In der Weihanchstzeit bin ich immer voll in meinem Element. Ein bisschen Gezappte und schon kann man sich rund um die Uhr einen anderen Märchenfilm anschauen. Ich steh jedenfalls voll drauf. Am liebsten würde ich sie alle sehen. Und auch wenn ich jetzt die beste Ausrede aller Zeiten habe [nämlich Kinder!], um sie zu schauen, geht das natürlich nicht.
„Komm schon, HerrSjardinski. Du willst doch noch ein Märchen schauen, oder?“
„Och, ich will lieber malen oder Lego bauen.“
„Bitte, bitte. Nur noch einen.“
„Können wir nicht einfach Nachrichten sehen?“
Handgemenge
Ja, bei Märchen bin ich die treibende Kraft. Und eins liebe ich am allermeisten. Nee, nicht „Drei Nüsse für Aschenbrödel“. Das mag ich auch sehr gerne, vor allem weil ich die winterliche Atmosphäre liebe. Die Musik: traumhaft. Und das Achenbrödel – einfach wunderwunderschön. Aber mal ehrlich: Der Prinz hat ne Kackfrise und trägt Strumpfhosen! Hallo? Geht´s noch? Und der schlauste scheint er auch nicht gerade zu sein. Nee, nee – mein „Märchenprinz“ wäre der jedenfalls nicht.
Meine Nummer eins ist „Frau Holle“. Schon als Kind liebte ich die Geschichte vom kleinen Jakob, der bei Frau Holle aufwächst und aus der Ferne dem Mädchen Elisabeth im Laufe des Erwachsenwerdens immer wieder kleine Botschaften schickt. Um bei ihr zu sein, schwebt er schließlich mit Holles Zauber-Bettbezug auf die Erde. Und verliebt sich promt in die schöne und herzliche Elisabeth, deren böse Stiefmutter und Stiefschwester alles dran setzen, dem jungen Glück Steine in den Weg zu legen. Aber Jakob ist einer, dem das Glück immer in den Schoß fällt – sogar Frau Hippe kann er gewitzt entkommen. Natürlich gibt´s ein fettes Happy End, aber bis dahin einige Höhen und Tiefen. Und das natürlich in zauberhaft verschneiter Kulisse. Hachz.
Märchenhaft schön und lustig – und im Mittelpunkt steht außerdem – neben dem schönen und fleißigen Aschenputtel – ein Kerl, der nicht nur ehrlich, klug und gewitzt ist, sondern auch anpacken kann. Ein richtiges Jungsvorbild – das man ja leider in Märchen nicht allzu oft findet. Jakob ist jedenfalls ein richtig kerniger Typ, der auch dreißig Jahre später betrachtet noch ok ausschaut. Jedenfalls trägt Jakob keine fiesen Strumpfhosen und könnte glatt mit dem heutigem Hipster Stylo mithalten.
Also – falls ihr Frau Holle (1985) irgendwo im TV-Programm entdeckt, zum Beispiel bei den Märchenfilmen in der ARD: Unbedingt gucken!
Was ist denn euer liebster Märchenfilm?
Den Film kenne ich gar nicht! Dafür hab ich die DVD von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel 😉 Aber dann werd ich mir den Frau Holle Film auch mal anschauen, der kleine Kaaskop ist ja jetzt alt genug für längere Filme..Und ARD kriegt man hier in Holland auch.