Wer ein Buch verändert, verändert die ganze Welt! Das wird jedenfalls der zwölfjährigen Enna in „Die Geschichtenwandler – Magische Tinte“ klar, als sie von der „Emerald Ink Society“ erfährt. Denn die Geheimgesellschaft hat die Macht, durch Änderungen in bedeutenden Literatur-Klassikern die Realität zu manipulieren. Gar nicht gut, findet Enna – und will Teil der Ink werden, um sie aufzuhalten. Ein magischer Reihenauftakt von Kristen Perrin über das Wunder der Inspiration und die Bedeutung, die Geschichten für unser Leben haben.
Darum geht´s in Die Geschichtenwandler 1 – Magische Tinte
In der Buchhandlung ihrer Mum traut Enna ihren Augen nicht: Ein Mann kritzelt mit einem Federkiel im teuersten Buchdes Ladens – eine Erstausgabe von „Große Erwartungen“ herum! Der seltsame Kerl mit dem verrückten grünen Zylinder hat einfach das Ende des Buches umgeschrieben! Ob das damit etwas zu tun hat, dass Londons Taxis plötzlich alle Rot anstatt Gelb sind? Als Enna eine grün-schimmernde Einladungskarte zur Aufnahmeprüfung in die Geheimgesellschaft „Emerald Ink Society“ in die Hände fällt, möchte sie mehr über die Geheimgesellschaft und ihre Magie erfahren. Und sie vor allem aufhalten! Denn auf einmal verschwindet auch ihre geliebte Peter-Pan-Statue und das Schwimmbad im Hyde Park. UNd auch ihre Grams verhält sich immer komischer. Bald steckt Enna mitten in einem Abenteuer rund um smaragdgrüne Tinte und die Magie der Geschichten. Ob sie aufhalten kann, dass sich London immer weiter zum Negativen hin verändert?
Die Taxis und die Statue hatten sich gleichermaßen gewandelt, ganz egal, was alle anderen behaupteten. Und in beiden Fällen waren Bücher und magische grüne Tinte beteiligt gewesen. Angst nistete sich in meiner Magengegend ein – weil jemand durch London streifte, in seltene Bücher kritzelte und ihre Geschichten für immer umkrempelte, als hätte es nie eine andere Version gegeben. Die neue Statue an Peter Pans Platz ergab auf furchtbare Weise Sinn, denn natürlich musste sie anders aussehen, wenn Fable den Schluss des Buchs umgeschrieben und so dafür gesorgt hatte, dass der Romanheld erwachsen wurde.
Die Geschichtenwandler – Magische Tinte, Seite 45
Magie trifft auf Literatur & Mythologie
Puh – bei diesem Reihenauftakt bin ich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite ist die Geschichte rund um die Emerald Ink Society und ihre magische Tinte sowie den vielen Buchklassiker, die so viele Menschen und ihre wiederum eigenen Werke beeinflusst haben, ein wahres Fest für Bücherwürmer wie mich. Denn man bekommt schnell einen Eindruck, wie sehr Alice im Wunderland, Peter Pan und Co. so viele Menschen beeinflusst haben. Dazu ist Enna nicht nur Tochter einer Buchladenbesitzerin, sie ist auch noch mit einer berühmten Krimi-Autorin befreundet. Also mehr Buchliebe in eine Geschichte packen kann man gar nicht!
In die Geschichte selbst bin ich aber etwas holprig gestartet, denn gerade im ersten Kapitel stolperte ich über sehr viele ungewöhnliche Satzkonstruktionen und Begriffe. Manchmal waren es nur Worte, die ich in einer anderen Reihefolge platziert hätte. Manchmal waren es Audrücke, die man so im Deutschen nicht sagt, wie „….und erhaschte ein Aufblitzen von Grün, während die Schrift wieder ihr Ballett über das Blatt begann“ oder „…., deren Seile sich kreuzend zu beiden Seiten des Fußgängerwegs über den Fluss hinausragten…“. Ich weiß natürlich nicht, wie die sich die Autorin im Original ausdrückt, hätte mir aber einen Feinschliff bei der Übersetzung – die manchmal etwas zu wortwörtlich scheint – gewünscht. Denn ehrlich, mich hat das so arg gestört, dass ich nach den ersten Seiten fast aufgehört hätte, weiterzulesen, weil ich viele Sätze zwei- oder dreimal angehen musste, um sie zu kapieren. Und dann war auch noch die Ausdrucksweise der 12-jährigen Protagonisten sehr schräg – und nicht altersgerecht.
Fortsetzung der Geschichtenwandler folgt …
Aber: das wäre echt schade gewesen! Denn die Stolpersteine werden mit der Zeit weniger und die Spannung zieht echt an! Enna wird ganz rasant in überaus magische Vorkommnisse vertrickt, als sie versucht, Teil der mysteriösen Ink zu werden. Und dann beginnen auch schon die Plotttwists, als sie bemerkt, welch schrecklichem Irrtum sie aufgesessen ist und immer mehr über die Hintergründe und ihre eigene Familiengeschichte erfährt. Da mag ich gar nicht zu viel verraten, aber es wird mystisch, denn die Musen der Antike haben auch noch Platz in diesem magischen London-Krimi.
Ich muss gestehen, so ganz habe ich immer noch nicht erfasst, was die Emerald Ink nun macht – vor allem nachdem die Gefahr gebannt ist. Deshalb bin ich ziemlich neugierig auf den zweiten Teil der Reihe, der im Herbst erscheinen soll. Ob der wohl auch wieder in diesem magischen Grün gedruckt ist?
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- Autorin: Kristen Perrin
- Illustrator: Helge Vogt
- Übersetzerin: Fabienne Pfeiffer
- Verlag: Sauerländer / Fischer Verlage
- Alter: ab 10
- Seiten: 320
- Preis: 16,- Euro
- ISBN-13: 978-3737358668
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