Eine Welt ohne Bücher, kann man sich das überhaupt vorstellen? Für Nola, Finn, Thommy und Mira ist sie Realität. Sie schauen nur lehrreiche Dokumentations-Filme oder lesen Wissenstexte auf ihren Tablets. Fantasievolle Unterhaltung oder gar Träume: Fehlanzeige! Denn die Erwachsenen sehen das als unerzogene Handlungen an. Als die vier eines Tages zufällig hinter einer zugewucherten Mauer auf ein verlassenes Grundstück mit einer Villa voller Bücher und ihre magischen Buchhüter, die Buks, stoßen und lernen, wie sehr Fantasie einen über sich hinaus wachsen lässt. Nina Georges und Jens J. Kramers Dilogie Auftakt „Die magische Bibliothek der Buks – Das verrückte Orakel“ ist eine Hommage an das Lesen und die Magie der Buchwelten.
Darum geht´s in Die magische Bibliothek der Buks 1 – Das verrückte Orakel
Die Buks, das sind Buchschutzgeister, die versteckt in einer alten Villa leben. Ihre Aufgabe ist es, die Bücher ihrer Bibliothek zu bewahren, die es in der normalen Welt nicht mehr gibt. Allerdings sind die verbliebenen Bücher in großer Gefahr, sie sind von einer scheinbar unheilbaren Krankheit befallen. Als das Verrückte Orakel prophezeit, dass fünf Menschenkinder die Rettung bringen werden, staunen die Buks nicht schlecht. Und tatsächlich tauchen Finn, Nola, Mira und Thommy in der magischen Bibliothek auf und bringen das geordnete Leben der Buks ordentlich durcheinander. Doch auch die Welt der Kinder wird durcheinander gewirbelt, als sie zum ersten Mal ein Buch lesen!
„In Büchern siehst du nur Worte, doch deine Vorstellungskraft erschafft die Welt hinter den Worten. Mit jedem Buch, das du liest, wächst diese Kraft in dir. Die menschliche Vorstellungskraft, Finn, ist unerschöpflich und kann tatsächliche Welten erschaffen. Ideen. Sie gibt uns die Möglichkeit hervorzutreten. Du hast mich gefragt,w as Magie ist. Das ist die Magie der Bücher.“
– Die magische Bibliothek der Buks: Das verrückte Orakel – Seite 218 – 219
Leseliebe und magische Buchwelten gegen das Vergessen der Fantasie
Ersteinmal: Wie wundervoll-herzlich sie die Buks bitte schön? Die Buchhüter mit den riesig-leuchtenden Augen (damit sie nachts Lesen können) kümmern sich nicht nur liebevoll seit tausenden von Jahren um ihre Bücher und zaubern aus ihnen Dinge hervor, sie sind auch auf Genres spezialisiert. Da gibt es den alten Thesaurus Buk, der alle Wörter kennt, die entschlossene Rebella Buk, die Regeln gern umgeht, Sherlokko Buk, der Rätsel knackt, und Alice Buk, die die fantasievollsten Geschichten kennt. Und neben vielen weiteren Buks natürlich Queen Buk, die Königin der ganzen Buchgeister-Bande. Gut versteckt vor den Augen der Menschen leben die quirligen Geister in einer geheimen Bibliothek und gehen fleißig ihrer Aufgabe nach. Dabei sind die Flüche der Buks so lustig-buchbezogen, dass jedem Buchmenschen das Herz aufgeht. Doch leider sind die Bücher seit einiger Zeit von einer unaufhaltsamen Krankheit befallen: Wörter und ganze Seiten verblassen, bis nur noch leere Buchdeckel übrig bleiben. Die Hoffnung der Buks: fünf Kinder sollen laut Orankel zur Rettung kommen. Und das tun sie auch. Denn auch die Kinder müssen in gewisser Weise gerettet werden.
Dabei hat es mich sehr bewegt, wie langweilig und fantasielos die Welt von Nola, Finn, Mira und Thommy ist. Filme, Videogames und Hologramme sind einzig und alleine dazu gedacht, Wissen zu vermitteln. Ständig werden die Kinder in ihrem Alltag über ihre Handys von den Eltern überwacht. Freies Spiel oder Träume werden nicht vom Ministerium für Bildung geduldet. Und Bücher sind aus dieser Welt vollkommen verbannt. Erschreckend, denn irgendwie bewegen wir uns ja fast auf ein solches Szenario zu, oder?
Eine Bibliothek mit vielen Kinderbuch-Held:innen
Nachdem die vier Freunde in die Bücherei der Buks gestolpert sind, lernen sie nach und nach die Held:innen der Buchwelten kennen. Dabei gibt es viele Anspielungen auf bekannte Charaktere und Erzählungen wie Pippi Langstrumpf, Harry Potter, Mathilda, Alice im Wunderland, Die Tribute von Panem, Der goldene Kompass oder sogar Monthy Phyton („keinesfalls vier oder sechs, die sieben scheidet völlig aus“). Es ist wirklich ein Genuss, wie sehr die Buks (Kinder-)literatur empfehlen (auch den Leserinnen und Lesern dieses Buches) und mit wie wenig Ahnung die Menschenkinder an diese herangehen. Vor allem, weil sich Nora, Finn, Mira und Thommy durchs Lesen verändern: Auf einmal wissen sie, für was sie sich einsetzen möchten und haben Träume und den Willen, etwas zu erreichen. Dazu zählt, den Buks zu helfen, den verschwundenen Buchmeister zu finden und die mysteriöse Buchbleiche zu stoppen. Und dafür müssen sie auch dem eigenen Ministerium und den Blicken ihrer Eltern entkommen.
Ein wahnsinniger spannender erster Teil mit einem gemütlichen-magischen Bibliothekssetting auf der einen und einer gruseligen überwachungs Dystopie auf der anderen Seiten. Und alles endet in einem schrecklichen Cliffhanger, der mich an „Tintenherz“ erinnert! Band 2 von „Die magische Bibliothek der Buks – Das verfluchte Medaillon“ erscheint im Frühjahr 2025 – ich bin gespannt!
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- Autor:innen: Nina George, Jens J. Kramer
- Illustrator: Hauke Kock
- Seiten: 384
- Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
- ISBN-13: 978-3522508223
- Altersempfehlung: ab 10 Jahren
- Preis: 17,- €
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