Alles wie in einem schlechten Film? Oder schlimmer noch, wie in einem Liebesroman? Das denkt die 16-jährige Ruby jedenfalls, als sie nach einem Fake-Friends-Angebot jede Menge romantische Tropes in ihrem Leben erkennt. Gar nicht so leicht, die zu umschiffen, wenn der Kurs voll auf Liebe gesetzt ist. Lena Hachs Jugendroman „Popcorn süß-salzig“ ist eine Young-Adult-Lovestory mit jede Menge Witz und Ironie, die auch gleich einen Exkurs in Film- und Roman-Stilelementen mitbringt.
Darum geht´s in Popcorn süß-salzig
Phils Fake Freundin zu werden, ist wirklich das Letzte, was Ruby will. Sie hat die Schnauze voll von ausgelutschten Klischees. Doch schneller, als sie „Happy ever after“ sagen kann, befindet sie sich inmitten in einer filmreifen Love-Story. Denn Rubys Leidenschaft für die Literatur matcht irgendwie mit Phils Begeisterung für Alien-Filme. Und plötzlich findet Ruby sämtliche Tropes romantischer Komödien in ihrem eigenen Leben. Aber will sie das wirklich? Und warum fällt es ihr so verdammt schwer, Entscheidungen zu treffen?
Ich beschließe, es noch einmal anders anzugehen. „Dann sagen wir eben abgedroschen. Die Fake-Dating-Nummer ist total abgedroschen. Kommt in jedem zweiten Liebesroman oder Liebesfilm vor. Ist quasi das einfallsloseste Trope der Welt.“
Popcorn süß-salzig, Seite 16
Witzige und selbstironische Reise durch kitschige Book-Tropes
Diese Geschichte wird aus der Sicht der 16-jährgen Ruby geschildert, weshalb wir schon gleich zu Beginn mitten im Geschehen sind: Phils bester Buddy Guillaume macht ihr in der Schule ein Fake-Dating-Angebot. Und zwar, um Phils Ex eifersüchtig zu machen. Klar, dass Ruby da dankend ablehnt, denn immerhin winkt damit schon das erste kitschige Trope einer platten 08/15 Lovestory. Und mit Tropes kennt Ruby sich sehr gut aus. Immerhin steht sie total auf Literatur – und obendrauf ist ihre Mom auch noch Autorin von Liebesromanen.
Da ich eigentlich kein Fan von Romkoms bin – und generell auch keine Liebesgeschichten mag, außer sie entspringen einem Fantasy-Setting – fand ich diesen Exkurs richtig großartig. Denn immer wenn Ruby ein Trope in ihrem Leben bemerkt, weist sie darauf hin und erklärt ihn am Seitenrand. Tropes sind wiederkehrende Muster, Motive oder Szenen in einem Buch oder Film, z.B. ein Stuck Together, ein Meet Cute oder eine Grand Gesture. Ehrlich, ich wusste bei vielen gar nicht, dass es dafür einen Namen gibt. Überhaupt ist Ruby total witzig und sympathisch-selbstironisch, so dass mich der ein oder andere schlagfertige Konter zum schmunzeln gebracht hat.
Nachdem Ruby jedenfalls ziemlich unfreiwillig in ihre eigene Lovestory gestolpert ist, lernt sie neben dem Analysieren romantischer Muster auch noch etwas ganz anderes: Entscheidungen zu treffen ist gar nicht so schwer. Leistungskurs Deutsch oder Englisch, Popcorn süß oder salzig, Lovestory oder Alienfilm? Manchmal hilft es, sein eigenes Ding zu machen oder einen Genre Mash-Up zu wagen!
Mir hat der Jugendroman mit Love-Vibes jedenfalls sehr gut gefallen.
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- Autorin: Lena Hach
- Verlag: mixtvision Verlag
- Alter: ab 12
- Seiten: 200
- Preis: je 12,- Euro
- ISBN-13: 978-3958542143
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