserer Wünsche und unsere Erholung. Doch wo kommen Träume eigentlich her? Das erfährt Kiki eines Nachts vom Traumältesten. Denn sie ist auserkoren, eine Traumkünstlerin zu sein und gemeinsam mit einem Traumhüter, dem Kater Bobbi, Träume zu erschaffen. Doch dann stößt sie auf eine finstere Gestalt, die Träume in Alpträume verwandelt. „Dream Keeper – Aufbruch ins Reich der Träume“ von Chen Jiatong ist der Auftakt einer geheimnisvollen Fantasy-Abenteuer-Reihe für Kinder ab 9 Jahren über die Macht der Träume, Wünsche und Gefahren.
Darum geht´s in Dreamkeeper 1 – Aufbruch ins Reich der Träume
Kiki hat keinen leichten Alltag. Seitdem ihre Mutter gestorben ist, muss sie alleine den Haushalt schmeißen, während sich ihr vor Kummer Vater betrinkt. Auch die Schule ist da kein Lichtblick. Nicht nur von ihren Mitschülern, auch von ihrem Klassenlehrer wird sie gemobbt und bekommt harte Strafen. Ihr einziger Lichtblick ist die nette Nachbarin Frau Yang – und ihre Fantasie. Denn nachts, wenn Kiki träumt, malt sie sich die fantastischsten Abenteuer aus und kann ihre Träume ganz nach ihren Wünschen gestalten. Bis plötzlich ein schwarzer Kater auftaucht und sie in ein geheimes Reich führt. Kiki ist auserkoren, eine Traumkünstlerin zu werden. Von nun an soll sie gemeinsam mit Kater Bobbi – einem Traumhüter – Träume erschaffen und die Menschen vor Alpträumen beschützen. Doch die Träume sind in Gefaht, denn eine finstere Gestalt erhebt sich aus den Schatten und wird von Nacht zu Nacht mächtiger….
„Aber woher soll ich denn wissen, ob die Leute Wünsche haben?“
„Na, durch mich!“, sagte Bobbi. „Wenn ich in der Nähe bin, kann ich die Wünsche der Leute wittern. Dann führe ich dich zu ihnen.“
„Wow, das ist ja der Wahnsinn!“ Kiki war begeistert. Sie kniete sich hin und kraulte Bobbi am Hals. „Mit dir sollte ich es mir wohl besser nicht verscherzen!“ – Dream Keeper 1, Seite 123
Träume erschaffen und hüten – aber ziemlich langweilig
Ein Mädchen, das es im Leben schwer hat, findet ihre Bestimmung und wird eine Traumkünstlerin, die mit ihrer Fantasie die Träume der Menschen gestaltet. Zusammen mit einem Kater als Sidekick schenkt sie so den Menschen Hoffnung und muss gegen gefährliche Alptraumgestalten kämpfen. Eine wirklich traumhafte Geschichte. Doch leider konnte sie mich nicht so mitreißen. Und das hat mehrere Gründe.
Zum einen ist Kikis Leben wirklich sehr trist und trostlos. Die Mutter tot, der Vater Alkoholiker, in der Schule wird sie gemobbt und der Klassenlehrer ist fies und verteilt körperliche Strafen. Damit ist Kiki von nahezu höchst unsympathischen Menschen umgeben. Aber auch mit Kiki konnte ich nicht warm werden. Es wird zwar immer wieder erwähnt, dass sie so viel Fantasie besitzen würde. Doch von der sieht man in ihrem Alltag wenig. Weder ist sie kreativ im Umgang mit ihren Mitschülern, noch fallen ihr fantasievolle Konter bei ihrem Lehrer ein. Und sogar bei der Namensgebung ihres tierischen Belgeiters ist sie so unfassbar unkreativ und nennt den Kater Bobbi. Wow! Man hätte jetzt meinen können, mit dem katzenhaften Traumbegleiter würde wenigstens ein Protagonist in die Geschichte kommen, der etwas Witz versprüht, doch dem ist leider nicht so. Bobbi ist zwar geheimnisvoll und kann Kiki nicht so recht leiden (da ist er ja nicht allein), verhält sich aber dermaßen langweilig und einfaltslos. Die Dialoge mit ihm sind wie alle in der Geschichte fade.
Das Land der Träume konnte mich nicht abholen
Das einzige Element, das manchmal zur Auflockerung der Geschichte eingesetzt wird, sind Geräuschvertonungen. Die haben mich allerdings genervt. Biong! Klingeling! Drrring! Ich hätte mir lieber etwas mehr „show don´t tell“ vom Autor gewünscht, anstatt eine recht unemotionale Schilderung von Ereignissen, die Hand in Hand mit steifen und künstlich wirkenden Dialogen einhergehen. Sprachlich könnte sich das Buch an jüngere Fantasyfans richten, allerdings sind dafür die Kapitel viel zu lang. Auch dass Kiki nach Hausarbeiten und Schulaufgaben dann im Schlaf noch Arbeiten, also Träume gestalten muss, um Traummünzen zu verdienen, finde ich ehrlich gesagt nicht so cool. Kiki wird eigentlich von allen in der Geschichte ausgebeutet.
Insgesamt bin ich enttäuscht. Die Kinderbuchreihe „White Fox“ von Jiatong Cheng ist ja wirklich erfolgreich und wurde mega gehypt. Ich war immer neugierig und habe sie bisher nicht gelesen – jetzt habe ich dazu auch ehrlich gesagt keine Lust mehr. Das Buch ist übrigens Kikis Lieblingsbuch und wird mehrere Male wie Sauerbier im Buch angeprisen. Ich muss also insgesamt sagen, dass mir „Dream Keeper“ gar nicht gefallen hat. Wirklich schade, denn die Idee hat Potenzial und das Cover und die Illustrationen sind mega schön.
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Dreamkeeper 1 – Aufbruch ins Reich der Träume *Affiliate-Link
- Autor: Jiatong Cheng
- Illustratorin: Marie Beschoner
- Übersetzerin: Leonie Weidel
- Seiten: 224
- Verlag: Loewe Verlag
- ISBN-13: 978-3743217409
- Altersempfehlung: ab 9 Jahren
- Preis: 14,95 €
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